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Carl Lange: Kopfknoten in Wundersohlen

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Leibliche Bilderfahrung

Part of the book series: Phaenomenologica ((PHAE,volume 226))

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Zusammenfassung

Zeichnungen von Carl Lange (1852–1916), einem gebildeten und weit gereisten Mann, der 28 Jahre in verschiedenen Anstalten mit der Diagnose „primäre Verrücktheit“ in Westpreußen lebte, faszinieren zum einen wegen der ihnen zugrunde liegenden Idee: Carl Lange wollte darin die Gesichter festhalten, die er in den Schweißflecken seiner Schuheinlegesohlen gesehen hatte, um damit ein Verbrechen gegen ihn aufzuklären. Zum anderen beeindrucken sie aufgrund des besonderen Umgangs mit Simultaneität, der in komplexen Verknüpfungen und Doppelbedeutungen dargestellter miteinander verwobener Figuren sichtbar wird. Die reflektierende Bildbegegnung mit einigen seiner Zeichnungen ist deshalb bildphänomenologisch besonders fruchtbar, weil der Unterschied von symbolischer Deutung und leiblich gespürter Bilderfahrung erkennbar wird. Eine Annäherung an das Zur-Welt-Sein des Zeichners, das von Bewegungen des Schützens und Abgrenzen geprägt ist, erfolgt über eine ausführliche Bildreflexion und der Bezugsetzung zu Biografie, seinen eigenen Aufzeichnungen, dem Kontext und Interpretationsansätzen. Basis dafür ist eine ausführliche Seherfahrung, deren bildphänomenologische Bedeutung für die Rezeption und das Verständnis von Ausdruck hiermit vorgeführt wird, die aber auch die Herausarbeitung von sechs impliziten Reflexionsfeldern leiblicher Bilderfahrung (siehe Kap. 2 und 6) beeinflusst hat.

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Notes

  1. 1.

    Die Texte wurden von Prinzhorn einzelnen Zeichnungen als Beischriften zugeordnet. Eine Zeichnung, Inv. Nr. 100 unterscheidet sich stilistisch stark von den sonstigen Blättern, sodass fraglich ist, ob sie tatsächlich von Carl Lange stammt.

  2. 2.

    Hans Prinzhorn (1922), Bildnerei der Geisteskranken. Ein Beitrag zur Psychologie und Psychopathologie der Gestaltung, Berlin, S. 112–115.

  3. 3.

    Neben Prinzhorn wurden Langes Zeichnungen auch von Louis A. Sass aufgegriffen, vgl. Louis A. Sass (1992), Madness and Modernism: Insanity in the Light of Modern Art, Literature, and Thought, New York, S. 132. Ferenc Jádi analysierte im Ausstellungskatalog Kunst und Wahn (1997) einige Zeichnungen unter psychoanalytischen Gesichtspunkten: Ferenc Jádi (1997), Zwei Fälle. Begriff und Auslegung bei Otto Stuss und Carl Lange in: Kunst und Wahn, Köln. Jörg Katerndahl versuchte einen Zugang über Ernst Kris: Jörg Katerndahl (2005), „Bildnerei von Schizophrenen: Zur Problematik der Beziehungssetzung von Psyche und Kunst im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, Hildesheim, S. 75–92. Peter Gorsen zog Verbindungen von Carl Lange zu Salvador Dalí im Ausstellungskatalog der Sammlung Prinzhorn „Surrealismus und Wahnsinn“ von 2009: Peter Gorsen (2009), Salvador Dalís fabulierte Wahnwelt im Vergleich mit Hans Prinzhorns „Bildnerei der Geisteskranken“. Ein Annäherungsversuch, in: Surrealismus und Wahnsinn, Heidelberg. Ebenso auch die Autorin in Bezug darauf: Sonja Frohoff (2013), Salvador Dalí und Carl Lange, in: ungesehen und unerhört. Künstler reagieren auf die Sammlung Prinzhorn. Bd. 1: Bildende Kunst, Film, Video, Heidelberg. Peter Gorsen untersuchte außerdem Zusammenhänge von Langes Zeichnungen mit Werken des Künstlers Dokoupil im Rahmen von jenem Sammelband: Peter Gorsen (2013), Religiosität und Ironie bei Jiri Georg Dokoupil. Die Metaphrasen zum Heiligen Schweisswunder in der Einlegesohle von Carl Lange in: ungesehen und unerhört. Künstler reagieren auf die Sammlung Prinzhorn, Bd. 1: Bildende Kunst, Film, Video, Heidelberg. Außerdem wurden Zeichnungen von Carl Lange unter verschiedenen Themen in zahlreichen Wander- und Hausausstellungen der Sammlung Prinzhorn gezeigt; außerhalb der Sammlung war eine Zeichnung 2014 Teil der Ausstellung „Apokalypse now“ in Kaiserslautern. Vgl. Christoph Zuschlag und Heinz Höfchen (Hrsg.) (2014), Apokalypse now! Visionen von Schrecken und Hoffnung in der Kunst vom Mittelalter bis heute, München, S. 188 f. Außerdem sogar titelgebend für eine Ausstellung 2014/2015 im Museum Scharf-Gerstenberg, Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin. Zacharias Kyllikki (2014), Das Wunder in der Schuheinlegesohle. Werke aus der Sammlung Prinzhorn, Berlin Näheres zu den verschiedenen Perspektiven auf die Werke folgt im letzten Abschnitt des Kapitels.

  4. 4.

    Wie schon Inge Jádi feststellte: „Zeichnungen des Carl Lange, die gewohnten formalen Mustern um 1900 folgend, dennoch in heillose gespenstische Verdichtung gemündet sind“, Inge Jádi (2001), Irrgartenconstellationspanoptikumbahnhofverlegenheitenbeschwerdebilder, in: Vernissage (7/1), S. 31.

