Mößbauer-Effekt

Zusammenfassung

Trifft ein γ-Quant auf einen Atomkern, so kann es nur absorbiert werden, wenn die Energie des Quants gerade der Anregungsenergie eines Kernniveaus entspricht. Man könnte denken, daß das immer zutrifft, sofern die Emission und Absorption an dem gleichen Kernübergang erfolgt. Das ist aber nicht der Fall, da bei der Emission dem emittierenden Kern ein Rückstoß erteilt wird, der die Energie des Quants um einen bestimmten Betrag erniedrigt. Ein ähnlicher Effekt tritt bei der Absorption auf, da aus Impulserhaltungsgründen ein Teil der Energie in kinetische Energie des absorbierenden Kerns verwandelt wird. R. Mößbauer hat 1957 (MÖS 58) gefunden, daß diese Energieverschiebung vermieden werden kann, wenn man das Atom in ein Kristallgitter einbaut. In diesem Fall wird bei einem Teil der Emissionen der Rückstoßimpuls auf den gesamten Kristall übertragen. Wegen der großen Masse des Kristalls ist damit aber praktisch keine Energieübertragung verbunden. Man nennt die Emission bzw. Absorption dann unverschoben und bezeichnet den Vorgang als Mößbauer-Effekt.