Zusammenfassung
Die auf allen Ebenen von Produktion und Verbrauch anzutreffenden hohen Lebensmittelverluste stehen für eine Ressourcenverschwendung und unnötige Umweltbelastung, die gleichzeitig das Ziel der globalen Ernährungssicherung unterminiert. Reduziert man sie, minimiert man die Probleme speziell der Landwirtschaft für Klima, Biodiversität, Böden, Gewässer oder Luft. Der vorliegende Beitrag liefert für diesen bislang kaum erforschten Bereich eine kritische Analyse der Steuerungswirkung des bestehenden, für Lebensmittelabfälle und deren Reduktion relevanten EU-Rechts, insbesondere des novellierten Kreislaufwirtschaftsrechts, der Gemeinsamen Agrarpolitik, der Gemeinsamen Fischereipolitik und des Lebensmittelrechts. Dem vorangestellt wird eine kritische Analyse der auch von amtlicher Seite recht diffusen empirischen Erfassung des Phänomens Lebensmittelverluste. Zuletzt werden wirksamere Regelungsoptionen entwickelt mit einem Fokus auf ökonomische Instrumente. Letzteres ist geprägt von der Einsicht, dass speziell eine Mengensteuerung für ohnehin diverse Umweltprobleme antreibende Faktoren wie fossile Brennstoffe, Tierhaltung oder Pestizide durch den Effekt einer schrittweisen und drastischen Preissteigerung Lebensmittelverluste drastisch reduzieren könnte.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Garske, B., Heyl, K., Ekardt, F. et al. Lebensmittelverluste als Governance- und Rechtsproblem . NuR 43, 168–179 (2021). https://doi.org/10.1007/s10357-021-3814-6
Published:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s10357-021-3814-6