  5. 5.

    Darauf weist auch Prinzhorn hin, der sie als „für den Wahn des Kranken programmatische Inschrift“ bezeichnet, aber nicht weiter auf die Zusammenhänge und den Kontext eingeht, Prinzhorn, Bildnerei der Geisteskranken, S. 115.

  6. 6.

    Vgl. Kurt Erlemann (2010), Unfassbar?: der Heilige Geist im Neuen Testament, Neukirchen-Vluyn.

  7. 7.

    Diesen Bezug zieht Carl Lange auf der erläuternden Beischrift selbst.

  8. 8.

    vgl. z. B. den heiligen Fußabdruck aus der Sammlung Kriss des Klosters Asbach, das von den Päpsten bestätigt als heiliges Maß aus Spanien bei Kuss 700 Ablassjahre bescheren sollte. Vgl. Wolfgang Brückner (1957), Einführung in die Ausstellung Bildwelt und Glaube. Volkstümliche Kulte und Verehrungsformen, Frankfurt am Main, S. 27. Danke für diesen Hinweis an Bettina Brand-Clausen.

  9. 9.

    Darüber hinaus hat z. B. hat Michelangelo den Menschen innerhalb eines Fünfecks dargestellt; die „Quintessenz“ bringt die Dinge auf den Punkt. Fünf ist die Zahl der in der Antike bekannten Planeten; später galt sie als Zahl der babylonischen Mutter- und Liebesgöttin Istar, dann als Zahl der Venus. Durch diese Göttinnen, die immer auch den Gedanken an Sexualität und Fruchtbarkeit implizieren, wird die Fünf zur Zahl der Hochzeit. Dieser Gedanke findet im Neuen Testament seinen Niederschlag in den fünf törichten und den fünf klugen Jungfrauen, die zur Hochzeit geladen sind und zur Wachsamkeit ermahnt werden (Mt. 25, 1–13); der Islam baut auf fünf Glaubenspraktiken, die Hand Fatmas mit fünf Fingern gilt als Abwehrzeichen gegen den Bösen Blick.

  10. 10.

    Hesiod (2007), Theogonie. Werke und Tage, Düsseldorf, S. 289 f. Das Wort „athanatoi“ für „unsterblich“ hat Carl Lange interessanterweise weggelassen. „Vor die Tugend haben die Götter den Schweiß gesetzt“ heißt es auf seinem Bild.

  11. 11.

    Christina Wietig (2005), Der Bart. Zur Kulturgeschichte des Bartes von der Antike bis zur Gegenwart, unv. Diss., Universität Hamburg, S. 3.

  12. 12.

    Eine erste Übersicht der Akte ist bei Katerndahl nachzulesen, s. Katerndahl, „Bildnerei von Schizophrenen“, S. 75–89. Viele Personen haben bei Transkriptionen geholfen. So verfasste 2006 Helgard Usadel ein erstes, sehr hilfreiches Inhaltsverzeichnis. Außerdem möchte ich ganz besonders Herrn Maus, Frau Hübner und Frau Stärker-Weineck danken, die 2007 und 2008 regelmäßig mit mir Teile der Akte entzifferten. Dank gebührt auch den Mitarbeitern der Sammlung Prinzhorn, die mir den Zugang zum Original immer wieder möglich gemacht haben.

  13. 13.

    Bericht des Bruders Conrad Lange an den zuständigen Arzt in Allensbach.

  14. 14.

    Vgl. Kopie der Karteikarte zu Carl Lange aus dem Bloomindale-Asylum, New York, 1883.

  15. 15.

    1873 wurde die erste Eisenbahnstrecke zwischen Mexiko und Veracruz gebaut, die den Warentransport zwischen dem Golf und der Hochebene massiv erleichterte. Umfasste das Eisenbahnnetz 1878 noch 738 km, hatte es sich zwanzig Jahre später bereits mehr als verdoppelt. Vgl. dazu Walther Bernecker (2007), Mexiko im 19. Jahrhundert: Zwischen Unabhängigkeit und Revolution, in: Eine kleine Geschichte Mexikos, Frankfurt am Main, (S. 121–236).

  16. 16.

    Vgl. dazu die spannende Untersuchung von Jens Clausen (2007), Das Selbst und die Fremde. Über psychische Grenzerfahrungen auf Reisen, Bonn. Clausen führt eindrucksvoll anhand von unterschiedlichsten Quellen früherer und heutiger Zeit die Schattenseiten des Reisens vor Augen, das sonst primär mit Freiheit, Horizonterweiterung u. ä. in Verbindung gebracht wird.

  17. 17.

    Krankengeschichte Kahlbaum vom 14.06.1888; Ärztliche Notizen vom 18.12.83 in: Personal-Acten des Carl Lange aus Görlitz, Schwetz, Irren-Anstalt, Nr. 2508, Bd. I, 1883–1897, Original in der Sammlung Prinzhorn, (S. 82–89).

  18. 18.

    Er verwarf als erster die Idee der Einheitspsychose, bewertete klinische Beobachtung besonders hoch und trug zur Definition der Krankheiten „Katatonie“ und „Hebephrenie“ bei. Er übernahm bereits ein Jahr nach Arbeitsantritt in der Görlitzer Privatanstalt deren Leitung bis zu seinem Tod und verhalf ihr zu internationalem Ansehen. Im zeitgenössischen Streit zwischen den Psychikern und Somatikern gehörte Karl Kahlbaum eher zu den Somatikern und sah sich klar als Naturwissenschaftler. Vgl. dazu Rafael Katzenstein (1963), Karl Ludwig Kahlbaum und sein Beitrag zur Entwicklung der Psychiatrie, Zürich; Wolfgang de Boor (1954), Psychiatrische Systematik. Ihre Entwicklung in Deutschland seit Kahlbaum, Berlin.

