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Part of the book series: Moritz Schlick. Gesamtausgabe ((ABT1,volume 3))

  • 834 Accesses

Auszug

Da der erste Band dieser Sammlung noch nicht erschienen ist (erwird jetzt aber nicht mehr lange auf sich warten lassen),so kann ich mich hier nicht auf die Vorrede zu jenem Bande berufen, inder ich die Grundstimmung der „Schriften zur wissenschaftlichen Weltauffassung“ auszudrücken suchte.1 Es ist daher notwendig, diesem kleinen Buche einige Worte zur Erläuterung seines Standpunktes vorauszuschicken.

Schlick bezieht sich mit dieser Bemerkung auf sein Vorwort zu Friedrich Wais-anns Buch Logik, Sprache, Philosophie. Stuttgart: Reclam 1976, S. 11–23 (zuerst engl.: The Principles of Linguistic Philosophy. London/New York: Macmillan and St Martin’s Press 1965). Zur Entstehungsgeschichte des Buches s. in der dt. Ausgabe S. 647–662; vgl. außerdem den Briefwechsel zwischen dem Verlag Julius Springer und Schlick (Inv.-Nr.119).

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Literatur

  1. Schlick bezieht sich mit dieser Bemerkung auf sein Vorwort zu Friedrich Waismanns Buch Logik, Sprache, Philosophie. Stuttgart: Reclam 1976, S. 11–23 (zuerst engl.: The Principles of Linguistic Philosophy. London/New York: Macmillan and St Martin’s Press 1965). Zur Entstehungsgeschichte des Buches s. in der dt. Ausgabe S. 647–662; vgl. außerdem den Briefwechsel zwischen dem Verlag Julius Springer und Schlick (Inv.-Nr. 119).

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  2. In seinem zeitgleich entstandenen Aufsatz „Die Wende der Philosophie“ heißt es (in: Erkenntnis 1 [1930/31], S. 9; vgl. MSGA I/6): „Wenn ferner auch gegenwärtig noch z. B. Ethik und Ästhetik, ja manchmal sogar Psychologie als Zweige der Philosophie gelten, so zeigen diese Disziplinen damit, daß sie noch nicht über ausreichend klare Grundbegriffe verfügen, daß vielmehr ihre Bemühungen noch hauptsächlich auf den Sinn ihrer Sätze gerichtet sind.“

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Literatur

  1. Zur Kritik am „Gegebenen“ vgl. v. a. Cohen, Logik der reinen Erkenntnis, in: Werke, Bd. 6. Hrsg. H. Holzhey, Hildesheim/Zürich/New York: Olms 1997, S. 81 f. Der Begriff der „Aufgabe“ bezeichnet in seiner grundsätzlichsten Bestimmung den Charakter erkennenden Denkens aus dem Bezug auf die Zukunft. Die zentralen Ausführungen hierzu (am Problem einer gegenseitigen Durchdringung von „Vereinigung“, „Sonderung“ und „Erhaltung“) finden sich in Logik der reinen Erkenntnis, S. 63–65. Ähnliches und in viele Richtungen Aufgefächertes findet sich nicht nur in den Werken Cohens sondern auch bei anderen Neukantianern (vgl. z. B. Natorp, Die logischen Grundlagen der exakten Wissenschaften. Leipzig: Teubner 1910, S. 18 u. ö.).

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  2. Schlick hat sich in seiner 1904 vorgelegten Dissertation mit diesen Fragen beschäftigt (vgl. Über die Reflexion des Lichtes in einer inhomogenen Schicht, in: MSGA I/2).

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  3. Vgl. Moore, Principia Ethica. Cambridge: University Press 1903, Kap. I, § 2.

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  4. Vgl. dazu Anm. 51, S. 79.

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  5. Vgl. Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, in: AA, Bd. 4, S. 390.

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Literatur

  1. Mit dieser Bemerkung bezieht sich Schlick auf einen Gedanken Schopenhauers in Die Welt als Wille und Vorstellung (vgl. Sämtliche Werke, Bd. II, S. 283).

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  2. Vgl. dazu Anm. 7, S. 51.

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  3. Schiller, Die Jungfrau von Orleans, in: SW, Bd. 9, S. 315, V. 3544.

