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Pädagogische Beziehungen im Zeitalter von Facebook

Ein Soziales Netzwerk zwischen Professionalität und Freundschaft?

Pedagogical relationships in the age of Facebook

A social network between professionalism and friendship?

  • Im Blickpunkt
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Soziale Passagen Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Das Internet ist in der modernen Gesellschaft zu einem der wichtigsten Kommunikationsmedien unserer Zeit geworden. Mit dem Web 2.0 bzw. Social Web und den damit einhergehenden neuen Technologien, findet Kommunikation global, frei von zeitlichen und räumlichen Beschränkungen statt und beeinflusst dadurch zunehmend die zwischenmenschlichen Interaktionen. Soziale Netzwerkseiten wie Facebook sind aus dem Leben von Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken, sie sind Teil ihrer Sozialisation und ihres kulturellen Austausches. Aber auch ein Großteil der Erwachsenen pflegt inzwischen Kontakte sowohl real als auch virtuell und das Internet wird als erweiterter sozialer Raum angesehen. Der Beitrag greift die aktuelle Frage auf, ob LehrerInnen und SchülerInnen bzw. pädagogische Fachkräfte und Adressat-Innen sich in virtuellen Sozialen Netzwerken „befreunden“ sollten, welche Risiken und welche Chancen dabei entstehen.

Abstract

In modern society the internet has become one of the most important communication media of our time. Due to the web 2.0 or rather the social web and the new technologies walking along with it, communication takes place worldwide, without any temporal and spatial restrictions, and thereby increasingly influences interpersonal interactions. Social network sites like facebook are not to be imagined as not existing in the life of children and youngsters any more, they are part of their socialization and their cultural exchange. But meanwhile also a large part of adults maintains real as well as virtual contacts and the internet is regarded as an enlarged social space. This article picks up on the topical question whether teachers and pupils or rather educational professionals and addressees should “become friends” on virtual social networks and what risks and what chances are thereby generated.

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Notes

  1. Von einem Verwaltungsakt kann gesprochen werden, da bei Facebook bis zu 5000 „Freunde“ zulässig sind. Aber selbst bei durchschnittlich 130 Freunden, mit denen FacebookuserInnen verknüpft sind, ist die nachträgliche Sortierung mühselig. Facebook hat die Funktion der Listen erst nachträglich eingeführt. Bei google +, dem 2011 auf dem Markt erschienenen Sozialen Netzwerk von Google, war diese Option von Beginn an vorhanden. Hier können Kontakte in sogenannte „Circles“ kategorisiert und mit Privatsphäreneinstellungen versehen werden.

  2. Die Begriffe Web 2.0 und Social Web werden häufig synonym verwendet, jedoch impliziert der Begriff Web 2.0 eher technische, ökonomische und rechtliche Aspekte. Web 2.0 ist zum Schlagwort für den Wandel des WWW geworden. Social Web hingegen stellt einen Teilbereich des Web 2.0 dar, der sich auf die Unterstützung sozialer Strukturen und Interaktionen der UserInnen bezieht (vgl. Ebersbach et al.2011).

  3. Zur Vertiefung siehe Schmidt2011.

  4. Kurzform für engl. applications, kleine Anwendungsprogramme.

  5. vgl.https://www.facebook.com/press/info.php?factsheet.

  6. Auf die Diskussion zum „Digital Divide“ bzw. „Digital Inequality“ wird an dieser Stelle nicht näher eingegangen. Eine ausführliche Darstellung findet sich bei Gehrke (2004) und Rößner (2010).

  7. Seit der Öffnung des Unternehmens 2007 für Anwendungen von DrittanbieterInnen gibt es nach Unternehmensangaben mehr als 350.000 Applikationen.

  8. Zur ausführlicheren Übersicht siehe Schwindt2011.

  9. Vgl. www.facebook.com/pages/create.php.

  10. Wie Facebook als Spiel- und/oder als Werbeplattform genutzt werden kann, wird hier bewusst nicht weiter thematisiert.

  11. Verstanden als Interaktion zwischen LehrerInnen und SchülerInnen bzw. Fachkraft und AdressatIn.

  12. Da die von Facebook eingeführten Begrifflichkeiten zu den verschiedenen Seitenkategorien oft irreführend sind, soll an dieser Stelle noch einmal deutlich darauf hingewiesen werden, dass mit der Unternehmensseite alle öffentlichen Seiten von Organisationen, Institutionen und Unternehmen gemeint sind.

  13. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit eines privaten Profils, eines Unternehmensprofils und eine Mischung beider – in Form von einem privat-institutionellen Profil. Auf die letzte Möglichkeit wird hier nicht eingegangen, da diese Form bei Facebook eigentlich nicht vorgesehen ist und es bereits vermehrt zur Löschung solcher Profile kommt.

  14. Im Februar 2012 erweiterte Facebook die Chat-Einstellungen. Es ist nun möglich sich nicht nur pro Liste ein- und abzumelden, sondern gezielt nur für einige Personen, mit denen eine Kommunikation augenblicklich erwünscht oder unerwünscht ist.

  15. Es sei noch angemerkt, dass beim Einsatz von Facebook grundsätzlich über flexiblere Arbeitszeitmodelle und eine Anerkennung der Netzzeit als Arbeitszeit nachgedacht werden muss.

  16. Im schulischen Kontext kann Facebook den Beziehungsaufbau und die -pflege von Austauschprogrammen und bestehenden Schulpartnerschaften begünstigen.

  17. Läuft die Kommunikation über das private Profil, stellen sich natürlich ähnliche Fragen hinsichtlich der Öffentlichkeit persönlicher Daten, also ob zu viel privates Wissen über den/die andere/n förderlich für einen effektiven Arbeitsablauf ist.

  18. Als wir mit dem Erstellen des Artikels begonnen haben, wurde die Idee der Einführung der neue Facebook-Chronik gerade präsentiert. Inzwischen sind viele private Profile umgestellt. Unterdessen ist sogar die Umstellung von Unternehmensseiten angedacht.

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Alfert, N., Roggenbach, V. Pädagogische Beziehungen im Zeitalter von Facebook. Soz Passagen 4, 39–57 (2012). https://doi.org/10.1007/s12592-012-0094-2

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