Zusammenfassung
Repräsentative Erwerbstätigenbefragungen zeigen, dass die Mehrheit der Beschäftigten mindestens einmal während der letzten zwölf Monate zur Arbeit gegangen ist, obwohl sie sich aufgrund ihres Gesundheitszustands besser hätten krankmelden sollen. Es bleiben aber auch viele Arbeitnehmer jedes Jahr ein- oder mehrmals aus krankheitsbedingten oder anderen Gründen der Arbeit fern. Das Ausmaß und die Gründe dieses Präsentismus- und AbsentismusVerhaltens sind vielschichtig und variieren zwischen Arbeitnehmergruppen, Betrieben und Sektoren. Es zeigt sich, dass Präsentismus und Fehlzeiten relativ schwach zusammenhängen und dass es jeweils gezielter Maßnahmen bedarf, um diese Phänomene zu beeinflussen.
Abstract
Representative surveys show that within the last twelve months the majority of workers have gone to work despite being sick. At the same time, many employees are absent from work due to sickness or other reasons once or several times per year. The magnitude of and the reasons for this presenteeism and absenteeism behaviour are complex and vary among different groups of workers, firms, and sectors in Germany. The authors show that presenteeism and absence from work are only weakly correlated and that specific measures are needed to address each of these phenomena.
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Prof. Dr. Claus Schnabel ist Inhaber des Lehrstuhls für Arbeitsmarkt- und Regionalpolitik an der Friedrich- Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Sprecher des dortigen Labor and Socio-Economic Research Centers (LASER).
Dr. Daniel S. J. Lechmann war wissenschaftlicher Mitarbeiter am selben Lehrstuhl.
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Schnabel, C., Lechmann, D.S.J. Präsentismus und Absentismus von Arbeitnehmern: zwei Seiten derselben Medaille?. Wirtschaftsdienst 99, 404–410 (2019). https://doi.org/10.1007/s10273-019-2465-1
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DOI: https://doi.org/10.1007/s10273-019-2465-1