Reinfektionsversuche an Lymnaea stagnalis mit Isthmiophora melis (Trematoda, Echinostomatidae) durch Miracidienexposition nach vorausgegangener Redienimplantation

Zusammenfassung

Die natürliche intramolluskäre Entwicklung des Darmegels Isthmiophora melis verläuft über zwei morphologisch distinkte Redienformen: Auf zwei Generationen makropharyngeater Redien (Mutterredien) folgen nur noch Generationen mikropharyngeater Redien (Tochterredien) sowie Cercarien. Die Bildung von Mutterredien unterbleibt in Schnecken, die nur durch Implantation von Tochterredien experimentell infiziert wurden. Werden Schnecken nacheinander beiden Infektionsmodi unterworfen, der Tochterredienimplantation und der Miracidienexposition, so läßt sich aus dem Vorhandensein oder Fehlen von Mutterredien ablesen, welche der Infektionen von Erfolg war.

Mittels dieser Methode wurde geprüft, ob Isthmiophora-parasitierte Lymnaea-Individuen gegen homologen Miracidienbefall resistent sind. Sie erwiesen sich als nicht resistent gegen Reinfektion, und zwar auch dann, wenn sie bereits in die Phase des Cercarienausstoßes eingetreten waren.

Summary

The natural intramolluscular development of the intestinal fluke Isthmiophora melis takes place in two morphologically distinct forms of rediae: Two generations of macropharyngeate rediae (mother rediae) are followed only by generations of micropharyngeate rediae (daughter rediae) and cercariae. Mother rediae are not produced in snails infected by implantation of daughter rediae only. If snails are subjected to the implantation of daughter rediae and exposed to miracidiae successsively, the presence, or absence, of mother rediae indicates which of the infections has been successful.

This method of investigation was used in order to ascertain whether Lymnaea individuals parasitized by Isthmiophora are resistant against invading miracidia of homologous species. They proved not resistant against re-infection, even if they had already entered the stage of shedding cercariae.