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Zwischen Kaisertreue und Interessenpolitik

Sachsen-Altenburg zu Beginn des 17. Jahrhunderts

  • Chapter
Neues Archiv für sächsische Geschichte
  • 137 Accesses

Zusammenfassung

Als Kaiser Karl V. auf dem ,geharnischten‘ Reichstag in Augsburg am 24. Februar 1548 Herzog Moritz von Sachsen mit dem Kurfürstentum Sachsen belehnte1, hatte sich die „risikoreich-zukunftsorientierte Politik“2 des Albertiners ausgezahlt.3 Das Haupt des deutschen Protestantismus, Johann Friedrich der Großmütige4, mußte hingegen eine schmerzliche „reichsrechtliche Degradierung“5 hinnehmen. Seine politischen Interessen bewegten sich nach der Wittenberger Kapitulation 15476 bis zu seinem Tode 1554 vorwiegend nur noch im Rahmen einer notdürftigen innenpolitischen Absicherung seiner Lande, auch wenn im Naumburger Vertrag von 1554 die Rückgewinnung einiger Gebiete gelang, die seit 1548 unter albertinischer Verwaltung gestanden hatten. Neben den Ämtern Eisenberg, Sachsenburg und Herbsleben gelangte damals auch Altenburg wieder in den Besitz der Ernestiner. Die politischen Gewichte verschoben sich gleichwohl „in den ohnehin wirtschaftlich potenteren albertinischen Teil.“7

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Notizen

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Ventzke, M. (1999). Zwischen Kaisertreue und Interessenpolitik. In: Blaschke, K. (eds) Neues Archiv für sächsische Geschichte. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02964-5_3

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