Zusammenfassung
Verstexte unterliegen den Gesetzen, die überhaupt literarische Werke beherrschen. Ihre Gliederung, ihre internen Bezüge, ihr Satzbau, ihre Bildsprache und alle sonstigen Kunstmittel der literarischen Rhetorik sind für die Analyse von Bedeutung. Darüber hinaus sind Verstexte den besonderen Gesetzen unterworfen, die den Vers beherrschen, welcher den jeweiligen Text bald in stärkerem, bald in geringerem Maß schon mit konstituiert. Die Beziehungen zwischen beidem, der sprachlichen Allgemeinstruktur und der besonderen Versstruktur, die sehr verschieden sein können und mitunter eine hohe dialektische Kompliziertheit erreichen, sind wichtigster Gegenstand bei der Analyse von Verstexten. Diese ‚Doppeleinheit‘ des Verstextes als Text und als Verstext ist weiter vor dem Hintergrund der Tradition zu sehen. Die sog. theoretische und praktische Quelle, d. h. die formale und stoffliche Herkunft ist zu ermitteln, damit das dialektische Verhältnis zwischen dem vorliegenden Text und seiner Formbzw. Stofftradition bestimmt werden kann.
Prosody and melody are attained by the listening ear, not by an index of nomenclatures, or by learning that such and such a foot is called spondee.
Ezra Pound1
Alles kommt nemlich, dünkt mich, auf die Deklamationsgrundsätze an. Diese allein können die Prosodie begründen.
Wilhelm von Humboldt2
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Behrmann, A. (1974). Einleitung. In: Einführung in die Analyse von Verstexten. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-98966-6_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-98966-6_1
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-12089-2
Online ISBN: 978-3-476-98966-6
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