Verhaltensterapie bei erwachsenen Geflüchteten mit Traumafolgestörungen

Zusammenfassung

Für die Behandlung traumatisierter Geflüchteter sind sowohl kulturelle und sozialpolitische Aspekte, das Krankheitsverständnis und die -verarbeitung als auch die Beziehungsgestaltung zu beachten. Dazu gehört neben der Akzeptanz der körperlichen Beschwerden in der kognitiven Verhaltenstherapie auch die Beachtung von Sprachbarrieren sowie individuellen und psychosozialen Stressoren. Im vorliegenden Beitrag werden die Interaktion kultureller und psychosozialer Faktoren bei Menschen aus anderen Kulturen in der verhaltenstherapeutischen Behandlung diskutiert und daraus Empfehlungen abgeleitet. Insbesondere wird betont, dass eine kultursensibel eingesetzte Kombination aus Narrations- und Expositionstherapie die kognitive Verhaltenstherapie hilfreich ergänzen kann.

Abstract

For the treatment of traumatized refugees, the cultural and sociopolitical aspects, the perception of disease, conceptions of healing, as well as strategies to form therapeutic relationships must be considered. Besides the acceptance of pain within the cognitive behavior therapy, the language barriers and psychosocial stress have to be taken in account. In the present article the interaction of cultural and psychosocial factors of patients from different cultures in cognitive behavior therapy are discussed and recommendations are derived. Of note, it is emphasized that a culturally sensitive combination of narrative and exposure strategies could complement the cognitive behavior approach in a helpful way.