Zusammenfassung
Dieser Artikel beschreibt anhand von praktischen Beispielen aus der Einzel- und Gruppenarbeit sowie aus der Supervision, wie die Bühne im psychodramatischen Arbeiten genutzt wird. Dabei werden die Besonderheiten herausgearbeitet, die das Element Bühne für das Psychodrama bietet. Hinweise zum praktischen Umgang mit der Bühne ergänzen die Ausführungen.
Abstract
This article describes by excerpts from concrete case studies how the stage as pivotal element of psychodrama is used in psychotherapy—individual and group setting—and supervision. Special features of the psychodramatic stage are elaborated. Practical advice how to handle activities on and off the stage complete the remarks.
Notes
Ich verfüge über eine große Sammlung von hilfreichen Objekten: Stein- und Muschelsammlungen, Tücher, Plastikfiguren, Handpuppen, Postkarten etc.
Von den Klientinnen zuweilen auch alsAufstellung verstanden.
Unter anderem deshalb ist es wichtig, dass die Protagonistin die Bühne allein abbaut, ohne Mithilfe der Therapeutin oder des Beraters. Durch dieses Ritual bleibt die Protagonistin gestaltende Akteurin und löst selbst die externalisiert auf die Bühne verlegte innere Szene wieder auf und entscheidet, auf welche Weise sie mit dieser Erfahrung weiterarbeiten mag.
Ich benutzekursiv beispielsweise beiZeugen, um damitRollen zu kennzeichnen.
Dazu Moreno (zit. nach Hutter und Schwehm2009, S. 426 f.): „Die architektonische Gestaltung der Bühne wird entsprechend den therapeutischen Anforderungen vorgenommen.“
„Was auf der Bühne als höchst überraschend, neu und eindrucksvoll wahrgenommen und empfunden wurde, erscheint den Teilnehmern nach intensiver Mitwirkung als ein vertrautes und gut bekanntes Verfahren – als ihr eigenes Selbst. Ähnlich einem Spiegel bestärkt das Psychodrama ihre eigene Identität (Moreno zit. nach Hutter und Schwehm2009, S. 341).
Skalen bieten vielfältige Möglichkeiten, besonders auch konflikthafte Teamsituationen in Bewegung im Team szenisch zu bearbeiten (dazu: Klein2010).
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Frohn, E. Die Bühne gehört jetzt Ihnen!. Z Psychodrama Soziometr 11, 189–205 (2012). https://doi.org/10.1007/s11620-012-0146-9
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