Zusammenfassung
Im Juli 1968 veröffentlichte Eberhard Stammler in der von ihm mit herausgegebenen Zeitschrift deutsche jugend (d. j.) „Bemerkungen zur Rebellion der Jugend“. Der Text beginnt mit einer Zustandsbeschreibung, die selbst einen Zeitzeugen wie mich beim Wiederlesen, mehr als vierzig Jahre später, in ihrer Heftigkeit überrascht: „Die rebellierende Jugend hat uns überholt und überrollt – unsere Analysen und Prognosen, unsere Hoffnungen und Befürchtungen. Im Laufe eines Jahres hatten wir häufig unsere Urteile zu revidieren, weil immer wieder neue Aspekte die alten überdeckten und frische Bilder die bisherigen verdrängten. Zu den auffallendsten Symptomen gehört die Ansteckungskraft dieses Fiebers, das die Junge Generation erfasst hat.“ (Stammler 1968). Offensichtlich war der Autor, ein Mann um die Vierzig und als Publizist ein aufmerksamer Beobachter des Zeitgeschehens, vom Ausmaß und von der Kraft der Ereignisse, die er als „Rebellion der Jugend“ zusammenfasste, überrascht und erstaunt. Den anderen Herausgebern und Verantwortlichen dieses Zentralblatts des Bundesjugendrings (BJR) (alles Männer) wird es ähnlich ergangen sein.
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Literatur
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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden
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Kappeler, M. (2012). „Jugendarbeit muss immer politisch sein!“ Von der Antikapitalistischen zur Offenen Jugendarbeit (1968–1978). In: Lindner, W. (eds) Political (Re)Turn?. Pädagogik und Gesellschaft, vol 3. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18963-5_16
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