Zusammenfassung
Auf der Basis einer Metaevaluation (Widmer 1996; Caspari 2009) von Evaluationen sowie zwei Ex-post-Evaluationen sollen die Effektivität, Wirksamkeit und Nachhaltigkeit von vor und nach dem Millennium durchgeführten Projekten der Berufsbildungszusammenarbeit (BBZ) analysiert werden. Ziel ist es, Befunde zu ermitteln, aus denen generalisierbare Faktoren für den Erfolg und die Nachhaltigkeit von Berufsbildungsprojekten und -programmen abgeleitet werden können.
Die Metaevaluation richtete sich am Ansatz der Grounded Theory aus, die beiden Ex-post Evaluationen verwendeten den CEval Ansatz (Stockmann 2006) und nutzten ein Längsschnittdesign. Als zentrale Ergebnisse können festgehalten werden, dass die BBZ in den letzten Jahrzehnten mit immer mehr konzeptionellen Ansprüchen überfrachtet wurde. Allerdings zeigt die Projektrealität, dass sich diese Förderziele nur zum Teil in den durchgeführten Projekten widerspiegeln. Grundsätzlich zeigten sich komplexe auf Systemveränderung und Breitenwirksamkeit ausgerichtete Projekte für deutlich risikoanfälliger und tendenziell weniger erfolgreich und nachhaltig als Projekte, in denen ein Wandel von institutionellen Komponenten angestrebt wurde.
Ein Vergleich der Ergebnisse aus den Evaluationen vor und nach dem Millennium deckt eine hohe Kontinuität der Erfolgsfaktoren auf. Aus den Design- und umweltbezogenen, institutionellen und systembezogenen Erfolgsclustern lassen sich vier Kernfaktoren identifizieren: 1) Flexible Steuerung, 2) Systemkompatibilität, 3) qualifiziertes Personal und 4) hohe Ownership.
Der Aufsatz basiert weitgehend auf bereits publiziertem Material, vor allem dem Band ‚Metaevaluierung Berufsbildung‘ von Reinhard Stockmann, Stefan Silvestrini (Münster u.a.: Waxmann 2013).
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Stockmann, R. (2019). Ziele, Wirkungen und Erfolgsfaktoren der deutschen Berufsbildungszusammenarbeit. In: Gessler, M., Fuchs, M., Pilz, M. (eds) Konzepte und Wirkungen des Transfers Dualer Berufsausbildung. Internationale Berufsbildungsforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23185-9_4
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