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Der gegenwärtige Diskurs in der Arbeits- und Industriesoziologie ist von zwei Begriffen geprägt: der Entgrenzung und der Subjektivierung von Arbeit. Entgrenzung fungiert dabei als Chiffre für unterschiedlichste gesellschaftliche Wandlungstendenzen, die durch eine Aufweichung bestehender Strukturen gekennzeichnet sind. Darunter fallen mit Bezug auf den Erwerbsarbeitsbereich überwiegend arbeitsorganisatorische Veränderungen wie die Abflachung betrieblicher Hierarchien, die Auflösung starrer Berufsordnungen, die Deregulierung von Beschäftigungsformen, die Flexibilisierung von Arbeitszeit und Arbeitsort, die netzartige Verknüpfung von Organisationen mit ihrer Umwelt sowie die Aufhebung der Trennung von Erwerbsarbeit und Privatleben (vgl. Gottschall/Voß 2003; Voß/Weiß 2005b). Diese Entwicklung geht für die Subjekte meist mit einer Erweiterung von Autonomiefreiräumen bei gleichzeitigem Verlust handlungsleitender Vorgaben einher, weshalb Strukturbildung und Selbstorganisation zu zentralen Anforderungen moderner Erwerbsarbeit gerieren. Der Begriff der Subjektivierung von Arbeit wird häufig in Verbindung mit der Entgrenzungsthematik gebraucht. Er beschreibt die Integration von Subjektpotenzialen in den Arbeitsprozess, welche sowohl auf neue strukturelle Zwänge als auch gewandelte Erwartungen der Arbeitssubjekte an die Erwerbsarbeit zurückzuführen ist (vgl. Moldaschl/Voß 2002). Da die Industriesoziologie sich seit ihrem Bestehen als eine Disziplin mit zeitdiagnostischem Anspruch versteht und nicht zuletzt aus diesem Grund in erster Linie Rationalisierungsforschung betreibt (vgl. Beckenbach 1991), analysiert sie mehrheitlich die Auswirkungen arbeitskraftorientierter Rationalisierungsstrategien auf Arbeitsorganisation und Arbeitnehmerschaft. Sofern sie dabei eine Subjektperspektive einnimmt, fokussiert sie stärker die Handlungsebene als die Einstellungsebene.

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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH

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Langfeldt, B. (2009). Problemstellung und Vorgehensweise. In: Subjektorientierung in der Arbeits- und Industriesoziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91654-5_1

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-8350-7006-6

  • Online ISBN: 978-3-531-91654-5

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