Zusammenfassung
So vergleichsweise selten Arbeitskämpfe in der Bundesrepublik Deutschland vorkommen, so bedeutsam für Verfassungsordnung und Verfassungswirklichkeit sind doch die Ausgestaltung der institutionellen Regelung von Arbeitskämpfen und die in Arbeitskampffähigkeit sich ausdrückenden sozialen Kräfteverhältnisse. Das Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes als bleibender Verfassungsauftrag zur Fortentwicklung der sozialen Verhältnisse impliziert die ständige Überprüfung der sozialen, ökonomischen und politischen Macht und Machtpotentiale gesellschaftlicher Gruppen in ihrem Verhältnis zueinander und macht die Stärkung der gesellschaftlichen Stellung sozial schwacher Gruppen zur Pflicht. Damit werden zugleich Kriterien zur Ausgestaltung des Art. 9 GG gegeben, der mit der Koalitionsfreiheit zur Wahrung wirtschaftlicher Interessen das Recht auf Arbeitskampf begründet und damit den ökonomischen Koalitionen einen Freiraum zur autonomen Austragung ihrer Interessengegensätze gibt.
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Hindrichs, W., Mäulen, C., Scharf, G. (1990). Einleitung. In: Neue Technologien und Arbeitskampf. Sozialverträgliche Technikgestaltung, Materialien und Berichte. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97018-3_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97018-3_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12208-3
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