Auszug
Der vorliegende Beitrag basiert auf Materialien und Ergebnissen eines Organisationsentwicklungsprozesses (OE-Prozess), welcher in einem Zeitraum von insgesamt drei Jahren an einem Theaterpädagogischen Zentrum (TPZ) durchgeführt wurde. Das Anliegen dieses Forschungsprojektes war es, kulturelle Praxen als Aspekte organisationaler Wirklichkeit zu erheben, sie mit den Mitgliedern der Organisation zu reflektieren und die Ergebnisse dieses Prozesses schließlich in ein Leitbild und verbindliche Arbeitsgrundsätze der Organisation zu übersetzen. Der Anlass des OE-Prozesses war eine existentielle Krise der Organisation, die sich vor allem in der Überarbeitung einzelner Akteure und in einer stark hybriden Mitarbeiterstruktur äußerte. Die Intransparenz von Arbeitsstrukturen, die letztlich auf jene Überforderung einzelner organisationaler Akteure und auf eine Vielzahl kurzfristiger ehrenamtlicher Tätigkeiten im Verwaltungsbereich zurückgeführt werden kann, gefährdete im hohen Maße die Integrität des Vereins hinsichtlich professioneller Akteure und ließ zunehmend erkennen, dass keine gemeinsamen Vorstellungen über die Zukunft des Vereins bestehen. Um diesen spezifischen Zusammenhang zu verdeutlichen, soll einführend der organisationale Kontext des TPZ umrissen werden (1). Der Beitrag möchte reflektieren, inwiefern durch einen bestimmten methodischen Zugang kulturelle Praxen, Muster der Krisenbewältigung im Sinne organisationalen Lernens, erkennbar werden. Hierfür wird das zugrunde liegende Verständnis von Organisation als kulturelle Praxis dargestellt (2).
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Literatur
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Engel, N. (2008). Kulturelle Praxen der Krisenbewältigung. Untersuchung organisationaler Lernmuster mittels der Methode des Vergangenheitsworkshops. In: Göhlich, M., Hopf, C., Tröhler, D. (eds) Persistenz und Verschwinden. Persistence and Disappearance. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91125-0_5
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