Zusammenfassung
Politik setzt über soziale Bewegungen und Institutionen eine Kraft voraus, die diese bestimmen, betreiben, kontrollieren und auch verändern kann. Während in der klassischen Antike der gesamte Bereich der oekonomia ausdrücklich der Sphäre der großfamilialen, aristokratischen Hauswirtschaft zugeordnet war, fußte das feudale Mittelalter auf einem ausdifferenzierten wechselseitigen Treueverhältnis zwischen Lehnsherren und Vasallen, zwischen Freien und Unfreien. Erst mit dem frühbürgerlichen Vertragsdenken wurde theoretisch erfasst und im Verlaufe eines langen Zeitraums, beginnend mit den Freiheitskriegen in den Niederlanden in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts, praktisch begründet, was diese Kraft darstellt, nämlich der Staat, der der sich herausbildenden bürgerlichen Gesellschaft gegenübersteht. Dabei ist es, systematisch betrachtet, unerheblich, ob dieser Staat monarchistisch, oligarchisch, aristokratisch, mehr oder weniger demokratisch binnenstrukturiert ist.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Boeckh, J., Huster, EU., Benz, B. (2011). Historische Phasen der Sozialpolitik in Deutschland. In: Sozialpolitik in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92726-8_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92726-8_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-16669-8
Online ISBN: 978-3-531-92726-8
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