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März 1826

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Die Diphtherie
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Zusammenfassung

349. Seit Ende Oktober 1825 war die Diphtherie nicht wieder in La Fernère aufgetaucht. Da erkrankte in den ersten Tagen des Novembers in Souchet, einem kleinen Dörfchen südlich von La Fernère, ein Kind an Krupp und starb, nachdem zu Beginn des vorhergehenden Monats in einem naheliegenden Dörfchen ein anderes Kind derselben Krankheit erlegen war. Einige Tage später starb ein drittes Kind, das in einem Hause wohnte, das mitten im Walde allein an der von Norden nach Süden ziehenden Straße zwischen Chenusson und Souchet lag. Zwischen den Bewohnern dieser Meierei und denen von Souchet bestanden verwandtschaftliche Beziehungen. Mitte November starben in einem Hause in Chenusson plötzlich zwei weitere Kinder. Ihrem Tod waren Krupphusten und Dyspnöe vorangegangen. Etwas später bekam ein junges Mädchen von 18 Jahren Halsschmerzen, Husten trat hinzu, und zuletzt ging es in einem Erstickungsanfall zugrunde, nachdem es vorher nach Aussage BRAULTS Membranfetzen und röhrenförmige Beläge ausgehustet hatte. Ich habe schon oben erwähnt, daß dieser junge Sanitätsbeamte die meisten Kranken in La Ferrière behandelt und mit der größten Exaktheit alle diagnostischen Symptome der Krankheit beobachtet und vermerkt hat. Ende Dezember ereilte 8 Kinder und ein 16jähriges junges Mädchen dasselbe Los.

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Literatur

  1. Diese Feststellung gilt nur für die frische Diphtherie im akuten Stadium; denn wenn sie sich in die Länge zieht und chronisch wird, verliert sie gleich einigen Hautentzündungen zum Teil ihren ursprünglichen Charakter.

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  2. Die angebliche Komplikation der malignen Angina mit Krupp ist die einzige mit Stridor einhergehende Erkrankung des Respirationstractus, die zweifellos zu der diphtherischen Angina in Beziehung steht. Über die große Gefahr dieser Erkrankung herrscht in den meisten Arbeiten, die in der letzten Zeit über den Krupp geschrieben sind, nur eine Stimme.

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  3. Im Verlauf von 2 Stunden werden etwa 4 Unzen in einem Speigefäß aufgefangen.

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  4. Ich habe zu rasch die Trachea eröffnet und glaube, daß die fibrinösen Verzweigungen, die hernach expektoriert wurden, aus dem Blute stammen, das in die Trachea geflossen ist. Die große Eile hat noch andere nachteilige Folgen mit sich gebracht. Ich hatte die Absicht, die Tracheotomiewunde eher auf die linke Seite als rechts von der Medianlinie zu legen, erreichte aber infolge der Eile genau das Gegenteil. Ich hätte die Incision nicht um 2 Ligne verlängern können, ohne die rechte Carotis zu verletzen. Die kurze Zeit, die auf Blutstillung und Aufsuchung der geeigneten Incisionsstelle verwandt wird, macht sich reich belohnt, da sie die Operation vereinfacht und ihren Erfolg sichert.

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  5. Die innere Kanüle läßt sich mit größter Leichtigkeit einführen und entfernen. Da aber die Wunde von Zeit zu Zeit weit zum Klaffen gebracht werden muß, ist sie fast zwecklos.

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  6. Ich habe gesehen, daß es bei einem Erwachsenen viel leichter als bei einem Kinde ist, eine Öffnung mit Substanzverlust anzulegen.

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  7. Da die Eltern den Wunsch äußerten, der Beerdigung beizuwohnen, und sich versichern wollten, daß die Leiche nicht verstümmelt sei, führte ich, um ihren Wünschen in etwa entgegenzukommen, die Sektion von hinten aus. Ich nahm die Wirbelsäule vom Occiput bis zum Sakralende heraus. Dieser Schnitt, der einen Teil der Rippen mit fortnimmt, legt die Mundhöhle, die Nasenhöhle und alle Eingeweide des Thorax und des Abdomens so übersichtlich frei, daß diese Art derSektion, die ebenso rasch und noch bequemer als die gewöhnliche ausgeführt werden kann, fast vorzuziehen ist.