  19. 19.

    Die Gründe dafür sind nicht ersichtlich. Es scheinen keine Blätter zu fehlen und die Einträge schließen auf dem gleichen Blatt an die vorherigen auf dem gleichen Blatt an. Das spricht dagegen, dass hier einfach Blätter verloren gegangen sind oder fehlen. Eventuell wurden also wirklich jahrelang keine Einträge vorgenommen.

  20. 20.

    Personal-Acten des Carl Lange aus Görlitz, Schwetz, Irren-Anstalt, Nr. 2508, 1898–1916, Bd. II, Original in der Sammlung Prinzhorn, (S. 403).

  21. 21.

    Akte Lange I, (S. 437).

  22. 22.

    Ebd., 426.

  23. 23.

    Ebd., 459 enthält eine unabgesendete Postkarte Carl Langes an Rechtsanwalt Elsbach in Berlin, Französische Str. 43.

  24. 24.

    Ebd., 473, 198 f., 157 f.

  25. 25.

    Ebd., 203b.

  26. 26.

    Ebd., 72, 403.

  27. 27.

    Ebd., 446.

  28. 28.

    Fotografiert den 26. Juli 1897 – die anderen Fotos scheinen später entstanden zu sein, sind aber undatiert.

  29. 29.

    Z. B. Akte Lange I, (S. 124; 282).

  30. 30.

    Friedrich Lange, ebenfalls in Lonkorrek geboren und aufgewachsen, verbrachte 1876 einige Monate auf serbischer Seite im serbisch-türkischen Krieg und veröffentlichte darüber einen Bericht. Darin schildert er seine Beobachtungen des Vielvölkergemischs beim Besuch in den Kriegsgebieten auf dem Balkan, welche den Wertekosmos der Zeit spiegeln. Über die Menschen anderer Rassen z. B. schrieb er: „eine tüchtige Tracht Schläge hat wenigstens in einigen Fällen dazu gedient, diese Leute einzuschüchtern und annähernd zur Erfüllung ihrer Pflicht getrieben.“, Friedrich Lange (1880), Erlebnisse im serbisch-türkischen Krieg 1876. Eine kriegschirurgische Skizze, Hannover, S. 110. Seit 1878 arbeitete er über 20 Jahre erfolgreich in New York, errichtete dort eine eigene Klinik und soll dort die Asepsis eingeführt haben. 1900 kehrte er nach Deutschland zurück, gründete in Neumark ein Kreiskrankenhaus, stiftete die Palästra Albertina für die Universität Königsberg und eine Bibliothek. Vgl. Rudolf Steege (1979), Dr. Friedrich Lange, in: Heimatbuch für den Kreis Neumark in Westpreußen bis 1941 Kreis Löbau, Remscheid.

  31. 31.

    Später Anna Rehholz, wohnhaft in Schugsten bei Königsberg, später in Maxhausen.

  32. 32.

    Akte Lange I, (S. 70).

  33. 33.

    Ebd., 431 f.

  34. 34.

    Ebd., 581; Akte Lange II, (S. 68).

  35. 35.

    Akte Lange I, (S. 207).

  36. 36.

    Lange schreibt an Jeannette Lange in Charlottenburg am 15. April 1891, Akte Lange II, (S. 274): „habe mich sehr über deinen Brief vom 13ten April gefreut. Bedaure, dass du krank gewesen bist. Das Alter fordert sein Recht […]. Ich will aber nicht im Irrenhause noch älter werden, als ich geworden bin, denn ich bin sehr gealtert, namentlich seitdem ich in diesem […] Schwetz eingeschlossen gehalten werde. Du kannst ja keine entfernte Ahnung davon haben, wie sehr ein Mensch im Irrenhause leidet. Was ist denn hier in Deutschland aus den Menschen geworden!“

  37. 37.

    Die Anregung Hedwig Langes, den Bruder Carl mit einer Übersetzung zu beschäftigen und seine Bitte um einen Fotoapparat werden vom Arzt mit der Begründung abgelehnt, dass Carl Lange jede Gelegenheit zur Flucht ergreifen würde und diese Beschäftigungen ihn nicht von seinen Gedanken ablenken würden. (ebd., S. 51 f., Brief vom 08.03.1898) Außerdem z. B. Ebd., 202 und 315, Brief vom 16.12.1910 und die Antwort des Direktors am 20.12.1910: „Ebenso muss ich sie ersuchen, von der Versendung eines photographischen Apparates Abstand zu nehmen.“ (ebd., 315a).

  38. 38.

    Berlin-Lankwitz Beethovenstraße gleiche Adresse wie Hedwig Lange, vgl. Ebd., 420–422, 10.11.1916.

  39. 39.

    Akte Lange I, (S. 183).

  40. 40.

    Z. B. ebd., 287. Akte Lange II, (S. 263).

  41. 41.

    Am 15.04. 1890 schrieb Hedwig Lange an den Direktor: „Habe ihn später ein Mal besucht, bei welcher Gelegenheit Carl gegen mich freundlicher war, als die Herren Aerzte vorher glaubten – dann aber ist er wieder erbittert Der Vater habe sich so sehr gewünscht, dass Carl nicht mehr verbittert wäre dass es mir eine Freude wäre, wenn mein Bruder einer freundlicheren Gesinnung gegen mich Raum geben könnte, brauche ich wohl nicht zu versichern, und wäre mir das umso lieber, als mein Vater so sehr den Wunsch hat, dass sein Sohn seiner freundlicher und milder gedenken möchte.“, Akte Lange I, (S. 202 f.).

  42. 42.

