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Untersuchungen mit nichtwässerigen Flüssigkeiten

III. Erfahrungen auf dem Gebiete der Celloidineinbettung

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Zeitschrift für Zellforschung und Mikroskopische Anatomie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Das Celloidin löst sich in nichtwässerigen Flüssigkeiten mit verschiedenen Geschwindigkeiten, und zwar in: Methylalkohol-Äthyläther, Aceton > Äthylacetat, Methylacetat > Äthylalkohol-Äthyläther > Methylalkohol.

  2. 2.

    Die Eindringungsfähigkeit des Celloidins in Gewebe ist sehr unterschiedlich je nach dem Lösungsmittel. Es ergibt sich die Reihenfolge: Methylalkoholäther-Celloidin, Aceton-Celloidin > Äthylacetat- und Methylacetat-Celloidin > Methylalkohol-Celloidin > Äthylalkoholäther-Celloidin. Die den Äther enthaltende Celloidinlösung muß vor der Härtung durch Abdunsten von dem größten Teil des Äthers befreit sein. Das Aceton-Celloidin wird sich bei der Härtung in eine unelastische trübweise Masse verwandeln, so daß das Aceton zuvor durch Methylalkohol oder Äthylalkoholäther ersetzt werden muß. Da das Äthylacetat- und Methylacetat-Celloidin zu einer günstigen Konsistenz nicht erstarrt, ist ein solches Ersetzen des Lösungsmittels erforderlich. Immerhin wird das Äthyl- und Methylacetat praktisch nicht mit Vorteil angewandt.

  3. 3.

    Für die Praxis empfehlen sich folgende Verfahren: a) Die Methylalkohol-Celloidinmethode eignet sich für Fälle, in welchen Schrumpfungen der Gewebe nach Möglichkeit vermieden werden sollen. Die Gewebestücke werden danach schließlich mit einer 8–10%igen methylalkoholischen Celloidinlösung durchtränkt und ohne Eindickung durch Verdunsten gehärtet. Die Härtung hat mit Chloroform-Wasser-Alkohol, bestehend aus 70%igem Äthylalkohol und Chloroform im Verhältnis etwa 10∶3, zu erfolgen, der sich eine Nachhärtung von 60–70% igem Äthylalkohol anschließt. Schnitte, dünner als 8μ, können aber überhaupt nur bei größerer Übung erzielt werden. b) Um eine harte Celloidinmasse zu erzielen, damit sie dünn geschnitten werden kann, dickt man eine Äther enthaltende methyloder äthylalkoholische 8%ige Celloidinlösung bis zu einer etwa 16%igen Konzentration ein (die Methylalkoholäther-oder Äthylalkoholäther-Celloidinmethode). Härten und Nachhärten wie oben. Diese Methode ist ferner bei großen Gewebestücken von Vorteil. c) Nach der Aceton-Methylalkohol-Celloidinmethode kann man in kürzerer Zeit das Einbettungsverfahren beenden. Härten und Nachhärten auch wie oben. Jedoch ist diese Methode mit gewissen Übelständen verknüpft. Schwer durchdringbare Objekte werden am besten nach der Methylalkoholäther-Celloidin oder nach dieser Aceton-Methylalkohol-Celloidinmethode eingebettet.

  4. 4.

    Bei dem Übergießen des Härtungsmittels muß die Oberfläche der Celloidinlösung hinlänglich fest sein. Um ein festes Häutchen auf einer flüssigen Celloidinlösung schnell entstehen zu lassen, sendet man Wasserdämpfe auf ihre Oberfläche.

  5. 5.

    Als Ersatzmittel für das Celloidin kann die ihm chemisch nahestehende photographische Filmunterlage von verschiedenen Fabriken verwandt werden.

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Seki, M. Untersuchungen mit nichtwässerigen Flüssigkeiten. Z. f. Zellforschung u. mikr. Anatomie 26, 338–350 (1937). https://doi.org/10.1007/BF00375469

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