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Zusammenfassung

»Die Theorie der Geistesgeschichte muss oft genug in dem Hervortreten und Eingreifen grosser Persönlichkeiten Explosionen erkennen. Aber die Kräfte dieser scheinbar rein persönlichen Anstösse erweisen sich einer tiefer dringenden Untersuchung wohl immer als Glieder einer weiten, zusammenhängenden Kette vorher und daneben gehender Strebungen. So entsteht immer wieder das geheimnisvolle Problem einer Stetigkeit der Entwicklung, aus deren innerstem Schoss (…) Neuschöpfungen dann doch sprungweise hervorbrechen.«1 Einen solchen Sprung über die Grenzen der bisherigen Philosophie hinaus, der zu einer neuen Gestalt der Organisation des Denkens führte, hat Hegel vollzogen. Ludwig Feuerbach hat in seinen Erlanger Vorlesungen diesen Bruch und das Neue der Hegeischen Philosophie festgehalten: »Hegel trat darum in absoluten Gegensatz mit seiner Zeit (…) Hegel liess es nicht beim Alten bewenden und verknüpfte nur äusserlich das Neue mit dem Vorhandenen, aber nahm die philosophischen Untersuchungen von vorne wieder auf, er ging auf die Quelle zurück, er unternahm eine Reformation der neuen Philosophie von ihrer ersten Grundlage an, der Kritik der reinen Vernunft.«2 Die Heftigkeit der Parteinahme für und wider Hegel, schon unter seinen Zeitgenossen und nicht minder in der Nachwelt bis zum heutigen Tage, mag als Bestätigung dieser Einschätzung genommen werden.

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Anmerkungen

  1. Konrad Burdach, Reformation — Renaissance — Humanismus. Darmstadt 19633, S. 87. Ich habe aus dem Zitat Burdachs die Worte »auf dunklen Wegen« ausgelassen, weil es mir gerade die Aufgabe des Historikers scheint, die vermittelnden Schritte, die im Kontinuum zum Bruch führen, nachzuvollziehen; zum mindesten ist das die in der vorliegenden Arbeit leitende Intention. Zur Systematik von Bruch und Vermittlung vgl. Hans Heinz Holz in: ANNALEN der Internationalen Gesellschaft für dialektische Philosophie — Societas Hegeliana Band IX, Bonn 1996.

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  2. Die in Richard Kroners monumentalem Werk Von Kant bis Hegel, 2 Bände, Tübingen 1921 und 1924, ausgearbeitete Linie zeichnet den einen Strang. Der andere, der Hegel mit Leibniz verbindet, ist bisher nur eher skizzenhaft angedeutet worden: Paul Guyer, Hegel, Leibniz und der Widerspruch im Endlichen, in: Rolf Peter Horstmann (Hg), Seminar: Dialektik in der Philosophie Hegels, Frankfurt am Main 1978, S. 230 ff.

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  3. Hans Heinz Holz, Leibniz und Hegel, in: Filosofiedag Groningen, 5. Nederlandse Filosofiedag, CI/RUG Groningen 1983, S. 96 ff. — Ders., Leibniz, Stuttgart 1958, cap. X, 2. — Ders., Herr und Knecht bei Leibniz und Hegel, Neuwied und Berlin 1968.

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  4. Siehe dazu Franco Lombardi, Ist eine Philosophie nach Hegel noch möglich? in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21. 2. 1958. — Ders., Die Geburt der modernen Weit, Köln/Berlin 1961. — Vgl. Hans Heinz Holz, Filosofare dopo Hegel, in: Istituto Italiano per gli Studi Filosofici (Hg), L’esperienza e l’uomo nel pensiero di Franco Lombardi, Napoli 1993, S, 79 ff.

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  5. Vgl. Hans Heinz Holz, Vermittlung und Bruch, in: ANNALEN der Internationalen Gesellschaft für dialektische Philosophie —Societas Hegeliana, Band IX, Bonn 1996, S. 111 ff.

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  6. Hans Heinz Holz, Grundfrage der Philosophie, in: Hans Jörg Sandkühler (Hg), Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften, Hamburg 1990, Band 2, S. 481 ff.

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Holz, H.H. (1997). Einleitung. In: Einheit und Widerspruch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03708-4_1

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  • Print ISBN: 978-3-476-01557-0

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