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  4. Vgl. dazu Anm. 51, S. 79.

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  5. It is action in the line of the greatest resistance.“ (James, The Principles of Psychology. New York: H. Holt and Company 1890, Bd. 2, S. 549).

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Literatur

  1. Vgl. dazu Anm. 3, S. 283.

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  2. Vgl. Spinoza, Ethik III, Lehrs. 6 sowie IV, Lehrs. 20–22.

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  3. Vgl. Kant, Kritik der Urteilskraft, in: AA, Bd. 5, S. 204 ff.

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  4. Schlick erwähnt diesen Umstand bereits in den Vorarbeiten zur Lebensweisheit. Er schreibt dort: „Der Einzige, der das Verhältnis des Egoismus zu den Trieben richtig erkannt hatte, war der englische Moralist Butler: Aber da er vor diesem Resultat erschrak, so ging er auf krummem Wege um seine eigne Erkenntnis herum, ebenso Helvétius“ (VG. 3, S. 67). Betrachtet man den Zusammenhang der Aufzeichnungen Schlicks, so wird deutlich, daß er die Aussage zu Butler von Jodl übernommen hat (vgl. Geschichte der Ethik. Stuttgart: Cotta 1929, Bd. 1, S. 296 f.); bezogen auf Helvétius verweist Schlick auf die vorhergehende Seite seiner Aufzeichnungen, die Notizen unter der Überschrift „Jodl über Helvétius“ enthält (vgl. ebd., S. 416 ff.).

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Literatur

  1. Galater 5, 14; vgl. 3. Mose, 19, 18.

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  2. Zu dieser Argumentation vgl. bei Aristoteles, Nikomachische Ethik 1097 b 25 ff., auch 1096 b 14 ff., außerdem Topik 105 a 14–19.

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  3. Vgl. dazu Anm. 2, S. 533.

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  4. Vgl. Bentham, The Constitutional Code, in: The Works of Jeremy Bentham, Bd. 9, S. 5.

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  5. Vgl. Darwin, The Descent of Man, and Selection in Relation to Sex, in: The Works of Charles Darwin, Bd. 21, S. 114. Darwin seinerseits zitiert hier Landor, Insanity in Relation to Law. London/Ontario: Daily Free Press 1871, S. 14.

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  6. Westermarck, The Origin and Development of the Moral Ideas. London: Macmillan & Co. 1906–1908.

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  7. Spencer, The Data of Ethics. London/Edinburgh: Williams & Norgate 1879.

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  8. Mandeville, The Fable of the Bees or, Private Vices, Publick Benefits. London: Printed for J. Roberts 1714.

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Literatur

  1. Vgl. Anm. 1, S. 349.

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  2. Die Fundstelle läßt sich nicht genau bestimmen, da dieser Gedanke bei Wundt an mehreren Stellen vorkommt (vgl. bspw. seine Ethik bzw. seine Vorlesungen über die Menschen-und Thierseele, 37. Vorl., S. 100–117).

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  3. Vgl. dazu Brentanos Vom Ursprung sittlicher Erkenntnis (Leipzig: Duncker & Humblot 1889, § 33) sowie dessen — allerdings erst 1952 erschienene und Schlick somit unbekannte — Ethik-Vorlesungen unter dem Titel Grundlegung und Aufbau der Ethik (Hamburg: Meiner 1978).

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  4. Hartmann, Ethik. Berlin/Leipzig: Walter de Gruyter 1926, S. 150 ff.

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  5. Vgl. Anm. 1, S. 349.

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  6. Vgl. Anm. 21, S. 254.

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Literatur

  1. Hartmann, Ethik, V. Abschnitt „Vom Wesen der ethischen Werte“, 16. Kap. „Vom idealen Ansichsein der Werte“, spez. S. 139 ff.

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  2. Vgl. dazu im vorl. Band S. 85.

