Zusammenfassung
Die Störungen der Sensibilität machen sich, wie die aller anderen Nervenfunktionen, nach zwei Richtungen hin geltend. Entweder beobachtet man unter pathologischen Verhältnissen eine krankhafte Herabsetzung (Hypästhesie) oder vollständige Aufhebung der Sensibilität (Anästhesie), oder eine krankhafte Steigerung (Hyperästhesie). Während bei der Hypästhesie und Anästhesie die gewöhnlichen oder sogar die stärksten Reize, die die sensiblen Nerven treffen, nur eine schwache, undeutliche oder selbst gar keine entsprechende Empfindung hervorrufen, werden bei der Hyperästhesie schon durch schwache Reize auffallend starke, schmerzhafte Empfindungen erweckt. Von der Hyperästhesie zu unterscheiden, aber häufig mit ihr gleichzeitig vorhanden, sind die „sensiblen Reizerscheinungen“. Man versteht hierunter Empfindungen, die nicht durch äußere, sondern durch innere, auf die Nervenfasern oder deren Fortsetzungen selbst einwirkende Reize zustande kommen Im Gebiet der Hautsensibilität, die uns im folgenden vorzugsweise beschäftigen wird, zeigen sich die sensiblen Reizerscheinungen teils als wirkliche Schmerzen, teils als Parästhesien, d. h. ungewöhnliche Empfindungen in der Haut, die als „Ameisenlaufen (Formikation)“, „Kribbeln“, „taubes Gefühl“, „Pelzigsein“, „Hitze-“ und „Kältegefühl“ u. dgl. bezeichnet werden.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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© 1934 F. C. W. Vogel in Berlin
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Seyfarth, C. (1934). Krankheiten des Nervensystems. In: Lehrbuch der speziellen Pathologie und Therapie der inneren Krankheiten für Studierende und Ärzte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91310-5_7
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