Summary
Test shots with hand weapons of .22, .25, .32, .357, and .45 calibre were made to find out whether bullet entrance wounds in palms and plantae are very different from such wounds in other parts of the body. As far as shots without contact between muzzle and skin were concerned, the following characteristics were noticed:
-
(1)
Entrance holes from pistols and revolvers of the same calibre are smaller in palms and plantae than in other parts of the body.
-
(2)
There is no abrasion collar as typically found in other regions.
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(3)
The corneum of epidermis around the entrance hole is lifted off and torn radially.
These unusual findings are most probably the result of the particular texture of the palmar and plantar epithelium.
Zusammenfassung
Versuchsschüsse mit Faustfeuerwaffen unterschiedlichen Kalibers sollten klären, ob sich die Einschußwunden an Handflächen und Fußsohlen von jenen am übrigen Körper wesentlich unterscheiden. Dabei ergaben sich für Schüsse mit nicht angesetzter Laufmündung folgende lokalisationsspezifische Besonderheiten:
-
1.
Im Palmar- und Plantarbereich sind die Einschußöffnungen bei gleichem Geschoßkaliber kleiner als in anderen Regionen.
-
2.
Die Ausbildung eines typischen Schürfungssaumes unterbleibt.
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3.
Die Hornschicht der Epidermis ist rund um den Substanzdefekt abgehoben und radiär eingerissen.
Die vom gewohnten Bild abweichenden Befunde werden auf die eigentümliche Beschaffenheit des palmaren und plantaren Epithels zurückgeführt.
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Auszugsweise vorgetragen beim 7. Treffen Süddeutscher Rechtsmediziner in Salzburg (9.-10.5. 1980)
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Pollak, S. Zur Morphologie der Einschußwunden im Palmar- und Plantarbereich. Z Rechtsmed 86, 41–47 (1980). https://doi.org/10.1007/BF00200977
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00200977