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Part of the book series: Beiträge zur betriebswirtschaftlichen Forschung ((BBFDUV,volume 95))

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Zusammenfassung

Weitsichtige Unternehmer und Wissenschaftler haben frühzeitig die herausragende Bedeutung des wissenschaftlichen Fortschrittes bzw. der vornehmlich anwendungs-orientierten Erfindertätigkeit für das Wachstum von Unternehmen und Volkswirtschaften erkannt (Brockhoff, 1999a).1 Diese Erkenntnis ist in der Wissenschaft eng mit der Person Joseph A. Schumpeters verknüpft, der in seiner „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“ den erfolgreichen Unternehmer beschreibt, der in einem schöpferisch-zerstörenden Prozess das „Alte“ durch „neue Kombinationen“ ersetzt und auf diese Weise neue Wachstumskräfte dauerhaft freisetzt (Schumpeter, 1912). „Der fundamentale Antrieb, der die kapitalistische Maschine in Bewegung setzt und hält, kommt von den neuen Konsumgütern, den neuen Produktions- und Transportmethoden, den neuen Märkten, den neuen Formen der industriellen Organisation, welche die kapitalistische Unternehmung schafft“ (Schumpeter, 1975, S. 137).2

„... a hypothesis might be rejected or accipted because of excessive error in measurement, not necessarily because of the inadequacy or adequacy of theory.“ (Bagozzi/Yi/Phillips, 1991, S. 422)

„E debbasi considerare come non è cosa piú difficile a trattare, né piú dubia a riuscire, né piú periculosa a maneggiare, che farsi capo a introdurre nuovi ordini.“ (Niccolò Machiavelli, II Principe, 1513, zitiert nach Rippel, 1986, S. 44)

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Literatur

  1. Brockhoff (1999a) verweist beispielhaft auf den Unternehmer Werner v. Siemens (1816–1892) und den schweizer Nationalökonomen Christoph Bernoulli (1782–1863).

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  2. Die Arbeit Schumpeters wird als theoretische Grundlage der betriebswirtschaftlichen Innovationsforschung angesehen (Albers/Brockhoff/Hauschildt, 2000; Hauschildt, 1993).

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  3. Zum Begriff der Innovation vgl. ausführlich Hauschildt (1997). Unklar bleibt die Forderung nach „Neuartigkeit“, da das Ausmaß unspezifiziert ist. Daher sind überzeugende und einheitliche Messkonzepte zu fordern (Schlaak, 1999). In der hier verwendeten Definition kommt ein subjektives Verständnis der „Neuheit“ zum Ausdruck, da das Produkt „neu“ aus Sicht des jeweiligen Unternehmens zu sein hat. Weltneuheiten werden somit nicht gefordert (Hauschildt, 1997).

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  4. Im Durchschnitt aller sieben analysierten Studien liegt die Misserfolgsrate bei ca. 40 %, wobei sie bei Konsumgütern höher ausfällt als bei Industriegütern (Crawford, 1987). Brockhoff (1999a) und Urban/Hauser (1993) fassen einige Beispiele erfolgreicher neuer Produkte und spektakulärer Flops zusammen.

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  5. Dies kann z. B. durch ein Benchmarking gegenüber besonders erfolgreichen Unternehmen oder den wichtigsten Erfolgsfaktoren erfolgen (Cooper/Kleinschmidt, 1995a).

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  6. Oft wird die Arbeit von Peters/Waterman (1982) als Ursprung der Erfolgsfaktorenforschung genannt. Zu einem Überblick über die Erfolgsfaktorenforschung und einer kritischen Würdigung dieses Ansatzes vgl. z. B. Fritz (1990), Diller/Lücking (1993) und Lenz (1981).

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  7. Neben der hier erwähnten Arbeit von Montoya-Weiss und Calantone (1994) sind andere zusammenfassende Publikationen zu Erfolgsfaktoren neuer Produkte erschienen, vgl. insbesondere Balachandra/Friar, 1997; Hauschildt, 1993; Johne/Snelson, 1988 und Lilien/Yoon, 1989. Allerdings handelt es sich bei den genannten Arbeiten nicht wirklich um Meta-Analysen, da keine statistischen Auswertungen erfolgen und lediglich eine qualitative Bewertung vorgenommen wird. Daher beschränkt sich die Darstellung an dieser Stelle auf die Meta-Analyse von Montoya-Weiss und Calantone (1994).

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  8. Dies trifft neben der hier im Vordergrund der Betrachtung stehenden NPE-Forschung auch für andere Forschungsgebiete zu, insbesondere für die Analyse strategischer (z. B. Venkatraman/Ramanujam, 1987) und organisatorischer Fragestellungen (z. B. Kumar/Stern/Anderson, 1993).

