Zusammenfassung
Erkenntnis ist nicht universell, sondern nur regional, innerhalb kultureller und zeitlicher Bindungen, möglich. Jede Kultur verfügt über einen eigenen Erkenntnisraster, der die Bedeutung von Wahrnehmungen festlegt. Aus der Unendlichkeit der Wirklichkeitsdaten selektieren alle Lebewesen ein defmiertes Spektrum heraus. Genauer wird dieses Spektrum durch zwei ’Filter’ selektiert, die jedoch nicht unabhängig voneinander wirken, sondern sich gegenseitig bedingen und überlagern. Nur diejenigen Daten, die beide Filter passieren, werden wahrgenommen. In der folgenden Graphik sind die beiden Perzeptionsraster, der physiologische und der soziale als Filter dargestellt. Sie wirken wie zwei übereinandergelegte Schablonen, mit je unterschiedlichen Formen, die ein gemeinsames Datenbild entwickeln. Nur diejenigen Wirklichkeitsdaten, die an keiner der beiden Schablonen abprallen, d.h. die bei beiden Schablonen auf eine durchlässige Stelle treffen (in der Graphik sind das die weissen Flächen), können von einem Individuum wahrgenommen werden. Durch die Überlagerung von physiologischem und sozialem Raster entsteht schliesslich als Resultat ein kollektivspezijischer Erkenntnisraster, der artspezifisch ist.
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von Foerster, Heinz: Das Konstruieren einer Wirklichkeit, in: Watzlawick 1984, S. 43
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Gerber, E., Schädelin, P. (1990). Perzeption und Erfahrung. In: Gerber, E., Schädelin, P. (eds) Der Kampf mit dem Drachen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03327-7_4
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