Zusammenfassung
Die Phase der Nachkriegsprosperität hat weltweit, aber insbesondere in den westlichen Industrieländern, eine Entwicklung der Produktionskapazitäten und der Güterherstellung in historisch niemals zuvor erreichtem Ausmaß mit sich gebracht. Auf der Grundlage bereits seit längerem bekannter Basisinnovationen konnte die Rationalisierung der Massenproduktion vorangetrieben und mit einer nach innen und außen gerichteten Marktexpansion verbunden werden. Ein hohes Produktivitätsniveau und eine noch darüber hinausschießende Wachstumsentwicklung erlaubten eine gleichzeitige Anhebung von Massenkaufkraft und privatwirtschaftlichem Gewinn. In der Mehrzahl der westlichen Industrienationen gelang mit der gewachsenen Bedeutung von Gewerkschaften und sozialdemokratischen Parteien ein Ausbau keynesianisch-wohlfahrtsstaatlicher Elemente und damit auch eine erhebliche Verbesserung des Lebensstandards breiter Kreise der Bevölkerung.
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Literatur
Vgl. für die wachstumsgebundenen Reformvorstellungen der bundesdeutschen Sozialdemokratie insbesondere die ersten Fassungen des Orientierungsrahmens ‘85, SPD-Parteivorstand (Hrsg.) 1975.
Aus sozialdemokratischer Sicht wurden die sozialpolitischen »Anpassungszwänge« seit Mitte der 70er Jahre etwa bei A. Fuchs/H. Ehrenberg 1980, die technologischen und ökonomischen “Modernisierungserfordernisse” bei V. Hauff/F.W. Scharpf 1975 formuliert.
Vgl. die Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt-und Berufsforschung (IAB) und der Prognos AG, W. Klauder u.a. 1985, sowie das neuere Szenario des IAB auf der Basis von 1989, W. Klauder 1990.
Vgl. bspw. zur Bedeutung neuer Technologien im Maschinenbau der Bundesrepublik F. Manske 1987.
So beklagte etwa der DGB bei dem mit rd. 3 Mrd. DM ausgestatteten und auf 5 Jahre angelegten Programm »Zur Förderung der Entwicklung der Mikroelektronik, der Informations-und Kommunikationstechniken« (1984) nicht nur dessen Ausrichtung, sondern auch die fehlende Beteiligung der Gewerkschaften in der Konzeptphase, vgl. W. Väth 1984: 94.
Vgl. zu der Abkoppelung der Sozialhilfe vom Bedarfsprinzip J. Alber 1986. Erst mit ihrer Erhöhung 1985 und 1986 wurden die Realwerte der Regelsätze wieder auf das Kaufkraftniveau von 1977 (!) gehoben, vgl. G. Bäcker 1987: 185.
Vgl. zu den bisher schon erheblichen Unterschieden in den regionalen Lohnniveaus M. Koller 1987: 30 ff. und M. Koller 1988.
Versorgung (Strom, Gas, Fernwärme, Wasser), Entsorgung (Abwasser, Abfall), Verkehr, Stadterneuerung, Schulen, Sportstätten, Alteneinrichtungen, Jugendhilfeeinrichtungen, Krankenhäuser, sonstige Einrichtungen, in Preisen von 1976.
Vgl. zur Darstellung des qualitativen Investitionsbedarfs auch R. Hickel/J. Priewe 1985.
Vgl. zur Mehrheitsmeinung in der regionalwissenschaftlichen Diskussion die Verteidigung des »Export-Basis-Konzepts« durch den »Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung«, Sachverständigenrat 1984/85: 202 f.
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Bullmann, U. (1991). Zentralstaatliche Modernisierung oder Dezentrale Innovation. In: Kommunale Strategien gegen Massenarbeitslosigkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95542-5_2
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