Klinische Ganganalyse in der Orthopädie und Traumatologie — Computergestützte Meßtechnik zur Bewegungs- und Belastungsmessung bei Verletzungen und Beschwerden der unteren Extremität

Zusammenfassung

In der Orthopädie und Traumatologie kommt es durch verschiedenste Krankheitsbilder oder Unfallfolgen zu Einschränkungen und Störungen der physiologischen Bewegungsmöglicheiten, die sich in Veränderungen des Gangbildes manifestieren. Zur Beurteilung des Ausmaßes der Einschränkungen, zur Diagnose der Ursachen der Gangstörung, sowie zur Überprüfung des Erfolges einer operativen, konservativen oder physiotherapeutischen Behandlung hat sich die klinische Ganganalyse etabliert (Gage, 1994; Whittle, 1996; Davie, 1997). Vor Erfindung und Verbreitung der Photographie mußte man sich auf eine möglichst genaue visuelle Beobachtung verlassen, um die Bewegungscharakteristiken herauszufinden. Mit der Weiterentwicklung der Photographie und Kinematographie wurden große Fortschritte erzielt, da man die einzelnen Bewegungsphasen festhalten und auswerten konnte. In der heutigen Zeit wird die bildgestützte Bewegungsanalyse mit Hilfe der Computertechnik weitgehend automatisiert, so daß man eine Beschreibung der kinematischen und kinetischen Vorgänge in den beteiligten Gelenken während der Bewegung erhält, die eine detaillierte Analyse der komplexen Gangbewegung ermöglicht.