Auszug
Der Gedanke, dass sozialpsychologisches Wissen dazu verwendet wird, Einstellungen zu verändern und Verhalten zu beeinflussen, lässt Bilder von Werbefachleuten aufkommen, die Kampagnen für die Massenmedien planen, um Autos, Kühlschränke, alkoholische Getränke oder Margarine zu verkaufen. Dieses Bild ist sicherlich nicht unrichtig. Die Sozialpsychologie ist jedoch gleichermaßen von Nutzen, wenn es darum geht, Menschen davon zu überzeugen, dass sie etwas an gesundheitsschädlichen Verhaltensmustern wie dem Rauchen, dem Trinken bzw. dem sexuellen Risikoverhalten ändern. Tatsächlich war der Kampf gegen das Rauchen eine der wirksamsten Kampagnen der letzten Jahrzehnte, durch die erhebliche Einstellungs- und Verhaltensänderungen erreicht wurden. Sie begann im Jahre 1964 mit der Veröffentlichung des Berichts des United States Surgeon General Advisory Committee on Smoking and Health (USDHEW, 1964). Die persuasiven Informationen über die bedeutsame Gesundheitsbeeinträchtigung, die Raucher erleiden, wurden schnell von den Nachrichtenmedien aufgegriffen und erreichten dadurch ein breites Publikum. Das Informationsmaterial überzeugte nicht nur viele Raucher, mit dem Rauchen aufzuhören, es überzeugte auch Politiker, dass es an der Zeit war zu handeln: Einige Jahre später wurde gesetzlich vorgeschrieben, dass die Werbung für Tabakprodukte und Zigarettenpackungen Warnungen vor der Gesundheitsschädlichkeit des Rauchens enthalten musste.
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Empfohlene literatur
Bohner, G. & Wänke, M. (2002). Attitudes and attitude change. Brighton, UK: Psychology Press. Eine gut geschriebene und aktuelle Einführung. Sie bietet den Lesern einen umfassenden und leicht verständlichen Überblick über die Theorien und empirischen Befunde im Bereich der Einstellungsänderung.
Chen, S. & Chaiken, S. (1999). The heuristic-systematic model in its broader context. In S. Chaiken & Y. Trope (Eds.), Dual-process theories in social psychology (pp. 73–96). New York: Guilford. Dieses Kapitel stellt die neueste Version des heuristisch-systematischen Modells darund gibt einen Überblick über die Untersuchungen, die durchgeführt wurden, um die Theorie zu überprüfen.
Eagly, A.H. & Chaiken, S. (1993). The psychology of attitudes. Fort Worth, TX: Harcourt Brace Jovanovich. Über viele Jahre hinweg der maßgebliche Text über Einstellungen und Einstellungsänderung; das Buch ist inzwischen nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit. Doch es handelt sich immer noch um das umfassendste Buch zur Entwicklung in diesem Bereich bis 1990.
Petty, R.E. & Wegener, D.T. (1999). The elaboration likelihood model: Current status and controversies. In S. Chaiken & Y. Trope (Eds.), Dual-process theories in social psychology (pp. 41–72). New York: Guilford. Dieses Kapitel stellt die neueste Version des Modells der Elaborationswahrscheinlichkeit dar und gibt einen Überblick über die Untersuchungen, die durchgeführt wurden, um die Theorie zu überprüfen.
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Stroebe, W. (2007). Strategien zur Einstellungs- und Verhaltensänderung. In: Sozialpsychologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-71633-4_7
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