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  8. Beim Scharlach ist der Einfluß der Kälte nicht weniger zu befürchten. Sie ruft häufig Anasarca hervor, besonders, wenn das verdünnte und entfärbte Blut sich dem Urin beimengt und ihm einen rötlichen Farbton verleiht.

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  9. Sie gleicht darin einer Kachexie, die nach mehreren aufeinander-folgenden Quecksilberkuren oder zuweilen auch schon nach einer in die Länge gezogenen Kur einsetzen kann (182,) und unterscheidet sich nur durch die Schnelligkeit, mit der sich derselbe pathologische Vorgang entwickelt. Ein gleicher Unterschied tritt bei der Bleivergiftung auf, bei der sich einerseits der delitäre Einfluß des Bleies auf Darmkoliken beschränkt, andererseits eine chronische Paralyse die Folge einer dauernden Einwirkung dieses Metalls ist.

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  10. Die schweren Folgen dieser Therapie haben mich veranlaßt, das von einigen Ärzten gerühmte Alaun in Pulverform zur Anwendung zu bringen. Meine dahin zielenden Versuche haben ergeben, daß dieses Mittel nicht wirkungslos ist (S. 44). Diese isolierten Tatsachen berechtigen allerdings noch nicht auf einen gleich guten Erfolg bei der descendierenden Diphtherie zu rechnen, um so weniger, als im allgemeinen die Stomakace und der Krupp nicht als identische Erkrankungen angesehen werden. In Ermangelung sicherer Tatsachen habe ich mich wenigstens überzeugt, daß Alaun, das durch eine künstliche Öffnung in die Trachea eines jungen Hundes gebracht wird, dort keine Schorfe hervorruft. Nach Einblasen von 30 Gran Alaun und 2 Tage später von 60 Gran trat fast unmittelbar darauf Husten ein, der mehrere Tage anhielt, aber von keinem ernsteren Symptom begleitet war. Das Tier ging bei einem anderen Versuch zugrunde, und ich konnte mich überzeugen, daß die Schleimhaut der Trachea nur von einer ganz oberflächlichen Entzündung befallen war, die sich nur einen Daumenlang nach oben und unten von der Inzisionswunde aus verbreitete. Einige Gran derselben Substanz wurden innerhalb eines Tages zu wiederholten Malen zwischen die Augenlider zweier Hunde gebracht und riefen nur eine leichte Erosion der Conjunctiva palpebrarum ohne Trübung der Cornea hervor. Nach einer mehrere Tage anhaltenden schleimig-eitrigen Sekretion blieb nicht das geringste Zeichen einer entzündlichen Erosion zurück. Ich möchte noch hinzufügen, daß ich bei einem an Scharlach erkrankten Kinde die mit Belägen einhergehende Entzündung des Rachens und die Schwellung der Mandeln mit Alaun in Pulverform vom zweiten Tage an günstig beeinflußt habe. Bretonneau, Diphtherie. 10

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  11. Ich verdanke der Liebenswürdigkeit Dr. Doubles die Einsieht in diese Arbeit, die ich mir in der Königlichen Bibliothek nicht verschaffen konnte.

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  12. Ich glaube, daß die Lymphdrüsen und nicht die Speicheldrüsen der Sitz dieser Erkrankung waren. (Anm. Bretonneaus.)

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  13. Vorliegender lateinischer Text entspricht (einschließlich den Akzent-Zeichen über zahlreichen Vokalen) genau dem der Bretonneau’schen Wiedergabe. (Die Übersetz.)

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Bretonneau, P., Nülle, M. (1927). März 1826. In: Die Diphtherie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47412-5_7

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