Einleitung
Die sich in immer schnellere Maße vollziehenden Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zwingen Unternehmen zu einer ständigen Anpassung an die sich hieraus ergebenden Anforderungen. Zu diesen Veränderungen tragen insbesondere der Wandel der Märkte von stabilen Verkäufermärkten hin zu dynamischen Käufermärkten, die Internationalisierung bzw. Globalisierung des Wettbewerbs sowie die Entwicklung der Informations– und Kommunikationstechnologie bei. Unternehmen werden in Zukunft nur dann in der Lage sein, ihre Wettbewerbspositionen zu behaupten, wenn sie mittels neuer Konzepte und innovativer Organisationsstrukturen auf die veränderten Rahmenbedingungen reagieren bzw. diese antizipieren. Die Oragnisationsform des Virtuellen Unternehmens könnte in diesem Zusammenhang als eine Möglichkeit gesehen werden, mit der unter Rückgriff auf moderne Informations– und Kommunikationstechnologien die Handlungsmöglichkeiten gerade auch kleinerer und mittlerer Betriebe erweitert werden können. Ein Virtuelles Unternehmen ist eine Kooperationsform selbständiger und rechtlich unabhängiger Unternehmen, Institutionen und/oder Einzelpersonen, die gemeinsam für die Dauer eines Projektes zusammenarbeiten. Nach Beendigung des Projektes löst sich dieser Verbund wieder auf, um sich in einem weiteren Projekt erneut zu konfigurieren. Die organisatorische Koordination dieser befristeten Kooperation basiert auf einer informationstechnischen Vernetzung und bedient sich zunehmend impliziter Abmachungen. Jeder der an der Kooperation beteiligten Partner bringt seine jeweiligen Kernkompetenzen ein, nach außen tritt das Unternehmen einheitlich auf. Unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten sollen damit einerseits Flexibilität und Qualität erhöht sowie andererseits Kosten gesenkt werden.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Brätschkus, H., Ramel, J. Virtuelle Unternehmen – Organisationsform der Zukunft? . STANDORT – Zeitschrift für Angewandte Geographie 23, 38–42 (1999). https://doi.org/10.1007/s005489970017
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s005489970017