    Z. B. ebd., 127 am 12. Juni 1889: „Was bildet sich denn diese Familie von sich ein? Etwa, dass sie etwas Besseres sei, als ich? Lächerlich. Menschen, die ihr ganzes Leben auf einer sandigen Aldmark in Westpreussen gesessen, nie den Hals in die Welt hinaus gesteckt[?], kaum mehr versteht als Hühner füttern, werden sich auf einmal anmaßen über einen Mann, den Stab zu brechen, der ihre Schweinchen kennt und dem sie nicht das Wasser reichen.“

  43. 43.

    Die selbstgeschriebene Einladung: ebd., 525, Brief vom 15.01.1894. Zeilen der Entschuldigung: „Lieber Vater! Wenn ich auch bisweilen auf Dich geschimpft habe, so nimm mir das weiter nicht übel. Es ist im Augenblick der Erregung geschehen. Ich hoffe, wir vertragen uns wieder und es bleibt alles beim Alten“.

  44. 44.

    Zeitungen, z. B: Berliner Tagblatt, New Yorker Staatszeitung, Norddeutsche Allgemeine Zeitung, außerdem an Anwälte, die amerikanische Botschaft, Landrat Gerlich, Kaiser Wilhelm oder den Papst, z. B. Akte Lange II, (S. 322). An Kaiser Wilhelm, z. B. Akte Lange I, (S. 322): „Ich verlange mein Recht, das mir ihre blödsinnigen Unterthanen seit Jan. 1884 vorenthalten.“

  45. 45.

    Die schriftlichen Werke von Carl Lange, die sich bei der Transkriptionsarbeit in der Akte fanden, wären eine eigene Analyse wert. So verfasste er z. B. ein Theaterstück mit dem Titel: Der Cherub und der Seraphim, Liedtexte wie „Der heilige Appelsinius“ oder „Elis Lied“, ein „Wiegenlied“, manchmal ergänzt ob zu einer tänzelnden oder einer Marschmusik zu singen. Außerdem die Balladen „Das Hohelied vom I-Punkt“, „Die Suppen-Trilogie“ oder „Schulmeister Bismarck“.

  46. 46.

    Akte Lange I, (S. 77).

  47. 47.

    Entwurf eines Standbildes für die Stadt Schwetz: Akte Lange II, (S. 85). Zeitungscollagen z. B. zum Thema Vision, Akte Lange I, (S. 552); oder auch ebd., S. 245 auf Zeitungsstreifen.

  48. 48.

    So lautet der Titel einer weiteren Zeichnung Langes; Carl Lange behauptet, die Schweißflecken 1898 entdeckt zu haben; ein Arzt notierte hingegen bereits 1889, dass Carl Lange Bilder in seinen Schweißflecken entdeckt haben will.

  49. 49.

    „wird ein Arzt Irrenarzt, so ist dies stets ein sicherer Beweis seiner Geisteskrankheit“ Akte Lange II, (S. 248). Carl Lange über Irrsinn: „Wer was sichtbar ist ableugnet ist wahnsinnig. Du brauchst nur zuerst zu sagen und zu beschwören: der andere ist unheilbar irrsinnig, so kann der andere niemals den Beweis führen, dass er es nicht ist, denn er ist ja geistig totgeschlagen“, Akte Lange I, (S. 163).

  50. 50.

    Akte Lange I, (S. 62 und 117).

  51. 51.

    Akte Lange II, (S. 414).

  52. 52.

    Ebd., 303: ausgerissener Zeitungsartikel zur Zählung außerhalb der Anstalt lebender Geisteskranker, Vandalismus im Irrenhauswesen (Akte Lange I, (S. 346 ff.) und Antwort auf einen Beitrag aus der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung vom 21. September 1897 über Reformen und Abschaffung von Medikamenten in der Anstalt (ebd., S. 642 f.).

  53. 53.

    Akte Lange I, (S. 50 und 54).

  54. 54.

    z. B. Ebd., 388 f., als seine Schwester Hedwig an den Direktor.

  55. 55.

    Akte Lange II, (S. 244).

  56. 56.

    Er wollte laut eines Briefes selbst einem Vogel eine Botschaft an die Kralle gebunden haben oder bat Leute auf der Straße durch den Zaun, Briefe für ihn einzuwerfen.

  57. 57.

    Z. B. Brief an die Familie vom 22. Dezember 1888, Akte Lange I, (S. 342 f.).

  58. 58.

    Vgl. Ebd., 163.

  59. 59.

    Vera Luif (2006), Die Psychose als Erzählgeschehen. Eine textanalytische Tagebuchstudie, Lengerich, S. 214.

  60. 60.

    Vgl. dazu auch Joachim Küchenhoff (2012), Psychose, Gießen, der darauf aufmerksam macht, dass psychotisch Erkrankte mitunter versuchen, eine Vielzahl von Worten einzusetzen, um damit, um damit vermeintlich Brücken zu den Objekten zu schlagen.

  61. 61.

    Diese Richtung schlägt Ferenc Jádi ein. Jádi, Zwei Fälle, S. 217. Er deutet das ideologische Klammern mit der Theorie von Imre Hermann als „Anklammerungssyndrom“ und „den allgemeinen Sicherheitswunsch des Unbewußten, dessen pathologische Form die Vorherrschaft der präzisen begrifflichen Gestaltwertung das zwanghafte Achten auf sittliche Fehlerhaftigkeit hervorruft“. Jádi sieht dies durch eine ausgefeilte Handerotik bestätigt, die er in der besonderen Aufmerksamkeit der Zeichnungen auf die Hände und Handhaltungen sieht, lässt aber z. B. außer Acht, dass die Zeichnungen sich auch an bestimmte Adressaten und Betrachter richten. Vgl. dazu auch Katerndahl, „Bildnerei von Schizophrenen“, S. 78.

  62. 62.

