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Zusammenfassung

Vorliegende Untersuchung hat sich zur Aufgabe gemacht, das junge Phänomen der Inszenierung und Dokumentation von Gewalt empirisch zu beleuchten. Aufgrund der qualitativen Konzeption der Untersuchung kann aus den Befunden keine zuverlässige Auskunft über die zahlenmäßige Verbreitung von ‚Happy slapping’-Phänomenen abgelesen werden, die Ergebnisse können aber als Grundlage für eine Analyse dieser Art dienen. Quantitative Jugendbefragungen sollten zukünftig inszenierte und dokumentierte Gewaltvorfälle in ihrer Größenordnung erfragen (vgl. auch Pfeiffer/Wetzels 2006:1121). Diese Analyse muss differenzierend sein, da es, wie die Befunde der vorliegenden Studie nachdrücklich verdeutlichen, nicht die klassische ‚Happy slapping’-Tat gibt. Verschiedene Erscheinungsformen existieren unter Jugendlichen nebeneinander. Dabei handelt es sich nicht zwingend um ernsthafte und gewaltintensive Attacken, sondern auch um freiwillige und egalitäre Gewaltspiele. Zudem sind die in Gewaltclips abgebildeten Vorfälle nicht zwingend intentional für diese Dokumentation ausgeführt worden, sondern die Gewalt kann von Jugendlichen inzidentiell dokumentiert worden sein und wird dadurch lediglich sichtbar. Auch im Hinblick auf die Prävention sind dabei gesicherte Informationen unerlässlich, in welcher Größenordnung die im Rahmen der Untersuchung identifizierten Formen quantitativ vorkommen. Eine differenzierende Ermittlung wäre folglich wünschenswert. Letztlich steht ebenso eine systematische Verortung der Schläger und Filmer hinsichtlich ihrer Bildungsbeteiligung, ihres Geschlechts, ihrer familiären Hintergründe und spezifischer Schichtmerkmale bislang aus. Forschungsbedarf besteht zudem hinsichtlich der Opfer der Vorfälle. Möglicherweise können quantitative Untersuchungen, die einen eher anonymen Charakter als persönliche faceto- face Interviews haben, höhere Rücklaufquoten und damit wichtige Befunde über die im Rahmen der vorliegenden Untersuchung nicht befragten Opfertypen liefern.

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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

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Hilgers, J. (2011). Ausblick. In: Inszenierte und dokumentierte Gewalt Jugendlicher. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92768-8_10

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92768-8_10

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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