Zusammenfassung
Da Technik in einem ganz grundsätzlichen Sinne Technik in der Gesellschaft ist (Kap. 3), weisen Technikzukünfte ebenso grundsätzlich gesellschaftliche Aspekte in zwei Richtungen auf. Einerseits werden bereits bei der Erstellung von Technikzukünften (Kap. 4) Entscheidungen getroffen, die gesellschaftliche Fragen und Werte betreffen (Kap. 5.1). Andererseits gehen die Technikzukünfte als vorgestellte gesellschaftliche Zukünfte in die entsprechenden Debatten und Entscheidungsprozesse in Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit ein — sie haben dort Folgen, indem sie bewertet werden, zum Beispiel im Hinblick auf Wünschbarkeit, Zumutbarkeit oder Vorzugswürdigkeit gegenüber konkurrierenden Technikzukünften (5.4). Da für beide Bewertungsvorgänge eine Transparenzverpfl ichtung gilt, insofern es sich hier um gesellschaftlich relevante und daher demokratisch zu beratende Angelegenheiten handelt64, müssen die zugrunde liegenden Werte offengelegt werden. Hierfür stellen die Kapitel 5.1 und 5.2 die grundlegenden Begriffe bereit.
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Literatur
Vgl. Weingart / Lentsch 2008.
Die goldene Regel kommt in allen Kulturen vor. Vgl. Glasenapp 1991; Küng 1990; Küng / Kuschel 1998. Weitere solche Prinzipien wären die Kant’schen Imperative (Kant 1785, BA 66 — GMS 1991 —, S. 60 sowie BA 52 — GMS 1991 —, S. 51) oder das Prinzip der Bedingungserhaltung: Handle immer so, dass alle Betroffenen ebenfalls noch verantwortlich handeln können (vgl. Kornwachs 2000).
Voraussetzung für eine Bewertung im Sinne der Frage, inwieweit ein Kriterium für einen Wert erfüllt ist oder nicht, stellt ein Indikatorensystem dar, das die Messung der Qualität der Erfüllung gestattet. Dies hat sich als, wenn man so möchte, operationalisierbare Moral in vielen Anwendungen als praktikabel erwiesen. Zu Wertbäumen und vergleichbaren Verfahren Keeney et al. 1984; Kornwachs 1996.
Vgl. Dieckhoff et al. 2011.
Vgl. Brown et al. 2000.
Unter Verzicht auf Vollständigkeit wären hier zu nennen: 1. Verantwortungsethik, das heißt, die moralische Bewertung bezieht sich auf die Folgen von Handlungen, wobei es intangible Werte gibt; 2. Deontische oder Pflichtenethik: Die moralische Bewertung bezieht sich auf die gebotene Handlung; 3. Intentionalistische oder Gesinnungsethik: Die moralische Bewertung bezieht sich auf die Absichten und die Gesinnung, die einer Handlung zugrunde liegen. Alle drei Grundrichtungen kommen in der ethischen Debatte gemischt vor. Eine gute Übersicht gibt Kutschera 1982.
Nach Nida-Rümelin 1996, S. 878 ff.
Vgl. Grunwald / Kopfmüller 2006.
Vgl. Schomberg 2005.
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acatech — Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, 2012. (2012). Bewertung. In: Technikzukünfte. acatech Impuls. Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-34607-1_5
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