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  9. Im Folgenden wird der englische Ausdruck beibehalten, da dieser Begriff in der internationalen Literatur einschlägig ist.

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  10. Das NPE-Programm umfasst die Summe aller in einem Zeitraum durchgeführten NPE-Projekte.

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  11. Dazu ist zu sagen, dass die Konstruktbildung von Kundennähe bei Homburg (1995) ausschließlich aus der Sicht der Kunden erfolgt und somit keine Konstruktvalidierung durch eine dyadische Befragung erfolgt. Die Daten einiger Lieferanten werden erst nachträglich für anschließende Analysen hinzugezogen. Anders: die Arbeit von Deshpandé/Farley/Webster (1993), in der Dyaden von Lieferanten und Kunden befragt werden. Homburg (1995) ist zuzustimmen, dass diese Methode auf vielfältige betriebswirtschaftliche Forschungsfragen angewendet werden kann. Als Beispiele seien folgende Arbeiten genannt: Chatterjee et al. (1992); Nath/Gruca (1997) und die in den Überblicken von Cote/Buckley (1987), Bagozzi/Yi/Phillips (1991) und Kumar/Stem/Anderson (1993) erwähnten Arbeiten.

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  12. Der kritische Rationalismus geht im wesentlichen auf die Arbeiten von Popper (1934, 1959, 1962, 1972) zurück. Popper geht davon aus, dass zunächst eine Theorie oder die Vorstellung über Zusammenhänge auf Seiten des Forschers vorhanden sind. Diese theoretischen Überlegungen werden anschließend mit der Realität konfrontiert. Hypothesen können nicht bestätigt, sondern allenfalls falsifiziert werden. Werden Hypothesen widerlegt, dann ist die dahinterstehende Theorie e-benfalls zu verwerfen. Neue Theorien sind zu entwickeln. Der wissenschaftliche Erkenntnisfortschritt vollzieht sich in einem iterativen Prozess („conjectures and refutations“, Popper, 1962, S. 46), in dem Theorien so lange mit der empirischen Realität konfrontiert werden, bis diese nicht mehr abzulehnen sind. Popper nutzt in seinem Ansatz die Überlegung, dass allgemeine Hypothesen allein durch das Auftreten eines negativen Befundes falsifiziert werden können und umgeht damit — im Gegensatz zum logischen Empirismus — das Problem der Induktion (Chalmers, 1976). Zur Kritik am Ansatz des kritischen Rationalismus vgl. z. B. Anderson (1983), Kubicek (1977), Kuhn (1962), Laudan (1977), Feyerabend (1970) und Martin (1989).

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  13. In Deutschland fand Mitte der siebziger Jahre eine kontrovers geführte Debatte über die wissenschaftstheoretische Orientierung der Betriebswirtschaftslehre statt. Anlaß waren u. a. die Arbeiten von Witte und seinen Schülern (Witte, 1972; Bronner, 1973; Grün, 1973), die eine empirische Theorie der Unternehmung vertraten. In der Rezension der empirischen Arbeiten wirft Schanz (1975a/b) den Autoren eine mangelnde theoretische Fundierung ihrer empirischen Forschungsarbeiten vor. Dies führe dazu, dass „ad-hoc“-Hypothesen formuliert werden, die „Vermutungen über Zusammenhänge zwischen unmittelbar beobachtbaren Phänomenen“ enthalten, „ohne dass dabei auf allgemeine Erklärungsprinzipien zurückgegriffen wird“ (Schanz, 1977, S. 67). Schanz lehnt -wie im Popperschen Ansatz postuliert — das empirische Arbeiten nicht ab: „Auch theoretische Alternativen müssen, wie eingangs bemerkt, die Erfahrung in Kauf nehmen“ (Schanz, 1975b, S. 804). Er unterscheidet zwei Arten des Empirismus: „Empirismus1“ ist durch eine auf Zufallsprobleme bezogene Datensammlung gekennzeichnet, die durch „ad-hoc“-Hypothesen nur notdürftig untermauert wird (vgl. auch Albert, 1964). Da keiner wisse, woher diese Hypothesen stammten und wohin sie führten, könne dieser Ansatz nur als „ziellos“ bezeichnet werden (Schanz, 1975b). Diesem stellt Schanz (1975b) den kritischen Empirismus („Empirismus2“) gegenüber, der eine theoriegeleitete empirische Forschung darstellt. Ganz im Sinne Poppers argumentiert Schanz (1975a), dass die Beobachtung nur im Lichte einer überzeugenden Theorie sinnvoll interpretiert werden könne (vgl. auch Meyer, 1979a/b). Zur Replik auf Schanz (1975a) vgl. Witte/Grün/Bronner (1975). Es wird häufig argumentiert, dass sich die Betriebswirtschaftslehre vornehmlich am kritischen Rationalismus orientiert (vgl. Albach, 1993; v. Kortzfleisch, 1971; Kern, 1979; Schanz, 1988a/b). Dem stehen die Befunde einer Meta-Analyse von Martin (1989) entgegen, in der gezeigt wird, dass die meisten Arbeiten in der Betriebswirtschaftslehre auf mehr oder weniger „ad-hoc“ formulierten Hypothesen ohne theoretischen Hintergrund basieren. Zumeist wird als Erklärung dafür angeführt, dass die theoretischen Grundlagen in weiten Teilen der Betriebswirtschaftslehre noch unzureichend sind, um ein deduktives Vorgehen zu ermöglichen (vgl. dazu ausführlich z. B. die Diskussion bei Homburg, 1995).

