Heiner Lück, Die kursächsische Gerichtsverfassung 1423–1550

Zusammenfassung

Verf. weist in seinem Vorwort (S. IX) auf das alte Sprichwort hin, daß Bücher ihre Geschichte haben. Er selbst deutet diese Geschichte nur sehr zurückhaltend an. Deshalb seien an dieser Stelle einige Ergänzungen angebracht. Diese Arbeit konnte nur deshalb an der Juristischen Fakultät der Universität Halle-Wittenberg im Jahre 1988 als Habilitationsleistung geschrieben werden, weil der dortige Rechtshistoriker Rolf Lieberwirth seinen Schülern allen damaligen Zeitströmungen in der DDR zum Trotz beigebracht hatte, was quellenmäßiges historisches Arbeiten ist. Er und der dortige Mediaevist Zöllner haben mit ihren Gutachten das systemwidrige Ergebnis geschützt und damit ermöglicht, daß die Leistung von der Fakultät, deren Vertreter offenbar nur die Gutachten, aber nicht den Text selbst gelesen hatten, als B-Dissertation akzeptiert wurde. Verf. mußte den Text nur geringfügig ändern, um seine Untersuchung in den modernen westdeutschen rechtshistorischen Diskurs einzupassen, weil ihm diese Literatur bis 1989 nicht zugänglich gewesen war. Ihm ist es vorzüglich gelungen, um das Ergebnis vorwegzunehmen, seine am Quellenbefund gewonnenen Erkenntnisse zum Teil der modernen Diskussion um die frühneuzeitliche Gerichtsverfassung in Deutschland zu machen, wie schon das Eingangskapitel erweist (S. 1ff.) mit der Erörterung der Begriffe Staat und Gericht in der frühen Neuzeit sowie den daraus abgeleiteten Folgerungen für den Umfang der Analyse und die zu benutzenden Quellen.