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Morbus Parkinson zwischen Innovation und Arzneimittelbudget

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Der multimorbide Parkinsonpatient
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Zusammenfassung

Die aufgezeigten innovativen Behandlungsmöglichkeiten des Morbus Parkinson selbst und eventueller Begleiterkrankungen mit der Tendenz weiterer Zunahme angesichts rasanten medizinischen Fortschritts auf der einen Seite und die begrenzten Verordnungsmöglichkeiten auf der anderen Seite haben zu dem Dilemma geführt, dass heute der Parkinsonpatient in Deutschland mit unter 5 DM pro Tag behandelt wird, aber wahrscheinlich mit durchschnittlich mehr als 20 DM pro Tag behandelt werden müsste. Die Umsetzung dieses Behandlungszieles kommt einer Bankrotterklärung des Gesundheitswesens nahe.

Die dadurch entstehenden Kosten liegen bereits über dem allen Nervenärzten zur Verfügung stehenden Budget.

Diese Situation verlangt neue Konzepte durch Politik und ärzteschaft; durch Mehrverordnung von Generika, Absenkung der Mehrwertsteuer auf Arzneimittel auf europäisches Niveau, Absenkung von Apothekerrabatten auf hochpreisige Präparate und neue Krankenversicherungskonzepte mit mehr Selbstbeteiligung und Eigenverantwortung können Ressourcen freigesetzt werden. Darüber hinaus bedarf es dringend unter Berücksichtigung volkswirtschaftlicher Aspekte einer Bewertung von Innovationen in ihrem Effekt, u. a. auch zukünftige Transparenz von Kostenberechnungen in einzelnen Sozialversicherungssystemen. Eine Neuordnung der ärztlichen Versorgung des Parkinsonpatienten unter adäquaten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch Bildung von Parkinson-Schwerpunktpraxen in enger Verzahnung zu Parkinson-Fachkliniken mit der Chance zukünftigen Bettenabbaus wird unumgänglich sein, um die riesige Lücke zwischen Ist und Soll bei der Versorgung von Parkinsonpatienten zu schließen. Weiterentwickelte Konsensuskonferenzen, die neben medizinischen, ethischen und humanen Aspekten auch ökonomische, juristische und für die Pharmaindustrie wegweisende Aspekte mit entwickeln, bekommen zukünftig besonders hohen Stellenwert.

Nervenärzte in Klinik und Praxis sollten im Schulterschluss mit Patienten und Interessenvertretungen sich nicht scheuen, die katastrophale Versorgungssituation der Parkinsonpatienten in Deutschland publikums- und wählerwirksam transparent zu machen, damit für die Politik Handlungsbedarf entsteht, weiter als über einen 4-Jahres-Zeitraum einer Legislaturperiode zu denken.

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Literatur

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© 2002 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Knaak, G. (2002). Morbus Parkinson zwischen Innovation und Arzneimittelbudget. In: Przuntek, H., Müller, T. (eds) Der multimorbide Parkinsonpatient. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57512-9_15

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  • Publisher Name: Steinkopff, Heidelberg

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