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Zusammenfassung

Denkt man darüber nach, warum sich nur noch 20 Prozent unserer Befragten vor dem Tod fürchten und lässt für einen Augenblick einmal außer Betracht, dass aber 80 Prozent sich vor dem Sterben fürchten, dann könnte man für den nämlichen Augenblick dem Reiz des Gedankens verfallen, die Menschen seien nun auf dem Niveau philosophischer Einsichtigkeit angelangt, das die klassische meditatio mortis seit langem propagierte. Man muss allerdings der bereits beschriebenen Situation eingedenk bleiben, dass es über Jahrhunderte hinweg eigentlich keinen Unterschied machte, ob man über den Tod oder über das Sterben sprach, eben weil beide nahe beieinander lagen. Dennoch zeigen sich auf den zweiten Blick auch schon in den frühen Überlegungen gewissermaßen Repliken auf Kritikpunkte oder Vorwürfe, die sich auf die Frage beziehen, ob nicht doch zwischen Tod und Sterben unterschieden werden müsste, wenn man über die Angst philosophiert, die für den Menschen von der Vorstellung seines eigenen Todes ausgeht. Der Tod, so heißt es im berühmten Spruch Epikurs, könne uns keine Angst machen, denn er gehe uns nichts an. Epikurs Überzeugung gründet sich auf die stimmige Annahme, dass alles Üble auf Empfindungen beruhe und daher derjenige, der keiner Empfindung mehr fähig sei, deswegen auch kein Übles erleiden könne.

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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

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Hoffmann, M. (2011). Montaigne: Philosophie und Soziologie. In: „Sterben? Am liebsten plötzlich und unerwartet“. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92662-9_4

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-17704-5

  • Online ISBN: 978-3-531-92662-9

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