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Analkarzinom: die neue Leitlinie

Anal cancer: the new guideline

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best practice onkologie Aims and scope

Zusammenfassung

Für das Analkarzinom wurde eine neue S3-Leitlinie erstellt. Das Analkarzinom tritt v. a. bei Patienten mit Immunsuppression, Z. n. Organtransplantation und bei mit humanem Immundefizienzvirus (HIV-)Infizierten auf. In >90 % der Fälle besteht ein Plattenepithelkarzinom des Analkanals oder Analrands, meist liegt dem eine Infektion mit dem humanen Papillomavirus zugrunde. Die entsprechende Präkanzerose wird als anale intraepitheliale Dysplasie bezeichnet. Die Diagnostik umfasst klinische Untersuchung, Endoskopie und multiparametrische Magnetresonanztomographie (MRT) sowie Computertomographie (CT) zum Ausschluss von Fernmetastasen. Allen Patienten mit Analkarzinom soll ein HIV-Test angeboten werden. Neben der chirurgischen Exzision stellt die kombinierte Radiochemotherapie den wichtigsten Baustein der Behandlung dar. Die Nachsorge erfolgt nach Schema, eine histologische Responsebeurteilung sollte in der Woche 26 erfolgen.

Abstract

A new German S3 guideline has been published for anal cancer. Patients on immune suppression, after organ transplantation, and persons infected with the human immunodeficiency virus (HIV) are at an increased risk of anal cancer. In over 90% of cases, squamous cell carcinoma is present in the anal channel or anal margin, and is usually associated with human papillomavirus infection. The corresponding precancerous lesion is termed anal intraepithelial dysplasia. Diagnostic workup includes clinal examination, endoscopy, and multiparametric MRI, with CT for exclusion of metastases. All patients with anal cancer should receive HIV testing. In addition to surgical resection, combined radiochemotherapy is the most important treatment option. Follow-up examinations follow a standardized schedule, histological response should be evaluated at week 26.

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Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3

Literatur

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Correspondence to M. Oette.

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Interessenkonflikt

Gemäß den Richtlinien des Springer Medizin Verlags werden Autoren und Wissenschaftliche Leitung im Rahmen der Manuskripterstellung und Manuskriptfreigabe aufgefordert, eine vollständige Erklärung zu ihren finanziellen und nichtfinanziellen Interessen abzugeben.

Autoren

M. Oette: A. Finanzielle Interessen: Referententätigkeit, ärztliche Fortbildungen zu verschiedenen Themen der Gastroenterologie und Infektiologie: Fa. Falk, Gilead, Kongressorganisationen, Ärztekammern, Krankenhäuser. – B. Nichtfinanzielle Interessen: Chefarzt, Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie und Infektiologie, Krankenhaus der Augustinerinnen, Köln | Mitgliedschaften: BVGD, DTG, DAIG, DGI, DGIM, DEGUM, DGVS, Verband leitender Gastroenterologen Deutschlands. F. Mosthaf: A. Finanzielle Interessen: F. Mosthaf gibt an, dass kein finanzieller Interessenkonflikt besteht. – B. Nichtfinanzielle Interessen: Arzt in eigener Praxis | Mitgliedschaften: BNHO (Vorstand), DGHO, DKG, AIO, DAIG, dagnä, DGI, DGP, ESMO, ASCO. S. Esser: A. Finanzielle Interessen: S. Esser gibt an, dass kein finanzieller Interessenkonflikt besteht. – B. Nichtfinanzielle Interessen: Oberarzt, Klinik für Dermatologie, HPSTD-Ambulanz, Universitätsklinikum Essen, kommissarischer Institutsleiter, Institut für translationale HIV-Forschung, Universitätsklinikum Essen | Mitgliedschaften: DAIG (Vorstand), dagnä, DSTIG (Vorstand), DGI, ADO, ADI, Landeskommission AIDS NRW (Vorsitzender).

Wissenschaftliche Leitung

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Der Verlag

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Für diesen Beitrag wurden von den Autoren keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.

Additional information

Wissenschaftliche Leitung

S. Schmitz, Köln

Analkarzinom: die neue Leitlinie-Fragebogen

Analkarzinom: die neue Leitlinie-Fragebogen

Welche Aussage zur Epidemiologie des Analkarzinoms trifft zu?

