Qualität der Arbeit

Zusammenfassung

Die Qualität der betrieblichen Arbeit, d. h. die Arbeits- und Einkommensbedingungen in ihrer Gesamtheit, bestimmt maßgeblich die Lebensqualität von Erwerbstätigen: Ob Menschen unter eher guten, mittelmäßigen oder eher schlechten Arbeitsbedingungen arbeiten, beeinflusst ihre Gesundheit – und dies weit über das aktive Arbeitsleben hinaus –, ihre persönliche Entwicklung und ihr Familien- und außerberufliches Leben. Das heißt, „der lange Arm der [betrieblichen] Arbeit“1 (Meissner 1971) greift nicht nur in die Lebensverhältnisse der unmittelbar Beschäftigten ein, sondern er berührt auch die Lebensqualität von Angehörigen – vor allem von Kindern, Partnerinnen und Partnern – und von Menschen, die nicht mehr im Erwerbsleben stehen, z. B. von Rentnerinnen und Rentnern. Grund genug, sich der Qualität der betrieblichen Arbeits- und Einkommensbedingungen und ihrer Wirkung auf die arbeitenden Menschen zu widmen.2 Dazu wird im folgenden Abschnitt zunächst die wichtige Frage aufgegriffen, wie sich die Qualität von Arbeits- und Einkommensbedingungen bestimmen lässt – welche Modelle, Erklärungsansätze und Richtgrößen dienen als Orientierung? Im Zentrum von Abschn. 3 steht die Qualität der aktuellen betrieblichen Arbeit. Auf Grund einer verbesserten Datenbasis lässt sich mittlerweile ein relativ komplexes Bild der Arbeitsrealität aus Sicht von Beschäftigten zeichnen. Dieses Bild wird durch einzelne Entwicklungslinien ergänzt, die in die 1970er Jahre zurückverfolgt werden. Darüber hinaus werden – auf empirischer Basis – Zusammenhänge zwischen der Qualität der Arbeits- und Einkommensbedingungen und der Gesundheit sowie dem Arbeitserleben aufgezeigt.