    Zu fünf Zeichnungen sind längere Texte erhalten. Inv. Nr. 93 und 95 integrieren die Zeichnung in das Geschriebene, das auch die Rückseiten bedeckt. Zu den großformatigen Blättern 96, 97 und 98 sind es Beischriftenblätter (96/1, 97/1, 98/1).

  63. 63.

    Vgl. Sammlung Prinzhorn, Inv. Nr. 98/1.

  64. 64.

    Ebd.

  65. 65.

    Ebd.

  66. 66.

    Inv. Nr. 97.

  67. 67.

    Ferenc Jádi „entschlüsselt“ u. a. die von Lange angeführten Zahlen- und Namenszusammenhänge der Beischrift in Bezug auf die Dreifaltigkeit, z. B. im Zusammenhang mit dem Ersten Konzil von Nicaia 325. Die dortige theologische Debatte darum, ob man die Trinität als Wesenseinheit oder Wesensgleichheit bewerten müsse, interpretiert Jádi als bedeutsame und sensible Frage für die Identitätsfindung eines Mannes, die seiner Meinung nach Carl Lange umgetrieben haben könnte. Eine Wesenseinheit anzunehmen festige die Priorität des Vaters, während eine Wesensgleichheit diese Dominanz nicht beinhalte, weil dann Vater, Sohn und Heiliger Geist gleichrangig zu behandeln seien. Jádi, Zwei Fälle, S. 212.

  68. 68.

    Auffällig ist, dass wieder der Mund durchstoßen ist, hier durch den Faden, der den Mund zugenäht hat.

  69. 69.

    Text auf Abb. 4.9. Außerdem auch Akte Lange I, (S. 80: „Ich kann mich nur an das halten, was Irrenärzte mir gegenüber von ihrer Überzeugung verraten. Darauf muss ich fuszen, um eine gerichtliche Untersuchung erwecken zu können.“

  70. 70.

    Text auf Inv. Nr. 96/1.

  71. 71.

    Diese Idee geht auf Thomas Röske zurück.

  72. 72.

    Ebenso Inv. Nr. 94 und 97.

  73. 73.

    Das Übereinanderlegen fotografischer Platten wird bereits bei Prinzhorn genannt.

  74. 74.

    Vgl. die Fotos Abb. 4.6 und 4.7.

  75. 75.

    Vgl. Steege, Dr. Friedrich Lange.

  76. 76.

    Siehe dazu auch Ferenc Jádi, der allerdings seiner Interpretation, dass es Parallelen mit dem Todesdatum des Vaters gäbe, ein falsches Datum der Gerichtsverhandlung zugrunde legt. Jádi, Zwei Fälle, S. 213.

  77. 77.

    Gruhle und Landauer haben Zeichnungen von Carl Lange von Prinzhorn übernommen und als Illustration von optischen Sinnestäuschungen verwendet. Hans W. Gruhle (1922), Psychologie des Abnormen, in: Handbuch der vergleichenden Psychologie. Funktionen des abnormen Seelenlebens, München, S. 47. Danke für den Hinweis an Doris Noell-Rumpeltes. Karl Landauer wiederum übernimmt Tafeln aus der Bildnerei der Geisteskranken. Karl Landauer (1957), Die Schizophrenie, in: Das psychoanalytische Volksbuch, Bern Stuttgart.

  78. 78.

    Es ist allerdings fraglich, ob das als einziges Argument ausreicht, wenn die Zwecksetzung selbst einer veränderten Wahrnehmung geschuldet sein könnte.

  79. 79.

    „Was Lange zeichnet, sind nicht seine möglichen Sinnestäuschungen oder Wahnwahrnehmungen, sondern Vexierbilder, die zu einem bestimmten Zweck hergestellt wurden, nämlich seine Gesundheit und den Irrtum der Ärzte auf wundersame Weise nachzuweisen. Carl Lange erfindet Vexierbilder, um seinen Wahn zu legitimieren.“ Katerndahl, „Bildnerei von Schizophrenen“, S. 90.

  80. 80.

    Jádi, Zwei Fälle, S. 211. Zudem ebd.: „Sinnestäuschungen sind Mitteilungen für einen selbst und für keinen anderen, daher gehört ihre Vergegenwärtigung auf das synästhetische Feld des Musischen“.

  81. 81.

    So z. B. Prinzhorn, Bildnerei der Geisteskranken, S. 108.

  82. 82.

    Dieser Gedanke geht auf Rudolf Bernet zurück. Rudolf Bernet (2014), Die Eigenheit der „Bildnerei der Geisteskranken“, in: Bilderfahrung und Psychopathologie. Phänomenologische Annäherungen an die Sammlung Prinzhorn, Paderborn, S. 18 f. Vgl. dazu auch Rainer Tölle, der darauf aufmerksam macht, dass Wahn und Halluzination früher begrifflich unterschieden wurden, mittlerweile aber in ihrer klinischen Verbundenheit gesehen werden und deshalb vorschlägt eher von einem paranoid-halluzinatorischen Syndrom zu sprechen. Rainer Tölle (2008), Wahn. Seelische Krankheiten, geschichtliche Vorkommnisse, literarische Themen, Stuttgart, S. 17 ff.

  83. 83.

    Die Ausstellung „Surrealismus und Wahnsinn“ der Sammlung Prinzhorn zog Verbindungen zwischen den Zeichnungen Carl Langes zu Dali, der sich evtl. von den Abbildungen in Prinzhorns Buch zur Entwicklung seiner paranoisch-kritischen Methode anregen ließ, die Grundlage einer Vielzahl seiner Werke wurde.

  84. 84.

    Z. B. zeigte ihm die flüchtige Wahrnehmung einer Postkarte zunächst einen Picassokopf, bis sie sich um 90 Grad gedreht in eine Landschaft mit Afrikanern vor einer Hütte verwandelte, vgl. dazu die Abbildung im Katalog „Surrealismus und Wahnsinn“: Thomas Röske und Ingrid von Beyme (Hrsg.) (2009), Surrealismus und Wahnsinn, Heidelberg, S. 83.

