Zusammenfassung
In diesem Beitrag wird eine Problematik in den Blick genommen, die für viele Patientengruppen und besonders für chronisch Kranke bedeutsam ist. Im Verlauf der Krankheit müssen sie mehrfach zwischen intra- und extramuraler Versorgung wechseln, und in der Kegel verläuft der Übergang nicht bruch- und lückenlos. Beide Versorgungsbereiche arbeiten weitgehend insular und nicht ineinandergreifend, wie in der analytischen Literatur zum Gesundheitswesen vielfach beklagt wird. Ein Wechsel ist daher rneist mit Behandlungs- und Versorgungsdiskontinuitäten verbunden, durch die die Versorgungsverläufe der Erkrankten einschneidende Wenden erhalten können. Speziell das mangelnde Ineinandergreifen von stationärer und ambulanter Pflege samt seinen Konsequenzen für die Patienten ist seit geraumer Zeit Gegenstand der Kritik, bildet jüngst — wie das Berliner Sozialstationsgesetz bezeugt — sogar Angriffspunkt politischer Interventionen und ist dariüber hinaus vermehrt Anlaβ von Innovationsversuchen.
Einer dieser Versuche wird hier vorgestellt und diskutiert. Es handelt sich um das “Koordinationspflegemodell”, das eines der ersten Modelle zur Verbesserung der Pflegeüberleitung darstellt und somit gewissermaβen als Pilotprojekt zu betrachten ist. Mit ihm wurde intendiert, nicht nur die Koordinationsprobleme von stationärer und ambulanter Pflege zu beheben, sondern auch grundsätzlich zur Lösung der an der Schnittstelle zwischen stationärer und ambulanter Versorgung zu verzeichnenden Problemebeizusteuern. Das Inter esse gilt der Überprüfung dieser Annahme, der Frage also, ob die Einfuhrung von Koordinationspflegekräften eine Verzahnung von stationärer und ambulanter Versorgung erwarten läβt, welche Erfahrungen mit dem Modell gesammelt wurden und welche Schluβfolgerungen daraus für die Bemühungen um Überwindung der Schnittstellenprobleme zu Ziehen sind.
Abstract
This paper looks at a problem which plays an important role for many groups of patients, especially the chronically ill. In the course of their illness they quite often have to move from in- to out-patient care and these changes do not occur without interruptions. Both sectors mainly work like islands and do not fit into each other. Changes between them cause very often discontinuities of care and majordownwardshifts in the illness-trajectory occur. Especially the missing link between in- and outpatient nursing care and its consequences for patients has lately been criticized and is now the target of political intervention — like the Berlin law for home-care nursing agencies shows — and other innovative models.
One of these models will be discussed here. It is the “Koordinationspflegemodell” (Liaison Nurse Model), one of the first models to ameliorate the nursing part of the discharge management, so to say a pioneer project. Its aim is not only to manage the coordination between in- and out-patient nursing care, but to contribute generally to problemsolving at the intersection between in- and out-patient care. The question is, whether the introduction of liaison nurses will contribute to link in- and out-patient care, which experiences have been made and which conclusions can be drawn for the solution of the above mentioned intersection problems.
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Schaeffer, D., Moers, M. Überleitungspflege — Analyse eines Modells zur Regulation der schnittstellenprobleme zwischen Stationärer und ambulanter Versorgung. Z. f. Gesundheitswiss. 2, 7–25 (1994). https://doi.org/10.1007/BF02959712
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF02959712
Schlüsselwörter
- Überleitungspflege
- chronische Krankheiten
- Aids
- Versorgungs-kontinuität
- Entlassungsmanagement
- stationäre und ambulante Pflege