Struktur und Organisation des Distributions- und Dienstleistungssektors

Zusammenfassung

Strukturdaten der japanischen Wirtschaft deuten auf eine dominierende Rolle des tertiären Sektors hin. Hinter dem Begriff tertiärer Sektor verbirgt sich jedoch eine Vielfalt von Aktivitäten, darunter etwa Finanzen, Transport, Handel, Werbung, Rechtswesen, Informationsverarbeitung, Ausbildung, Tourismus, Wohlfahrts-und medizinische Dienste. Eine weitere Unterteilung erscheint also erforderlich. Die folgende Betrachtung orientiert sich an dem Abnehmerkreis der Dienstleistungen. Behandelt werden die Konsumgüterdistribution als Bindeglied zwischen Industrie und privaten Haushalten, Dienstleistungen, die für private Haushalte erstellt werden, und schließlich Dienstleistungen, die sich an Unternehmen richten.¹ Viele Aktivitäten des japanischen Dienstleistungssektors sind in nicht-japanischen Veröffent lichungen noch nicht ausführlicher behandelt worden. In Japan selbst richtete sich lange Zeit das Interesse allein auf beschäftigungspolitische Aspekte. Aussagen von Nishimura (1996) über die bisherige Einschätzung der japanischen Distribution in Politik und Öffentlichkeit als „schwarzer Erdteil“ (ankoku tairiku), „Wurmfortsatz” (móchó) oder noch drastischer in bezug auf die Funktion der Distribution für den Arbeitsmarkt als Mülleimer (gomibako) der japanischen Wirtschaft lassen sich bei aller Vorsicht auch auf weite Bereiche der haushaltsbezogenen Dienstleistungen sowie auf Teile der unternehmensbezogenen Dienstleistungen analog anwenden.