  85. 85.

    Gorsen, Salvador Dalís fabulierte Wahnwelt im Vergleich mit Hans PrinzhornsBildnerei der Geisteskranken. Ein Annäherungsversuch, S. 79, Anm. 73. Das Original findet sich bei Salvador Dalí in dessen „La Conquete de l’irrational (1935/1971), in: Salvador Dalí (1971), OUI. Méthode paranoiaque-critique et autres textes, Paris, S. 19.

  86. 86.

    Sass, Madness and Modernism, S. 130.

  87. 87.

    Ronald D. Laing (1976), Das geteilte Selbst. Eine existenzielle Studie über geistige Gesundheit und Wahnsinn, Hamburg, S. 66.

  88. 88.

    Ebd. Die Carl-Lange-Figur rechts unten ist eine gedoppelte, die sich zugleich beobachtet; die Christusfigur rechts oben trägt ein Kopfkonglomerat als Büste auf dem Arm.

  89. 89.

    Wolfgang Blankenburg (1971), Der Verlust der natürlichen Selbstverständlichkeit: ein Beitrag zur Psychopathologie symptomarmer Schizophrenien, Stuttgart, S. 9: „Dem Wahnkranken gelingt nicht, was dem „gesunden“ möglich zu sein scheint: Das was er sieht, nicht allein aus der eigenen Perspektive, sondern zugleich immer auch mit den Augen der anderen zu sehen“. Die intersubjektive Welt ist zumindest partiell verloren gegangen. Vgl. dazu Christian Scharfetter (1991), Allgemeine Psychopathologie. Eine Einführung, Stuttgart, S. 47.

  90. 90.

    Lange zitiert häufig die Liedzeile „Eine feste Burg ist unser Gott“.

  91. 91.

    Zusätzlich könnte man besonders anhand der Texte von psychiatrischer Seite auch das das Symptom des Transitivismus in Betracht ziehen. Transitivismus ist ein Phänomen, das unterschiedlich definiert wird und mal näher mit Angst vor dem Eindringen oder auch der ständigen Annahme, die anderen seien verrückt, zusammengebracht wird. Carl Lange demonstriert in seinen Zeichnungen das ständige Bedürfnis nach klarer Abgrenzung und in den Texten die ständige Annahme, die anderen seien verrückt. Vgl. hierzu Carl Wernicke (1900), Grundriss der Psychiatrie in klinischen Vorlesungen, Leipzig, S. 226; Theo Payk (2010), Psychopathologie. Vom Symptom zur Diagnose, Stuttgart, S. 157 f.

  92. 92.

    Vgl. z. B. Hans-Jörg Weitbrecht (1948), Beiträge zur Religionspsychopathologie: insbesondere zur Psychopathologie der Bekehrung, Heidelberg; Ronald Mundhenk (2002), Sein wie Gott. Aspekte des Religiösen im schizophrenen Erleben und Denken, Neumünster.

  93. 93.

    Religiöse Themen bestimmen zwar häufig den Inhalt des Wahnerlebens, strukturell wird aber nie von „Glauben“ gesprochen, sondern alles sei ohne Zweifel.

  94. 94.

    Tölle geht darauf ein, dass im religiösen Wahn Schuldentlastung sehr häufig eine zentrale Rolle spielt. Tölle, Wahn, S. 74. Jádi deutet von psychoanalytischer Seite in eine ähnliche Richtung und vermutet psychodynamisch eine Schuldabwehr und „unbewusste Motive der Vatertötung“. Jádi, Zwei Fälle, S. 213.

  95. 95.

    Mundhenk, Sein wie Gott, S. 152.

  96. 96.

    Text Abb. 4.8.

  97. 97.

    Man könnte insofern mit Prinzhorn sagen, dass dies ein „magischen Denken“ sei, also ein Denken, das Prinzhorn zufolge eigentlich kein Denken sei sondern ein Wollen, das nicht auf Kritik und Wissen aus ist, sondern auf Wirken und das eben nicht Objektivität sucht, sondern intensivste Ausgestaltung der Subjektivität. Prinzhorn, Bildnerei der Geisteskranken, S. 310 ff.

  98. 98.

    Weitbrecht zitiert nach Mundhenk, Sein wie Gott, S. 186.

  99. 99.

    Alexander K. Nagel (2008), Ordnung im Chaos – Zur Systematik apokalyptischer Deutung, in: Apokalypse. Zur Soziologie und Geschichte religiöser Krisenrhetorik, Frankfurt am Main. Sie tragen häufig selbst ein Janusgesicht zwischen „prophetischem Veränderungsdruck und priesterlicher Beharrungskraft“. Ebd., S. 53.

  100. 100.

    Bernd Schipper macht darauf aufmerksam, dass das Kapitel den historischen Einflüssen nach unter dem Druck einer Entscheidungssituation gegenüber dem römischen Kaiser entstanden ist, in der es um Unterordnung oder Ausgrenzung ging. Vgl. Bernd Schipper (2008), Apokalypse und Apokalyptik. Ein religionsgeschichtlicher Überblick, in: Apokalypse. Zur Soziologie und Geschichte religiöser Krisenrhetorik, Frankfurt am Main, S. 76.

  101. 101.

    Auch Navratil äußert sich zur Verwendung des Rätselhaften in symbolischer Manier und deutet es als Ausdruck der Verzweiflung in Todesnähe. Vgl. Leo Navratil (1997), Schizophrenie und Kunst, Frankfurt am Main, S. 115: „Das Rätselhafte ist dem Gefühl der Ratlosigkeit verwandt. Es kann leicht zur Verzweiflung führen. Aber auch die Rätselaufgabe selbst wurde in früheren Zeiten als etwas Tiefernstes betrachtet, das den Menschen vor eine gefährliche Alternative stellt, nämlich: die Lösung zu finden oder zu sterben. Wer das Rätsel der Sphinx nicht löste, war des Todes.“

  102. 102.

