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Tocqueville (1805–1859). Ein Denker der Demokratie zwischen alter und neuer Welt

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Geschichte des politischen Denkens
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Zusammenfassung

Tocqueville ist der Montesquieu des 19. Jh.s. Wie sein großer Vorgänger erklärt er die Politik aus dem, was ihr vorausliegt: aus den »Sitten« (mœurs). Im 19. Jh. ist Tocqueville der bedeutendste politische Denker Frankreichs. Er ist der Verfasser des bis heute besten Buches über Amerika, vielleicht auch der Verfasser des bisher besten Buches über die Demokratie. Er hat sowohl die Französische als auch die Amerikanische Revolution erklärt, und das in einer Zeit, als noch alles Augenmerk auf Frankreich gerichtet war. Zum Liberalismus oder zum Konservatismus läßt er sich nicht eindeutig schlagen. Er selbst nennt sich un libéral d’une espèce nouvelle (OC V, 460). Wie alle bedeutenden Denker sprengt er die Grenzen der politischen Lager. Von seiner Herkunft her Aristokrat sind ihm gewisse Neigungen seines Standes geblieben. Sein Verstand hat ihm jedoch demonstriert, daß die Demokratie sich mit schicksalhafter Macht durchsetzen wird. Der Aristokrat wird ein Verstandes-Demokrat. Als nüchterner Beobachter sieht er die Zeichen der Zeit, und er sieht sie mit einem Blick, dessen Schärfe man nur bewundern kann.

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Werke

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Ottmann, H. (2008). Tocqueville (1805–1859). Ein Denker der Demokratie zwischen alter und neuer Welt. In: Geschichte des politischen Denkens. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00373-7_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-00373-7_3

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-02286-8

  • Online ISBN: 978-3-476-00373-7

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

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