Zusammenfassung
Bis vor einigen Jahrzehnten stand die berufliche Identität im Zentrum der Identitätsbildung von Kindern und Jugendlichen. Wie stark der Beruf diese prägte, wird in den Werken von Erik H. Erikson deutlich, der betont, dass die Wahl eines Berufs eine Bedeutung annehme, welche weit über die Frage des Einkommens und des Status hinausreiche. Jugendkrisen bestehen in dieser Perspektive u.a. darin, dass es mache Jugendliche vorzögen „für eine Weile überhaupt nichts zu tun, statt sich in eine sonst aussichtsreiche Karriere hineindrängen zu lassen, die zwar Erfolg, aber nicht die Befriedigung bietet, mit unvergleichlicher Vorzüglichkeit zu funktionieren“ (Erikson 1980, S. 132; englische Erstausgabe 1968). Deutlich wird an dieser Stelle, dass Identitäten den Heranwachsenden im Rahmen ihrer Lebenskarriere zugewiesen werden. Die aktive Auseinandersetzung kommt vor allem dann in Gang, wenn sich Jugendliche gegen die externen Ansprüche widersetzen. Erikson vergleicht dies mit der „wilden Kraft“, die man bei Tieren antreffe, welche plötzlich gezwungen sind, ihr Leben zu verteidigen (Erikson 1980, S. 133). Für ihn ist es die Unfähigkeit, sich auf eine berufliche Identität festzulegen, welche die meisten jungen Leute verwirre: „Um nicht selbst auseinanderzufallen, überidentifizieren sie sich mit den Helden von Cliquen und Massen, bis zu einem scheinbar völligen Verlust der Individualität“ (Erikson 1980, S. 135)
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Literatur
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Moser, H. (2010). Hybride Identitäten und deren Folge für die Medienbildung. In: Bachmair, B. (eds) Medienbildung in neuen Kulturräumen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92133-4_19
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