    Gorsen deutet Carl Langes Zeichnungen als Preisen der pantheistischen Einheit Gottes und der Natur wegen dessen inniger Mensch- und Tiersymbiosen. Mir scheint allerdings, dass hier vorschnell ein Attribut zugeordnet wird, für das es keine weiteren Anzeichen bei Lange gibt. Gorsen, Religiosität und Ironie bei Jiri Georg Dokoupil, S. 160.

  103. 103.

    Mundhenk, Sein wie Gott, S. 102.

  104. 104.

    Bernd Wedemeyer-Kolwe (2004), Der Neue Mensch – Körperkultur im Kaiserreich und in der Weimarer Republik, Würzburg. Dazu auch meine eigenen Untersuchungen zu Reflexen der Naturheilkunde um 1900 bei Josef Forster, einem anderen Künstlerpatienten der Sammlung. Sonja Frohoff (2011), Nährender Schleim, heilender Kot, seligmachender Samen – Forsters persönliche Lebensreform, in: Durch die Luft gehen. Josef Forster, die Anstalt und die Kunst, Heidelberg.

  105. 105.

    z. B. Akte Lange I, (S. 29 und 90).

  106. 106.

    Ebd., 552, 28. März 1995 enthält, wie Katerndahl zeigt, tatsächlich Rätsel-bzw. Rebusbilder aus einer Zeitung. Katerndahl geht allerdings nicht auf den Beitext ein, in dem es z. B. heißt: „das untere Rebusbild aber enthält den berühmten I-Punkt, sieht aus wie eine Medizinflasche eines gewissen Fritz Lange aus dem Jahre 1875 auf der sich ein Totenkopf befand.“

  107. 107.

    Katerndahl, „Bildnerei von Schizophrenen“, S. 82 f.

  108. 108.

    Strukturell ähnliche Ideen, die auf verschiedene Weise mit dem Thema von Kunst durch Körperabdruck und der Idee der heiligen Veronika spielen, ein körperliches Bild Christi aufzufangen, zeigen z. B. die Smoke Drawings (1963/1964) von Stephan von Huenes, in die Finger- und Ballenabdrücke des Künstlers zur Gestaltung eingesetzt, dann aber wieder zeichenhaft gegliedert werden, In Yves Kleins Anthropometrie von 1960 bringt ein nackter weiblicher Körper blaue Farbe auf der Leinwand auf, was Yves Klein selbst als Überführung des Blutes von Golgatha in eine Farbe der Versöhnung verstand. Yoko Ono gab zu einer ähnlichen Zeit an, mit dem Blut von Wunden gemalt zu haben. Vgl. dazu auch Abbildungen und Text in Horst Bredekamp (2010), Theorie des Bildakts. Frankfurter Adorno-Vorlesungen 2007, Berlin, S. 252–265. Der Abschnitt ist dem „intrinsischen Bildakt: Form als Form“ und genauer der „Dynamis der Selbstüberschreitung“ gewidmet.

    Jádi erinnert außerdem daran, dass im Vorgang des Abdruckes vom Vorbild zu einem Nachbild nach christlichem Bildverständnis, welches die Verehrung des Bildes überhaupt einleitete, der substantielle Leib als Wahrheit gedacht, gewahrt bleibt. Insofern könnte man sagen, dass in Langes Heiligung seines eigenen Körpers im Bild selbst wieder ein christliches Motiv liegt, Jádi, Zwei Fälle, S. 216.

  109. 109.

    Prinzhorn, Bildnerei der Geisteskranken, S. 115 betont den konsequenten Versuch, „zwei Köpfe mit einer gemeinsamen Nase darzustellen, das in der letzten Zeit manche Künstler bewegt und zu ähnlichen mystischen Versuchen getrieben hat“. Spätere Werke von Chagall, z. B. Zwischen Dunkelheit und Licht (1938–1943), David und Bathseba (1956); Ich und das Dorf (1939–1942) spielen ebenfalls mit einem Ineinander-Übergehen von Gesichtern.

  110. 110.

    Vgl. dazu den Ausstellungskatalog: Gabriele Spindler (2014), Geistesfrische. Alfred Kubin und die Sammlung Prinzhorn, Linz.

  111. 111.

    Diese doppelte Vision aus der Zeichnung Langes habe den Künstler Jiri Georg Dokoupil 1986 zu einem eigenen Tryptichon mit dem Titel „Schuhbau, Schuhtraum, Das Bild als heilige Schuheinlage“ inspiriert und in religiöse Ironie umgewandelt, von Gorsen als „kontrollierte Ich-Spaltung“ bezeichnet. Vgl. dazu Gorsen, Religiosität und Ironie bei Jiri Georg Dokoupil, S. 160 ff. als auch Abbildungen in Otto Benkert, Peter Gorsen und Hartmut Kraft (Hrsg.) (1990), Von Chaos und Ordnung der Seele: ein interdisziplinärer Dialog über Psychiatrie und moderne Kunst, Heidelberg, S. 81–83.

  112. 112.

    Jádi, Zwei Fälle, S. 216 ff.

  113. 113.

