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Wandel in Organisationen – Grundlagen und Prinzipien des Change Managements aus systemischer Perspektive

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Angewandte Psychologie für das Human Resource Management

Abstract

Aus systemischer Perspektive sind vorausschauende und reaktive Veränderungen in Organisationen notwendig, um deren Lebensfähigkeit durch Anpassungsleistung in einem turbulenten Umfeld zu sichern. Der Fokus des Managements von Veränderungen richtet sich auf die psychosoziale Ebene, auf die Auswirkungen der geplanten Veränderungen im sozialen System und auf deren langfristige Verankerung in der Kultur. Berater auf dieser Ebene sind eher Experten für die methodische Vorgehensweise der Implementierung der erwünschten Veränderungen im sozialen System.

Die Charakterisierung psychischer und sozialer Systeme als autopoietisch und selbstorganisierend beinhaltet, dass instruktive Interventionen nicht möglich sind. Veränderungen in psychischen und sozialen Systemen können nur angeregt werden, wobei die Art und das Ausmaß der Veränderung allein durch die Struktur des Systems bestimmt wird.

Der Berater sollte bestimmte Prinzipien beachten, um die Menschen für die vom Topmanagement als notwendige erachtete Veränderung zu mobilisieren und die Selbstorganisation des sozialen Systems in die erwünschte Richtung zu fördern. Die Prinzipien beinhalten, dass der Berater an bestehende Denk- und Verhaltensmuster anknüpft, Sinn und Bedeutung der Veränderung vermittelt, auf Lösungen und Ressourcen fokussiert, Autonomie berücksichtigt und die Kräfte der Selbstorganisation nutzt sowie Loyalität zum Auftrag beachtet und mögliche Ambivalenzen anerkennt.

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Notes

  1. 1.

    Nach der allgemeinen Definition von Hall und Fagen (1956) sind Systeme offen, wenn sie mit ihrer Umwelt Stoffe, Energie oder Information austauschen. Ein System ist geschlossen, wenn ein Export oder Import von Energie in irgendeiner Form nicht stattfindet. In geschlossenen Systemen werden demnach keine Bestandteile mit der Umwelt ausgetauscht.

  2. 2.

    Emergenz (lat. emergere): auftauchen, hervorkommen, sich zeigen.

  3. 3.

    Der Begriff Autopoiese ist aus den griechischen Wörtern autos (selbst) und poiein (machen) hergeleitet worden und bedeutet wörtlich „Selbstmachung“.

  4. 4.

    Das Wort Synergetik stammt aus dem Griechischen und heißt übersetzt: Die Lehre vom Zusammenwirken.

  5. 5.

    Kriz definiert „Attraktor“ als „eine Struktur (auch: ‚Muster‛, ‚Regel‛, ‚Ordnung‛ eines dynamischen Prozesses – im Gegensatz z. B. zur statischen Ordnung eines Mosaiks) …, auf die hin sich eine Systemdynamik entwickelt und dann (zumindest über einen gewissen Zeitraum während hinreichend gleicher Randbedingungen) stabil bleibt bzw. sich sogar gegenüber mäßigen Störungen wieder durchsetzt“ (Kriz 1995b, S. 205).

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Kiel, V. (2010). Wandel in Organisationen – Grundlagen und Prinzipien des Change Managements aus systemischer Perspektive. In: Werkmann-Karcher, B., Rietiker, J. (eds) Angewandte Psychologie für das Human Resource Management. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-12481-5_7

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