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Der Bayreuther Gedanke

Kulturmission und Regeneration der Menschheit

  • Chapter
Richard Wagner in Deutschland
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Zusammenfassung

In Houston Stewart Chamberlains weitverbreiteter, vielgelesener und für die Wagner-Rezeption außerordentlich einflussreicher Wagner-Biographie findet sich am Ende ein Kapitel, das in zwei Teile gegliedertist: der erste behandelt die Idee der Festspiele, der zweite den Bayreuther Gedanken.1 Während sich in den Schriften, Briefen und Tagesnotizen Wagners schon früh, spätestens seit seinen Züricher Jahren, zahlreiche Äußerungen über seine Absicht finden, für den Ring des Nibelungen eigene Festspiele gründen zu wollen2 und diese Idee sich danach immer stärker zum konzeptionellen Kern des ›Gesamtkunstwerks‹ entwickelte, später im Plan eines Festspielhauses in Bayreuth konkretisierte, finden sich zum Begriff des Bayreuther Gedankens in den schriftlich überkommenen Dokumenten von Wagner keinerlei Hinweise. Eine solche Formulierung sucht man bei ihm vergebens. Die Rede vom Bayreuther Gedanken taucht in Wagners Umfeld erst mals bei Nietzsche auf, im Vierten Stück der Unzeitgemäßen Betrachtungen und man darf wohl annehmen, dass Nietzsche diesen Begriff damit geprägt und so den führenden Köpfen und Mit glie dern des Bayreuther Kreises wie allen Bayreuth nahestehenden Intellektuellen ein zentrales Stichwort der Wagner-Rezeption geliefert hat. Nietzsche zufolge steht der Bayreuther Gedanke für Wagners Bemühungen, sein Werk »vor missverständlichen Erfolgen und Beschimpfungen zu retten«, und steht zugleich für all jene konstitutiven Elemente, die Wagner im Konzept des ›Gesamtkunstwerks‹ integrativ mit einander verbunden hatte und mit denen er — so Nietzsche — seinen Anhängern »ein erhöhtes Gefühl von Pflicht« in der Bewahrung dieses Werkes zu vermitteln suchte.

»Es gibt für die Macht des Bayreuther Gedankens keinen stärkeren Beweis als den, daß überragende schöpferische Geister sich mit voller Seele zur Welt Bayreuths bekennen

Hans Alfred Grunsky

Hans Alfred Grunsky, Was uns Chamberlain bedeutet, in: Bayreuther Festspielführer 1925, S. 43.

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Literatur

  1. Houston Stewart Chamberlain, Worte Christi, München o. J. (1901).

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  2. Hans-Joachim Hinrichsen, Robert Boßhart und der Antisemitismus nach Richard Wagner, in: Chris Walton/Antonio Baldassarre (Hg.), Musik im Exil, Frankfurt/M.2005, S. 134.

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Bermbach, U. (2011). Der Bayreuther Gedanke. In: Richard Wagner in Deutschland. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05295-7_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05295-7_3

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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