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Der militärische Habitus. Zur Relevanz eines militärsoziologischen Konzepts am Beispiel der Bundeswehr

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Charakter – Haltung – Habitus

Part of the book series: Militär und Sozialwissenschaften/The Military and Social Research ((MSR,volume 55))

Zusammenfassung

Aus der Einführung zum Buch: Im dritten Teil – »Habitus und Lebensstil« – prüfen zunächst die beiden Beiträge von Jens Warburg und von Philipp Münch, ob bzw. inwieweit der Habitusbegriff der Soziologie Pierre Bourdieus auf die Bundeswehr anzuwenden ist. Es zeigt sich, dass innerhalb der Bundeswehr zwischen verschiedenen Habitusformen und Rollenverständnissen unterschieden werden sollte. Ein klassisch militärischer Habitus scheint am ehesten bei solchen Soldatinnen und Soldaten erkennbar zu sein, die Einsatz- und Kampferfahrung haben. Damit wird eine spezifische und zahlenmäßig eher kleine Gruppe in den Blick genommen, die aber ihrerseits beansprucht, die Bundeswehr zu prägen, und sich gerne als Kritiker der Inneren Führung inszeniert.

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Notes

  1. 1.

    So hatte vom Hagen als Reserveoffizier gedient, bevor er sein Werk verfasste.

  2. 2.

    Vgl. insbesondere die Bände der Reihe »Sicherheitspolitik und Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland«.

  3. 3.

    Vgl. die Vereinszeitschrift »Der deutsche Fallschirmjäger« des Bundes Deutscher Fallschirmjäger e. V. sowie die Zeitschrift »Blauer Bund e. V.« der »Interessengemeinschaft für Logistik, Rüstung und Nutzung der Bundeswehr«.

  4. 4.

    Vgl. die Beiträge zu dieser Debatte von Brigadegeneral Kai Rohrschneider und von dem Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte, Brigadegeneral Alexander Sollfrank. Ersterer hob vor allem die Traditionswürdigkeit deutscher operativer Führung hervor, während letzterer den Bedarf nach kämpferischen Vorbildern betonte, die auch unter einzelnen Wehrmachtsoldaten gefunden werden könnten (Wiegold 2017).

  5. 5.

    Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Drucksache 17/7400 [Untersuchungsausschuss Tankerbombardierung], S. 459.

  6. 6.

    Als »Literatur des Heeres« im Internet unter: <https://www.bundeswehr.de/resource/blob/167040/fcced5561155419bfa0f6c4b18a3c4d7/literatur-des-heeres-data.pdf> (letzter Zugriff: 04.07.2020).

  7. 7.

    Zu nennen sind etwa die Eichenlaubkränze der Schützenschnur, Barett- und Leistungsabzeichen sowie die Frakturschrift auf dem Verbandsabzeichen des Wachbataillons sowie auf Ärmelbändern von Lehrverbänden und -einrichtungen des Heeres sowie der Traditionsgeschwader der Luftwaffe.

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Münch, P. (2022). Der militärische Habitus. Zur Relevanz eines militärsoziologischen Konzepts am Beispiel der Bundeswehr. In: Dörfler-Dierken, A., Göbel, C. (eds) Charakter – Haltung – Habitus. Militär und Sozialwissenschaften/The Military and Social Research, vol 55. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-37249-1_12

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