Krafttraining in der kardiologischen Rehabilitation

Zusammenfassung

Körperliches Training ist seit über 30 Jahren Bestandteil von internationalen Empfehlungen zur Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Hauptaugenmerk wurde dabei lange Zeit auf das aerobe Training gelegt. Stellungnahmen und Empfehlungen zum dynamischen Krafttraining dagegen wurden eher zurückhaltend erteilt (Sharkey und Graetzer 1993; Bjarnason-Wehrens et al. 2004). Tatsächlich gibt es auch in den Bereichen Prävention und Rehabilitation bis ins hohe Alter sinnvolle medizinische Indikationen für ein dosiert eingesetztes Krafttraining (Rogers und Evans 1993; Hurley und Roth 2000; Mayer et al. 2003). Bei richtiger Dosierung und Methodik ist Krafttraining auch bei gut eingestellter Hypertonie, bei koronarer Herzkrankheit und bei chronischer Herzinsuffizienz wirksam und sicher (Grosse et al. 2001; Meyer und Foster 2004). Gerade Patienten, die nach größeren operativen Eingriffen lange bettlägerig waren, sind muskulär stark geschwächt. Folglich liegt es nahe, dass ein zusätzlich zum Ausdauertraining durchgeführtes Krafttraining auch für Herzpatienten von Bedeutung ist und den Patienten über eine verbesserte Muskelkraft zu mehr Lebensqualität verhilft (Verill und Ribisl 1996). So lässt sich durch Studien belegen, dass Krafttraining auch beim Koronarpatienten zu signifikanten muskulären sowie hämodynamischen und kardiorespiratorischen Adaptationen führt (Adams et al. 1999; Beniamini et al. 1999). Auch konnten keine negativen Auswirkungen auf die Blutdruckregulation und den Stoffwechsel gefunden werden. Im Gegenteil, in der Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 ist das Hypertrophietraining mindestens so gut wirksam wie das Ausdauertraining (Honkola et al. 1997; Cauza et al. 2005).