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  3. Den Gedanken hat Schlick gesondert auf einem Zettel notiert, der sich im Nachlaß (Inv.-Nr. 9, A. 16) befindet. Ebenfalls dort findet sich auf einem anderen Blatt neben einem Goethe-Zitat („Ich habe immer nur dahin getrachtet, den Gehalt meiner eignen Persönlichkeit zu steigern [...]“, vgl. Goethe zu Friedrich Soret, 20. Oktober 1830, in: Eckermann, Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Berlin/Weimar: Aufbau 1982, S. 649) das von ihm in diesem Zusammenhang notierte Fichte-Zitat: „Es gibt nur eine Tugend: die, sich selber als Person zu vergessen, und nur ein Laster, das, an sich selbst zu denken. [...] Wer auch nur überhaupt an sich als Person denkt, und irgend ein Leben und Sein oder irgendeinen Selbstgenuss begehrt, außer in der Gattung und für die Gattung, der ist im Grunde und Boden, mit welchen anderweitigen guten Werken er auch seine Misgestalt zu verhüllen suche, dennoch nur ein gemeiner, kleiner, schlechter und dabei unseliger Mensch.“ Das Zitat lautet vollständig: „Sonach besteht das vernünftige Leben darin, dass die Person in der Gattung sich vergesse, ihr Leben an das Leben des Ganzen setze und es ihm aufopfere; das vernunftlose hingegen darin, dass die Person nichts denke, denn sich selber, nichts liebe, denn sich selber und in Beziehung auf sich selber, und ihr ganzes Leben lediglich an ihr eigenes persönliches Wohlseyn setze: und falls das, was vernünftig ist, zugleich gut, und das, was vernunftwidrig ist, zugleich schlecht zu nennen seyn dürfte, — so giebt es nur Eine Tugend, die — sich selber als Person zu vergessen und nur Ein Laster, das — an sich selbst zu denken; dass daher die in der vorigen Stunde geschilderte Sittenlehre des dritten Zeitalters auch hier, wie allenthalben, die Sache gerade umkehrt und zur einzigen Tugend macht, was in der That das einzige Laster ist, und zum einzigen Laster, was in der That die einzige Tugend ist. [...] Wer auch nur überhaupt an sich als Person denkt, und irgend ein Leben und Seyn, und irgend einen Selbstgenuss begehrt, ausser in der Gattung und für die Gattung, der ist im Grunde und Boden, mit welchen anderweitigen guten Werken er auch seine Misgestalt zu verhüllen suche, dennoch nur ein gemeiner, kleiner, schlechter und dabei unseliger Mensch [...]“ (Fichte, Die Grundzüge des gegenwärtigen Zeitalters, in: Johann Gottlieb Fichtes sämmtliche Werke, Bd. 7, S. 35).

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  4. Vgl. Anm. 6, S. 402.

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  5. Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte, in: Sämtliche Werke. Jubiläumsausgabe in zwanzig Bänden, Bd. 11, S. 61.

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  6. Ebd.

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  7. Dostojewskis Novelle wurde auch unter dem dt. Titel „Aufzeichnungen aus einem Kellerloch“ bzw. „Aufzeichnungen aus dem Untergrund“ veröffentlicht (vgl. Dostojewski, Der Spieler. Späte Romane und Novellen. München/Zürich: Piper 1996, S. 574).

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  8. Dostojewski, Die Brüder Karamasoff. München/Zürich: Piper 1996, S. 89.

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  9. Vgl. Aristoteles, Über den Himmel 290 b 12 ff., siehe auch Metaphysik 985b23ff.

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  10. Mörike, „Gebet“, in: Sämtliche Werke, Bd. 1, S. 773.

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  11. In Heines Gedicht „Zum Lazarus“ heißt es: „O zärtliches Phantom, umschließe / Mich fest und fester, deinen Mund, / Drück ihn auf meinen Mund — versüße / Die Bitternis der letzten Stund’!“ (Heine, Werke und Briefe, Bd. 2, S. 212).

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  12. Vgl. Aristoteles, Poetik 1453 b.

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  13. Hauptmann, Michael Kramer, in: Sämtliche Werke (Centenar-Ausgabe), Dramen, Bd. 1, S. 1168 f.

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  14. France, La vie en fleur, in: Œuvres Complètes, Bd. 23, S. 558.

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  15. Guyau, Vers d’un philosophe. Paris: Felix Alcan 1909, S. 139.

