Abstract / Das Wichtigste in Kürze
Vor dem Hintergrund eines Verständnisses der aktuellen Geschlechterverhältnisse als spezifisches Herrschaftsverhältnis werden geschlechtsbezogene Zielformulierungen der Jungenarbeit hinterfragt und für eine geschlechtskritische Bildungsarbeit plädiert, die auf einem konstruktivistischen und einem herrschaftskritischen Geschlechterverständnis aufbaut. Paradoxer Weise erscheinen beide Ansätze als gegensätzlich, obwohl sie sich normativ sehr nahe stehen. Vorgeschlagen wird, dieses Gender-Paradox auf didaktischer Ebene dadurch zu lösen, dass nicht versucht wird, beiden Ansätzen gleichzeitig zu folgen, sondern sie je nach Thema nacheinander zur Geltung zu bringen.
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Bönold, F. Wie können wir Jungen fördern, kein „ganzer Junge” zu sein?. Sozial Extra 40, 42–45 (2016). https://doi.org/10.1007/s12054-016-0030-3
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