Zusammenfassung
In den vorangegangenen Kapiteln haben Sie über einige schon bekannte und (teilweise) auch vollends erprobte Möglichkeiten gelesen, KI in Redaktionen sinnvoll einzusetzen. KI ist hier immer das disruptive Element, das die Arbeit von Journalisten entweder ergänzt oder – im negativen Fall – ersetzt. Was aber, wenn nicht ausschließlich KI disruptiv auf den Journalismus einwirkt, sondern vor allem auch die Kanäle, in denen Journalismus stattfindet? Bislang gehen wir kurz gesagt bei geschriebenem Journalismus immer von folgendem Modell aus: Der Journalist oder die KI schreibt den Text und dieser wird vom Rezipienten über den jeweiligen Kanal (Website, Blog, Social Media etc.) auf den Endgeräten Desktop-PC, Laptop, Tablet oder Smartphone konsumiert. Aber ist das in Stein gemeißelt? Natürlicht nicht! Alleine die vergangenen 20 Jahre haben gezeigt, wie sensibel ein solches System ist, wenn auf einmal in einem recht kurzen Zeitraum völlig neue Devices auf den Markt kommen. Das Aufkommen des Smartphones und die damit verbundenen Responsiveness-Anforderungen für Websites, die Notwendigkeit von Apps und neue Herausforderungen sowie Möglichkeiten der Smartphone-Berichterstattung (Stichwort „Mobiles Reporting“ [1]) zeigen, welche Auswirkungen technische Entwicklungen im Bereich der Ausspielung von Content haben. Medien- und Digitaljournalist Bernd Oswald fasst die Vorteile des Smartphone-Journalismus auf „Fachjournalist.de“ so zusammen [2]: „In wenigen Jahren hat sich die Aufnahmequalität von Smartphones so stark verbessert, dass sie absolut vollwertige Werkzeuge für Journalisten geworden sind. Praktische Werkzeuge noch dazu, weil sie so klein und leicht sind – und überall und immer benutzt werden können. […] Durch gute inhaltliche Vorbereitung und Konzeption kann richtig guter Journalismus daraus werden, der sich direkt in sozialen Netzwerken veröffentlichen lässt.“ Dass dies aber das Ende der Fahnenstange der Weiterentwicklung von Devices ist, darf bezweifelt werden – und ebenso in Zweifel liegt damit auch der Fortbestand der Arbeitsweise, die Oswald aus heutiger Sicht völlig richtig beschrieben hat. Jedes neu entwickelte Gerät könnte derart disruptive Auswirkungen auf die User und damit auf die Arbeit von Redaktionen haben, dass zwangsweise auch die Entwicklung von KI im Journalismus beeinflusst wird. Aktuell erscheinen Smartphones noch omnipräsent – die Frage ist für viele Experten allerdings nicht, ob diese durch neue Devices ersetzt bzw. ergänzt werden, sondern wann. Erste Kandidaten für die Ablösung stehen schließlich schon bereit: Smart-Devices wie beispielsweise Wearables. „Lasst uns mehr auf Smart Devices anstatt auf Smartphones konzentrieren“ [3], sagte passenderweise Samsung-CEO und Mobile-Chef Dong Jin Koh im Juli 2019 bei einem Besuch von „Chip.de“-Autoren auf die Frage, wie die Zukunft der Smartphones aussieht. Noch einen Schritt weiter ging im März 2020 Kang Yun-Je, Chef des Design-Teams von Samsung, der das Ende des Smartphone, wie wir es kennen, in nur fünf Jahren voraussagt [4]. „Die neue hergestellte Zukunft wird tragbarer und interaktiver als je zuvor, geprägt von kleineren Apparaturen wie der Smartwatch, die sich wie eine zweite, vermessene Haut über den Körper legt“, zitiert die „Neue Zürcher Zeitung“ den Design-Chef [5]. Wie können Wearables aber den Journalismus und vor allem auch den KI-Journalismus verändern? Hier meine fünf Prognosen:
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Literatur
Axel-Springer-Akademie. 2020. Smartphone für das mobile Reporting im Journalismus. axel-springer-akademie.de, 06. November. https://www.axel-springer-akademie.de/info/smartphone-fuer-das-mobile-reporting.html.
Oswald, Bernd. 2016. Wann, wie, womit und wo – die vier Ws des Smartphone-Journalismus. fachjournalist.de, 18. Mai. https://www.fachjournalist.de/wann-wie-womit-und-wo-die-vier-ws-des-smartphone-journalismus/.
Osswald, Viviane, und Sebastian Feurer. 2019. Samsung-Chef ist sicher: Die Zeit des Smartphones ist vorbei. chip.de, 28. Juli. https://www.chip.de/news/Samsung-Chef-ist-sicher-Die-Zeit-des-Smartphones-ist-vorbei_170608050.html.
Nosthoff, Anna-Verena, und Felix Maschewski. 2020. Das Smartphone ist tot, es lebe das Wearable: kleiner, smarter, fieser, nzz.ch, 12. März. https://www.nzz.ch/feuilleton/das-smartphone-ist-tot-es-lebe-das-wearable-kleiner-smarter-fieser-ld.1545371.
Ebd. Nosthoff und Maschewski.
Spritz. 2020. Reading Reimagined. The worlds best speed reading app. spritz.com, 06. November. https://spritz.com/.
Ebd. Spritz.
Ebd. Spritz.
Schwegler, Petra. 2020. Warum Podcasts so beliebt sind. blog.medientage.de, 26. Mai. https://blog.medientage.de/warum-podcasts-so-beliebt-sind.
Koller, Daniel. 2018. Wearables als Chance für den Online-Journalismus – wie Smartwatches und Datenbrillen den Online-Journalismus bereichern könnten. fhstp.ac.at, 14. Januar. https://phaidra.fhstp.ac.at/open/o:2863.
Ebd. Koller.
Ebd. Koller.
Ebd. Koller.
Ebd. Koller.
Ebd. Koller.
Ebd. Koller.
Janck, Marco. 2020. Eine Variante des Lokaljournalismus: Hyperlokalität – Verschmelzung von realer und digitaler Welt. sumago.de, 07. November. https://www.sumago.de/wiki/hyperlokalitaet/.
Ebd. Janck.
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Kadel, R. (2021). Smart Devices – wie werden Wearables und Co. KI im Journalismus beeinflussen?. In: RedakBot. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-35757-3_6
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