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Zusammenfassung

Björn Borg, der fünffache Wimbledon-Sieger, stammt aus einer abergläubischen Familie. Er und seine Angehörigen sind für eine Vielzahl abergläubischer Verhaltensweisen bekannt, von denen einige das Spucken zum Inhalt haben. So aß Borgs Mutter Margarethe, als sie während des Wimbledon-Finales 1979 auf der Zuschauertribüne saß, Bonbons, um ihrem Sohn damit zum Erfolg zu verhelfen. Als Björn gegen Roscoe Tanner drei Matchbälle hatte, spuckte sie das Stück aus, das sie gerade im Mund hatte — vielleicht als Vorbereitung auf den Siegesjubel. Doch bevor sie sich versah, hatte Tanner bis zum Einstand aufgeholt. Margarethe spürte, daß sie einen Fehler gemacht hatte, hob das Bonbon vom schmutzigen Boden auf und steckte es wieder in den Mund. Bald schon hatte ihr Sohn die Meisterschaft zum vierten Mal gewonnen. Einige Zeit davor hatten Borgs Vater Rune und sein Großvater Martin Andersson das French-OpenFinale beim Angeln im Radio verfolgt. Björn spielte gegen Victor Pecci aus Paraguay. Borgs Großvater spuckte ins Wasser, als sein Enkel im gleichen Moment einen Punkt erzielte. Andersson spuckte das ganze Match hindurch weiter, bis er schließlich mit einem wunden Hals nach Hause lief. Borg gewann in vier Sätzen.1

Für Locke ist der Mensch ein rationales Tier. Sein Denken wird hauptsächlich von der Vernunft regiert, für die es logische Gesetze gibt. Assoziation ist ein Phänomen, das bestimmtes Verhalten entgegen der Vernunft erklärt.

Edwin R. Guthrie und George P. Horton, Cats in a Puzzle Box

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Anmerkungen

  1. Diese Schilderungen über Björn Borgs Familie stammen von Kirkpatrick (1981).

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  2. Stein (1967) führt zum Beispiel nur eine räumliche Beziehung auf.

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  3. Hilgard (1987), S. 139. Köhler (1971).

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  4. Wahrig, G., Fremdwörterlexikon, Gütersloh 1974. Eine Anmerkung zur Geschichte des Films: Schon im Jahr 1880 stellte der britische Fotograf Edward Muybridge ein „Zoopraxiskop“ genanntes Gerät aus, mit dem er die Bewegungen eines laufenden Pferdes projizierte (Pratt, 1973). In den Jahren 1881 und 1882 unterhielt er in England und Frankreich ein großes Publikum mit seiner Erfindung. Die ersten Spielfilme entstanden um die Jahrhundertwende; der erste richtige Spielfilm mit einer Länge von über einer Stunde war die australische Produktion The Story of the Kelly Gang aus dem Jahr 1906 (Robertson, 1988). Der erste deutsche Spielfilm wurde 1911 gedreht, ein Jahr nach Wertheimers Zugfahrt.

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  5. Diese Darstellung relativer Bewegung ist zwangsläufig kurz und übersieht wichtige Aspekte der Forschungen zu diesem Phänomen. Eine vollständige Besprechung der klassischen Arbeiten zur relativen Bewegung findet sich bei Kolers (1972).

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  6. Das Gestaltprinzip der Proximität bedeutet „nah beieinander, ohne sich zu berühren“, im Gegensatz zur richtigen, vollständigen Kontiguität.

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  7. Im Gegensatz zu dem, was der Laie „Lernen“ nennt. Schulkinder lernen eher durch Anweisung als durch direkte Erfahrung. Durch die früheren Erfahrungen anderer und die menschliche Fähigkeit, auf verbale Anweisungen zu reagieren, brauchen Schüler nicht alles erst durch direkte Erfahrung zu lernen.

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  10. Thorndike (1936), S. 264.

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  11. Hier ist anzumerken, daß diese Körperfunktionen unter gewissen Umständen nicht unwillkürlich sind. Die menschliche Atmung läuft in der Regel unwillkürlich ab, doch kann sie bis zu einem gewissen Grad gesteuert werden. Mit Biofeedback-Methoden lassen sich auch Herzschlag, die elektrische Leitfähigkeit der Haut und andere „unwillkürliche“ Funktionen kontrollieren.

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  12. Watson (1978).

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  13. Guthrie und Horton (1946).

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  14. Eine gute Einführung in dieses Thema bietet Herrnstein (1966).

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  15. Epstein (1982), S. 99.

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  16. RBI = erzielte Läufe. In Boggs’ Fall besteht das zusätzliche Problem, daß es keine Kontiguität zwischen Essen und Spiel gibt. An anderer Stelle in diesem Kapitel werden wir mit den Wirkungen der Verstärkung längerer Handlungsabfolgen eine Lösung für dieses Problem finden; in Kapitel 4 entdecken wir dann eine weitere Lösung.

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  17. Staddon und Simmelhag (1971). Timberlake und Lucas (1985).

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  18. Wagner und Morris (1987), S. 472.

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  19. Die Versuchsanordnung von Wagner und Morris ist hier etwas vereinfacht dargestellt.

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  20. Ono (1987), S. 265. Copyright bei der Society for the Experimental Analysis of Behavior. Nachdruck mit freundlicher Genehmigung von Autor und Verlag.

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  21. S. z. B. Holyoak, Koh und Nisbett (1989).

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  22. Killeens Arbeit beruht auf der Signal Detection Theory, der „Signalwahrnehmungstheorie“. Eine vollständige Beschreibung dieser Theorie findet sich bei Killeen (1977, 1982).

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  23. Catania unterscheidet noch eine vierte Form, den topographischen Aberglauben, der jedoch unserer Definition abergläubischen Verhaltens nicht entspricht. Diese letzte Kategorie des Aberglaubens zeigt sich dann, wenn sich, wie bei den Katzen in der Puzzle Box von Guthrie und Horton, eine sehr spezifische Reaktion (oder Topographie) entwickelt, obwohl jedes andere Verhalten die gleiche Wirkung hätte. Auch wenn sich die genannten Katzen so verhielten, als seien ihre spezifischen Reaktionen nicht nur angemessen, sondern auch unerläßlich, gelang es ihnen, die Tür zu öffnen. Dieses Verhalten ist darum strenggenommen nicht abergläubisch.

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  24. Morse und Skinner (1957).

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  25. Starr und Staddon (1982).

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  26. Kendrick (1992). Wilkinson (1993).

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  27. McCallum (1988).

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  28. Catania und Cutts (1963).

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  29. Catania und Cutts (1963), S. 207.

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  30. Vyse (1989; 1991) und Heltzer und Vyse (1994).

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  31. Vyse (1991), Experiment eins.

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  32. Genaugenommen gab es bei diesem Versuch drei Gruppen, doch handelte es sich bei der dritten Gruppe, deren Mitglieder für jeden Weg durch das Gittermuster Punkte erhielten, einfach um eine weitere Kontrollgruppe.

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  33. Eine vollständigere Darstellung der beim Überbrückungsverhalten beteiligten Faktoren findet sich bei Staddon (1977) und Falk (1977).

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  34. Wallace, Singer, Wayner und Cook (1975).

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© 1999 Springer Basel AG

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Vyse, S.A. (1999). Aberglaube und Zufall. In: Die Psychologie des Aberglaubens. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6358-2_3

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