Zusammenfassung
Der Referent leitete die Diskussion mit einigen Ergänzungen ein. Es wurde herausgestrichen, daß Luther den Laien ernstgenommen habe; seine Verwendung von Liedern, Sprichwörtern und andern kollektiven Literaturformen sei seinem Laienverständnis entsprungen. Deutlich werde dies beim Vergleich mit dem negativen Sprichwörtergebrauch auf katholischer Seite. Beispielhaft sei hier Brueghels Sprichwörterbild (›Die niederländischen Sprichwörter‹ von 1559. Berlin), auf dem die Torheit der Welt dargestellt werde. Luther dagegen dienten die traditionellen Formen der Artikulation einfacher Leute teils zum Beweis seiner eigenen Thesen, teils zur direkten Ansprache der Gemeinde. Sein Ernstnehmen hing sicher auch mit seinem ausgeprägten seelsorgerlichen Anliegen zusammen. Ein solches existiere zwar auch auf katholischer Seite, doch sei hier das Ziel, die Menschen von der Unruhe der Welt fernzuhalten.
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Anmerkungen
Vgl. Georg Steer: Zur Entstehung und Herkunft der Donaueschinger Handschrift 120 (›Donaueschinger Liederhandschrift‹). In: Würzburger Prosastudien II. Hg. von Peter Kesting. München 1975 (Medium Aevum. 3), S. 193–210.
Siehe hierzu Johannes Janota: Studien zu Funktion und Typus des deutschen geistlichen Liedes im Mittelalter. München 1968 (MTU. 23).
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Peperkorn, G. (1984). Diskussionsbericht. In: Grenzmann, L., Stackmann, K. (eds) Literatur und Laienbildung im Spätmittelalter und in der Reformationszeit. Germanistische Symposien Berichtsbände. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05553-8_8
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