Zusammenfassung
Hintergrund
Deutschland ist einem massiven Alterungsprozess seiner Bevölkerung ausgesetzt. Die Einnahmen durch Beiträge in den gesetzlichen Krankenkassen verringern sich zunehmend, gleichzeitig werden immer mehr Leistungen abgerufen.
Fragestellung
Wer sollte zukünftig den Markt für Gesundheitsleistungen rationieren, Staat oder Markt?
Material und Methode
Dieser wissenschaftliche Überblick fasst Ergebnisse aus der Literatur und quantitativen Datenerhebungen des Bundesversicherungsamts zusammen.
Ergebnisse
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) impliziert einen 3‑Generationen-Vertrag, da zwar alle Generationen einzahlen, aber die älteste Generation ein Mehrfaches ihrer Beiträge an Leistungen erhält. Die Ausgaben der GKV steigen stetig, eine nachhaltige Reform zur Finanzierung der GKV blieb bislang aus.
Schlussfolgerung
Fremdinvestoren könnten im Gesundheitsbereich eine große Chance darstellen. Die Dentalmedizin wäre ein gutes Startfeld für mehr Marktwirtschaft.
Abstract
Background
Germany is currently experiencing severe aging of its population. The revenues from public health insurance contributions are decreasing steadily. At the same time, expenses for health care services are increasing.
Objectives
Who should ration the market for health care services in the future — the state or the market?
Materials and methods
This academic paper aims to give a general overview of the literature as well as quantitative data from the German Federal Insurance Office on health care service expenditure and its consequences.
Results
Statutory health insurance in Germany (gesetzliche Krankenversicherung, GKV) is a three-generation contract in which all generations pay their contributions but only the oldest generation receives a higher value of health care services. The GKVʼs expenses are rising steadily but a political reform addressing sustainable financing of statutory health insurance is lacking.
Conclusion
Foreign investment in the health care sector could represent a real chance. The dental medicine sector could be a good starting point to enhance market efficiency.
Notes
Dieser Beitrag basiert auf einem Vortrag des Autors auf dem 69. Kongress & Praxisführungsseminar der DGMKG, Frankfurt am Main, 29.06.2019.
In den vergangenen Jahren war eine leichte Trendwende der Fertilitätsrate auf 1,5 Kinder pro gebärfähiger Frau zu erkennen. Für eine konstante Bevölkerungsentwicklung müsste sie jedoch bei gleichbleibender Lebenserwartung und einem ausgeglichenen Wanderungssaldo bei etwas über 2,0 liegen.
Literatur
Destatis (2019) Webpräsenz. https://www.destatis.de/EN/Home/_node.html. Zugegriffen: 28.08.2019
Destatis (2019) Annahmen der 14. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung
Bundesversicherungsamt (2018) GKV-Altersausgabeprofile 1996–2017
Breyer F, Zweifel P, Kifmann M (2005) Gesundheitsökonomik, 5. Aufl. Springer, Berlin
Arrow K (1963) Uncertainty and the welfare economics of medical care. Am Econ Rev 53:941–973
Sintonen H, Linnosmaa I (2000) Economics of dental services. In: Culyer AJ, Newhouse JP (Hrsg) Handbook of health economics. Elsevier, Amsterdam, S 1251–1296
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Interessenkonflikt
C. Hagist gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Für diesen Beitrag wurden vom Autor keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.
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Redaktion
H.-P. Ulrich, Lübeck
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Hagist, C. Das Märchen vom bösen Kapital und von selbstlosen Ärzten. MKG-Chirurg 13, 20–24 (2020). https://doi.org/10.1007/s12285-019-00229-2
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DOI: https://doi.org/10.1007/s12285-019-00229-2