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  16. Vgl. dazu u. a. Lessing, „Laokoon oder über die Grenzen der Malerei und Poesie (Erster Teil)“ (in: Werke, Bd. 6, S. 8–185); Goethe, „Über Laokoon“ (in: BA, Bd. 19, S. 129–141) sowie Winckelmann, „Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst“ (in: Werke, S.1–46). Nebenbei sei hier auch angemerkt, daß Schlick im Schuljahr 1899/1900 das Aufsatzthema zu bearbeiten hatte: „In wiefern hat Goethe bei der Schilderung der Besitzung des Löwenwirtes die Grundsätze befolgt, welche Lessing im Laokoon aufstellt?“ (vgl. zu diesem Rückgriff Anm. 20, S. 24).

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  17. Goethe, „Derselbe“ (1783), zuerst in: Wilhelm Meisters Lehrjahre (WA I/21, S. 217, Z. 17–20; vgl. WA I/2, S. 118, Z. 1–4); außerdem zu finden in: Wilhelm Meisters theatralische Sendung (BA, Bd. 9, S. 486) sowie im 5. Bd. der Maximen und Reflexionen (1. Heft, Nr. 231; BA, Bd. 18, S. 507).

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  18. Vgl. Nietzsche, Also sprach Zarathustra, in: KSA, Bd. 4, S. 286, Z. 10.

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  19. Goethe, Torquato Tasso, in: WA I/10, S. 187, V. 2038/2039.

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Literatur

  1. Schlick verweist auch noch einmal in seinem Aufsatz „Die Kausalität in der gegenwärtigen Physik“ auf diese Problematik (Abschn. 14: „Unbestimmtheit der Natur und Willensfreiheit“, in: Die Naturwissenschaften 19 [1931], S. 161; vgl. MSGA I/6). Interessant und erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Behandlung des Themas durch Max Planck: zuerst am 17. Februar 1923 in einem öffentlichen Vortrag in der Preußischen Akademie der Wissenschaften (Kausalgesetz und Willensfreiheit. Berlin: Springer 1923) und dann noch einmal am 21. Februar 1936 in der Deutschen Philosophischen Gesellschaft zu Berlin (Vom Wesen der Willensfreiheit. Leipzig: J. A. Barth 1936).

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  2. Hume spricht von „a power of acting or not acting, according to the determinations of the will“ (An Enquiry Concerning Human Understanding, in: Philosophical Works, Bd. 4, S. 78; vgl. außerdem A Treatise of Human Nature, ebd., Bd. 2, S. 181 ff.).

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  3. Vgl. Bergson, Essai sur les données immédiates de la consience (in: OEuvres Complètes, Bd. 1; dt. Ausg. u. d. T.: Zeit und Freiheit. Eine Abhandlung über die unmittelbaren Bewußtseinsgegebenheiten. Hamburg: Europäische Verlagsanstalt 1994, dort spez. III. Abschn.: „Von der Organisation der Bewusstseinszustände. Die Freiheit“, S. 106–177).

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  4. Vgl. Schopenhauer, Preisschrift über die Freiheit des Willens, in: Sämtliche Werke, Bd. III, S. 606–610.

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  5. Vgl. Anm. 2, S. 482.

    Google Scholar 

Literatur

  1. Vgl. Shaftesbury, An Enquiry Concerning Virtue and Merit, in: Standard Edition, Bd. II/2, S. 25–315 bzw. Bd. II/3, S. 43–162.

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  2. Schlick hielt am 31. Januar 1928 in Wien einen Vortrag unter dem Titel „Ethik der Pflicht und Ethik der Güte“. Der Text stellt eine unmittelbare Vorarbeit zu dem Abschnitt dar (vgl. Abt. II der MSGA).

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  3. Möglicherweise hat Schlick hier eine eigene Übersetzung aus dem Griechischen vorgenommen bzw. den von Mark Aurel formulierten Gedankengang zusammengefaßt (vgl. Wege zu sich selbst. Hrsg. W. Theiler, Zürich: Artemis 1974, XI/13).

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  4. Kant, Kritik der praktischen Vernunft, in: AA, Bd. 5, S. 86.

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Schlick, M. (2006). Fragen der Ethik. In: Iven, M. (eds) Lebensweisheit. Versuch einer Glückseligkeitslehre Fragen der Ethik. Moritz Schlick. Gesamtausgabe, vol 3. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/3-211-29791-X_4

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