Ultra Large Scale Systems

Auszug

Softwaresysteme werden immer komplexer und mächtiger, jede Organisation nutzt heute das Internet und diese Nutzung wird sich in Zukunft, speziell durch den Einsatz des Serviceorientierungsparadigmas, noch verstärken. Bei einem „outgesourcten“ Service ist es nicht mehr möglich zu sagen, wie weit er in andere Organisationen hineindiffundiert und wo er überall genutzt wird. Schon aus Gründen der Risikokontrolle werden Seiteneffekte und unvorhersehbares Verhalten immer stärker in den Vordergrund rücken. Einige Organisationen haben sehr große Systeme aus diversen Hardwareplattformen mit unzähligen Softwarekomponenten im Einsatz. Systeme wie das Internet oder große Organisationsnetze¹ entwickeln eine Eigendynamik, welche sich sehr stark von kleineren Systemen unterscheidet. Diese Systeme werden als Ultra Large Scale Systeme (ULS-Systeme) bezeichnet. Allein die Größe eines solchen ULS-Systems verändert alles:

• dezentralisiert als implementiertes System

• dezentral im Einsatz und in der Entwicklung

• entwickelt und genutzt durch ein große Zahl unterschiedlichster Stakeholder mit durchaus widersprüchlichen Interessen

• kontinuierliche Evolution des Gesamtsystems

• sehr heterogen aufgebaut.

• Menschen sind nicht nur Nutzer, sondern auch Teil des Systems.²

• Hard- und Softwareausfälle sind nicht die Ausnahme, sondern die Regel geworden.

• Neue Software muss sich permanent in das bestehende ULS-System integrieren, bzw. integriert werden.

z.B. Forschungsnetze, Großkonzerne

ULS-Systeme sind somit soziotechnische Systeme, ähnlich Legacysystemen.