Zusammenfassung
Das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) wurde im Zuge der Einführung des pauschalierenden Vergütungssystems für allgemeine voll- und teilstationäre somatische Krankenhausleistungen in Deutschland durch die Partner der gemeinsamen Selbstverwaltung 2001 gegründet. Es übernimmt die kontinuierliche Weiterentwicklung des German-Diagnosis-Related-Groups(G-DRG)-Systems. Dies beinhaltet Definition und Pflege der Fallgruppen unter Berücksichtigung von Komorbiditäten und Komplexitäten, Ausarbeitung und Aktualisierung der deutschen Kodierrichtlinien sowie Kalkulation der Bewertungsrelationen der G‑DRGs mit entsprechenden Zu- oder Abschlägen aus Echtkostendaten deutscher Krankenhäuser. Bei dieser Systementwicklung werden aktuelle Vorgaben des Gesetzgebers, der Selbstverwaltung, aber auch Vorschläge von Fachverbänden berücksichtigt. Mit der Bearbeitung des Verfahrens „Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden“ ist das InEK maßgeblich an der Integration neuer innovativer Behandlungsmethoden und Medikamente in das G‑DRG-System beteiligt. Auch die Kalkulation von Bewertungsrelationen zur Investitionskostenfinanzierung der Krankenhäuser ist Aufgabe des InEK. Daneben entwickelte das InEK für das Jahr 2013 das Pauschalierende Entgeltsystem Psychiatrie und Psychosomatik (PEPP) und unterstützt in Kooperationen andere Staaten bei der Einführung von pauschalierten Entgeltsystemen ins Gesundheitswesen.
Abstract
The Institute for the Remuneration System in Hospitals (InEK) was founded in 2001 following the introduction of the flat rate remuneration system for general full and partial inpatient somatic hospital services in Germany by the partners of the joint self-administration. It undertakes the administration and further development of the German diagnosis-related groups system (G-DRG). This includes the definitions and maintenance of the G‑DRG considering the comorbidities and complexities, processing and updating of the German coding guidelines. It also includes calculation of the assessment relations of the G‑DRG with appropriate supplementary and deduction charges from real costs data of hospitals. With the processing of the procedure for new investigation and treatment methods the InEK plays a decisive role in the integration of new innovative treatment methods and medications in the G‑DRG system. The calculation of assessment relations to investment cost financing of hospitals is also a task of the InEK. In addition to these functions the InEK developed the flat rate remuneration system for psychiatry and psychosomatics (PEPP) and in cooperation with other states supported the implementation of flat rate remuneration systems in healthcare services.
Notes
Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme.
Operationen- und Prozedurenschlüssel.
Literatur
Latal AT, Hinze T, Roeder N, Franz D (2017) Aufbau des selbstverwalteten Gesundheitswesen in Deutschland. Z Herz Thorax Gefasschir 31:54–59
Latal AT, Freistühler M, Roeder N, Franz D (2017) Gemeinsamer Bundesausschuss. Z Herz Thorax Gefasschir 31:344–349
GKV-Gesundheitsreformgesetz 2000, Bundesgesetzblatt Jahrgang 1999 Teil I Nr. 59, 29. Dezember 1999.
Roeder N, Rochell B (2000) Empirischer Vergleich von Patientenklassifikationssystemen auf der Grundlage von DRGs in der Herzchirurgie. Krankenhaus 7:525
Rochell B, Roeder N (2000) DRGs für Deutschland – Die Selbstverwaltung verständigt sich auf die australischen AR-DRGs als Basis für das zukünftige deutsche Patientenklassifikationssystems. Arzt Krankenh 8:237
Rochell B, Roeder N (2000) Vergleichende Betrachtung und Auswahl eines Patientenklassifikationssystems auf der Grundlage der DRGs (I). Krankenhaus 4:261
Rochell B, Roeder N (2000) Vergleichende Betrachtung und Auswahl eines Patientenklassifikationssystems auf der Grundlage der DRGs (II). Krankenhaus 5:349
InEK GmbH (2017) Wir über unns. http://www.g-drg.de/Das_Institut/Wir_ueber_uns. Zugegriffen: 10. Sept. 2017
Franz D, Bunzemeier H, Fiori W, Wenke A, Helling J, Brüning K, Hundt H, Helling H, Roeder N (2011) Die SwissDRGs – ein Zwischenbericht zur Einführung der fallpauschalierten Spitalfinanzierung auf der Grundlage deutscher DRG-Strukturen (I). Krankenhaus 11:1074–1080
Franz D, Bunzemeier H, Fiori W, Wenke A, Helling J, Brüning K, Hundt H, Helling H, Roeder N (2010) Die SwissDRGs – ein Zwischenbericht zur Einführung der fallpauschalierten Spitalfinanzierung auf der Grundlage deutscher DRG-Strukturen (II). Krankenhaus 12:1196–1204
GKV – Spitzenverband, Berlin, Verband der Privaten Krankenversicherung, Köln, Deutschen Krankenhausgesellschaft, Berlin; Vereinbarung gemäß § 17b Absatz 3 Satz 6 KHG zur Erhöhung der Repräsentativität der Kalkulation, 2. Sept. 2016
Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus GmbH (2016) Abschlussbericht – Weiterentwicklung des G‑DRG-Systems für das Jahr 2017. S. 15
Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus GmbH; Extremkostenbericht gem. § 17b abs. 10 KHG für 2017
Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus GmbH (2016) Abschlussbericht – Weiterentwicklung des G‑DRG-Systems für das Jahr 2017. S. 17–20
Bunzemeier H, Fiori W, Siam K, Roeder N (2016) InEK-Sachkostenkonzept: Mögliche Folgen für die Krankenhausfinanzierung. Krankenhaus 6:475–482
GKV-Spitzenverband (2017) Investitionsbewertungsrelationen. https://www.gkvspitzenverband.de/krankenversicherung/krankenhaeuser/drg_system/investitionsbewertungsrelationen/investitionsbewertungsrelationen.jsp. Zugegriffen: 20. Aug. 2017
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Ethics declarations
Interessenkonflikt
M. Freistühler, N. Roeder und D. Franz geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.
Additional information
Der vorliegende Beitrag ist der dritte im Rahmen einer 4‑teiligen Reihe über Zusammenhänge und Akteure des deutschen Gesundheitssystems. Im ersten Teil [1] wurden die Grundzüge des selbstverwalteten deutschen Gesundheitssystems dargestellt und im zweiten [2] der Gemeinsame Bundesausschuss vorgestellt. Im vorliegenden Beitrag werden die wichtigsten Aufgaben des InEK und seine Stellung im deutschen Gesundheitswesen behandelt.
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Freistühler, M., Roeder, N. & Franz, D. Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus. Z Herz- Thorax- Gefäßchir 31, 422–429 (2017). https://doi.org/10.1007/s00398-017-0185-7
Published:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s00398-017-0185-7