    Er tituliert sich zum Beispiel auf seinem auf der Flucht verfassten Extrablatt „Das Hohelied vom I-Punkt“ selbst als „Carl Lange berühmt durch seinen humoristischen Staats-Streich vom 15. August 1883“ (Akte Lange I, (S. 440)). Auch lässt er sich in einem längeren Text über den Satz „Nimm dein Bett und wandle“ aus, dessen ursprüngliche Bedeutung auf Jesus zurückgeht, der mit diesen Worten einen Gichtkranken geheilt haben soll. Carl Lange greift mit dem Satz die Ärzte an, die vom Heilen nichts verstünden, weil sie die Heilkraft, die im laufenden Schritt des Menschen läge, nicht verstanden hätten. Er beschreibt eine Begegnung mit einem Indianer in Mexiko, der schweißtriefend 150 Pfund auf seinem Kopf balanciert hätte, damit mehrere Meilen täglich gelaufen wäre und erklärt ihn (und anschließend sich selbst) zum eigentlichen „Doktor der peripathetischen Heilkunst, praktischer Spezialarzt für Rheumatismus, Unterleibs- Haut- und Pedalleiden“. Auch in diesem Zusammenhang wird der Fuß zum Ausdruck seiner spezifischen Auffassung von Heilkunde und seiner genuinen Erfahrungen, die er sich auf den Reisen erworben hat. Mit überzeichnendem Ton stellt er das Gehen und Wandeln der Peripatetiker, also der Schüler Aristoteles, die in der Wandelhalle unterrichtet wurden, in den Kontext einer Heilkunst, die Lebenserfahrung und philosophische Schulung verbindet. Ironie oder Krankheitsausdruck?

  114. 114.

    Mayer-Gross verneint die Möglichkeit einer „verstehenden Ironie“ und kam in einer Untersuchung von 1921 zu dem Ergebnis: „Die Bereitschaft zu Ironie steht im Zusammenhange mit der Ambivalenz, ist bequemer Ausdruck der Überlegenheit und dient der verschlossenen Innerlichkeit des Schizophrenen.“, Wilhelm Mayer-Gross (1921), Beiträge zur Psychopathologie schizophrener Endzustände. Erste Mitteilung: Über Spiel, Scherz, Humor und Ironie in der Schizophrenie, in: Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie (69/1), S. 353. Allerdings wäre weiter zu differenzieren, inwiefern z. B. es zwar in Schizophrenien unmöglich ist, ironische Bemerkungen anderer zu verstehen, es aber dennoch im Sinne einer entlastenden Selbstdistanz zu sich und den anderen möglich ist, selbst Ironie zu produzieren.

  115. 115.

    Die immer wieder aufgegriffenen psychoanalytischen Interpretationen von Ferenc Jádi und Peter Gorsen stehen, wie ich an verschiedenen Stellen dieses Kapitels gezeigt habe, meines Erachtens in der Gefahr, Termini aufzuoktroyieren und sich dabei immer weiter vom Werk zu entfernen.

  116. 116.

    Prinzhorn, Bildnerei der Geisteskranken, S. 38.

  117. 117.

    Ebd., S. 229. Insofern aber ein magisches Denken bzw. Wollen jenseits rationaler wissenschaftlicher Erkenntnis in der Verwendung der Symbole liege, sieht Prinzhorn aber „den Zugang zu Sphäre der Gestaltung“ in der „Bereitschaft, symbolmäßiges Denken über alle Erkenntnis hinaus zu retten“, ebd., S. 305, sowie 338, 340.

  118. 118.

    Henri Maldiney (1966), Die Entdeckung der ästhetischen Dimension in der Phänomenologie von Erwin Straus, in: Condition Humana – Erwin W. Straus on his 75th birthday, Berlin, S. 217.

  119. 119.

    Oder, wie Ferenc Jádi es in seiner Analyse formulierte: „Es gibt bei Carl Lange keine Beziehung zum Nichtwissen.“, Jádi, Zwei Fälle, S. 216.

  120. 120.

    Maldiney hat eine etwas andere Perspektive auf das Phänomen als Prinzhorn. Im Unterschied zu Prinzhorn sucht er nicht das Echte, Ursprüngliche einer Gestaltung jenseits von Rationalität, sondern den Ursprungsmoment der jeweiligen Formbildung als den Moment des je individuellen Rhythmus. Demnach wäre die Frage: Wo und wie bildet sich die Form auf dem Blatt heraus?

  121. 121.

    Dies passt vermutlich zum Selbstverständnis Langes und dem produktiven Gehalt des Wahnhaften: Der Glaube an sich selbst als Religionsstifter und an das eigene Göttliche in den Wundersohlen ermöglicht erst die Bewahrung der Einheit. Er weiß zwar nicht alles, aber geht von der Offenbarung aus – in der Funktion als Medium ist es ihm selbst nicht bewusst und ersichtlich, was die Zeichnung ist, zugleich behauptet er die Entschlüsselung sei nur mittels Familienfotos möglich.

  122. 122.

    Aus psychoanalytischer Sicht ist es ein Charakteristikum der psychotischen Erkrankung, dass Symbole ihren Verweisungszusammenhang verlieren und selbst zu dem werden, worauf sie verweisen. Während sich Symbole in der normalen Entwicklung in bestimmten Beziehungserfahrungen als Drittes vermittelnd und trennend zwischen Subjekt und Objekt schieben und somit existenzielle Differenzen (z. B. von Leben und Tod oder die Differenz der Geschlechter) akzeptieren helfen, ist dies in der Psychose stillgestellt. Vgl. dazu Daniel Sollberger (2014), Erfahrungen der Liminalität. Kunst- und Sprachbilder an den Grenzen des Verstehens, in: Psychopathologie und Bilderfahrung. Phänomenologische Annäherungen an die Sammlung Prinzhorn, Paderborn, S. 118 ff. Ebenso Küchenhoff, Psychose, S. 85 ff.

  123. 123.

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Frohoff, S. (2019). Carl Lange: Kopfknoten in Wundersohlen. In: Leibliche Bilderfahrung. Phaenomenologica, vol 226. Springer, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-319-98729-3_4

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