Das Analkarzinom ist ein häufiger Tumor.

Das Analkarzinom ist ein Tumor des jungen Lebensalters.

Das Analkarzinom ist im Zunehmen begriffen.

Das Analkarzinom betrifft in erster Linie Frauen.

Es handelt sich überwiegend um Adenokarzinome.

Welcher ist kein Risikofaktor für das Auftreten eines Analkarzinoms?

Immunsuppression

Hämorrhoidalleiden

Infektion durch das humane Papillomavirus

Rauchen

Z. n. Organtransplantation

Welche Elemente gehören zu Staging und Umgebungsdiagnostik?

Körperliche Untersuchung, Rekto‑/Proktoskopie, Thorax- und Abdomen-Computertomographie (CT), Becken-Magnetresonanztomographie (MRT) mit Angulierung auf den Analkanal, Test auf humanes Immundefizienzvirus (HIV), Zervixkarzinomscreening bei Frauen

Körperliche Untersuchung, Ileokoloskopie, Thorax- und Abdomen-CT, Becken-MRT mit Angulierung auf den Analkanal, HIV-Test, Zervixkarzinomscreening bei Frauen

Körperliche Untersuchung, Rekto‑/Proktoskopie, Röntgenaufnahme des Thorax, Abdomensonographie, Becken-MRT mit Angulierung auf den Analkanal, HIV-Test, Zervixkarzinomscreening bei Frauen

Körperliche Untersuchung, Rekto‑/Proktoskopie, Thorax- und Abdomen-CT, Becken-MRT mit Angulierung auf den Analkanal, Perinealsonographie

Körperliche Untersuchung, Rekto‑/Proktoskopie, Thorax- und Abdomen-CT, Becken-MRT mit Angulierung auf den Analkanal, Lymphographie

Welches therapeutische Konzept sollte jedem Patienten angeboten werden?

Chemotherapie

Radiotherapie

Psychoonkologie

Chirurgie

Palliativmedizin

Eine 68-jährige Patientin stellt sich nach einem Eingriff am Enddarm vor: Eine resezierte Läsion stellte sich als Analkarzinom heraus (Analrand, 1,5 cm im Durchmesser, vollständige Resektion, Sicherheitsabstand 1 mm, keine weitere Tumormanifestation). Welche Aussage trifft zu?

Die Behandlung ist ausreichend.

Radiotherapie

Chemotherapie

Nachresektion

Brachytherapie

Welche Therapie ist für das Analrandkarzinom im Stadium II richtig?

Die chirurgische Resektion ist Standard.

Die Radiotherapie ist Standard.

Die Chemotherapie ist Standard.

Die Lasertherapie ist Standard.

Die Radiochemotherapie ist Standard.

Ein 76-jähriger Patient mit vielen Komorbiditäten entwickelt ein Analkanalkarzinom T3 N0 M0. Die einvernehmliche Einschätzung von Patient und Arzt kommt zum Schluss, dass eine Radiochemotherapie zu belastend sein könnte. Welches Verfahren ist eine sinnvolle Alternative?

Radiotherapie

Resektion

Chemotherapie

Immuntherapie

Best Supportive Care

Was ist die Standardtherapie der Stadien II und III des Analkanalkarzinoms?

Chirurgische Resektion

Endoskopische Resektion

Abdominoperineale Resektion

Radiochemotherapie

Chemotherapie

Welche Therapie ist im Stadium IV indiziert?

Radiotherapie plus intensivierte Chemotherapie

Operative Therapie

Immuntherapie

Chemotherapie

Hyperthermie

Wählen Sie die falsche Antwort: Welche Möglichkeiten bestehen bei Diagnose eines späten Lokalrezidivs des Analkarzinoms?

Abdominoperineale Resektion, ggf. mit Lymphonodektomie

Erneute Radiochemotherapie

Radiochemotherapie nach primärer Resektion

Chemotherapie bei Metastasennachweis

Best Supportive Care

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Oette, M., Mosthaf, F.A. & Esser, S. Analkarzinom: die neue Leitlinie. best practice onkologie 16, 228–237 (2021). https://doi.org/10.1007/s11654-021-00307-x

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