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  14. Witte (1981) weist auf die Bedeutung von Pilotstudien im Prozessverlauf empirischer Arbeiten hin, um Problemtransparenz zu schaffen.

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  15. Der logische Empirismus („logical empiricism“) ist eng mit dem Namen Carnaps (1936, 1937, 1953) verbunden. Nach den Vorstellungen Carnaps ist die empirische Verifizierung wissenschaftlicher Aussagen durch das Prinzip der schrittweisen Bestätigung zu ersetzen. Da die Verifizierung von allgemeingültigen Aussagen im Sinne einer vollständigen und definitiven Antwort unmöglich ist, sind diese durch eine Folge aufeinander aufbauender empirischer Tests zu bestätigen („gradually increasing confirmation“, Carnap, 1953, S. 48). Logischer Empirismus ist durch eine induktive Vorgehensweise charakterisiert. Entscheidend bei dieser Vorstellung ist, dass — im Gegensatz zum kritischen Rationalismus — der wissenschaftliche Prozess mit der Beobachtung startet und sich die Theorie schrittweise durch die Akkumulation weiterer Beobachtungen entwickelt. Zur Kritik am logischen Empirismus, vgl. z. B. Hanson (1958), Kubicek (1977), Kuhn (1962), Martin (1989) und Schanz (1975a/b).

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  16. Grundsätzlich kann nicht behauptet werden, dass die NPE-Forschung oder die Innovationsforschung generell „theorielos“ ist. In zahlreichen empirischen Arbeiten werden theoretische Bezugspunkte explizit genutzt, wenn diese als geeignet erscheinen. Als gute Beispiele für diese Vorgehensweise sind zahlreiche empirische Arbeiten zu nennen, die im Graduiertenkolieg Betriebswirtschaftslehre für Technologie und Innovation an der Universität Kiel erschienen sind (Albers/Brockhoff/Hauschildt, 2000). Trotzdem ist die Innovationsforschung noch weit von einem geschlossenen theoretischen Ansatz entfernt (Hauschildt, 1993).

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  17. Ergänzend ist hinzuzufügen, dass z. T. auch theoretische Überlegungen angestellt werden. Dies gilt für die Bereiche, in denen theoretische Bezugspunkte existieren und die vorliegenden empirischen Befunde wenig befriedigend sind. Dies betrifft im besonderen die Kundeneinbindung in die Neuproduktentwicklung (vgl. Abschnitt 4.2.2.2). Zudem folgt die empirische Analyse konzeptionell dem sogenannten „situativen Ansatz“ (Kontingenzansatz), welcher aber nicht als eigenständige Theorie verstanden werden sollte (Picot, 1991). Dieser Ansatz ist ein zentrales Element vieler organisationstheoretischer Arbeiten (Kieser, 1995). Er impliziert für diese Arbeit, dass der Erfolg neuer Produkte von Umfeldfaktoren abhängig ist, die im einzelnen theoretisch zu begründen und im Messmodell zu berücksichtigen sind (vgl. Abschnitt 4.2.3).

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  18. Bagozzi (1998) beschreibt ein allgemeines TCO-Modell zur Veranschaulichung seiner Argumentation, wobei T für „theory“, O für „observation“ und C für „corresponding rule“ steht.

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Ernst, H. (2001). Einführung. In: Erfolgsfaktoren neuer Produkte. Beiträge zur betriebswirtschaftlichen Forschung, vol 95. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86902-9_1

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